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Vaters böser Schatten

Vaters böser Schatten

Titel: Vaters böser Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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antraten.
    „Mann, Snoopy, du bist echt zu gut für diese Welt!“
    „Woher kennst du ihn?“, fragte Michelle.
    „Er hat mir heute drei Stunden die Ohren voll geschnarcht. Er tut mir einfach leid.“
    Ryan und Leon brachten Michelle nach Hause und fuhren dann zum McCoy-Hof.
    Die Laternen brannten bereits, als Leon seinen Wagen neben Eileens parkte und ausstieg.
    Ryan ließ Buster raus, der sofort zu seiner Hundehütte lief und zu fressen begann.
    Es war eine sehr milde Nacht. Der Himmel war klar und übersät mit glitzernden Sternen. Kein Lüftchen wehte, und von Weitem hörten sie das verschlafene Blöken der Schafe.
    „Lass uns kurz zu meiner Mutter gehen.“ Ryan betrat das Haus, wo Eileen im Wohnzimmer saß und sich einen alten Schwarz-Weiß-Film anschaute.
    „Hallo, mein Schatz!“, lächelte sie müde.
    „Du solltest schlafen gehen, Mum. Gönn dir etwas Ruhe, okay?“, sagte Ryan leise und küsste sie auf die Stirn. „Wo ist Onkel Tom?“
    „Im Gästezimmer. Er sitzt am Schreibtisch und arbeitet.“
    „Vielleicht sollte ich noch einmal zu ihm gehen“, überlegte Ryan und drehte sich zu Leon um. „Nimm doch schon mal zwei Flaschen Bier mit zum Anbinder. Ich bin gleich da.“
    „Okay. Gute Nacht, Eileen.“ Leon beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange.
    „Guten Nacht. Schlaft gut, alle beide.“
    Ryan nickte und lief die Treppe hinauf. Leise klopfte er an die Tür des Gästezimmers.
    „Ja?!“
    „Onkel Tom? Kann ich dich kurz stören?“ Ryan sah ins Zimmer, wo Tom am Schreibtisch saß und sich durch einen Haufen Papier wühlte.
    „Du störst mich nicht. Komm rein.“
    Ryan schloss die Tür und setzte sich auf die Bettkante. „Ich wollte mich bei dir bedanken. Du müsstest das nicht tun, schließlich geht es hier um deinen Bruder.“
    „Ein Grund mehr. Ryan, ich bin zuversichtlich, dass sich alles zum Guten wenden wird. Du wirst sehen. Ich bin noch einige Tage hier, und Linda hat gefragt, ob sie herkommen dürfte. Deine Mutter hat zugestimmt, also kommen Linda und ihre Mutter morgen Nachmittag hier an.“
    Ryan hob überrascht den Kopf. „Das ist toll! Ich freu mich, ganz ehrlich.“ Er lächelte, stand auf und trat auf seinen Onkel zu. „Gute Nacht.“
    Kurz umarmten sich die beiden Männer, dann verließ Ryan das Zimmer und lief die Treppe hoch. Er hatte nicht vor, die nächsten Stunden im Haus zu verbringen. Alles, was er im Moment brauchte, war frische Luft und ganz viel Leon.
    Er holte zwei Pullover und traf am Anbinder auf seinen Freund, der auf der Bank saß und ziemlich traurig June beobachtete, die allein in der Nähe der Ställe stand.
    „Sie spürt es“, sagte Ryan leise und setzte sich neben Leon, der ihm sein Bier gab. „Ich seh es an ihrem Blick.“
    „Klar spürt sie es; Ashley war ihre Mutter.“ Leon blinzelte die Tränen weg und schluckte. „Sie fehlt mir. Ich kann nicht glauben, dass sie weg ist.“
    Ryan schaute in eine andere Richtung, kämpfte, wie sein Freund, gegen die Tränen an und verlor. Unruhig wischte er sich mit der Hand über die Wange.
    „Ryan, sieh mich an.“
    Ryan schüttelte den Kopf und stützte sich mit den Unterarmen auf den Beinen ab. „Ich habe sie bekommen, als sie gerade zehn Wochen alt war“, erzählte er leise mit zittriger Stimme. „Himmel, ich weiß es noch wie heute. Sie kam aus dem Stall gestolpert und ist die ganze Zeit Shadow hinterher gerannt. Ich weiß bis heute nicht, warum. Vielleicht dachte sie, er sei ihr Vater.“ Ryan lächelte durch die Tränen hindurch. „Sie war ein richtiger Wildfang. Mein Großvater hat angefangen, sie zu trainieren, damit sie etwas ruhiger wurde. Zuletzt war sie einfach wunderbar friedlich. Es war toll. Wenn ich mich mal so richtig austoben will, ist June perfekt dafür …“
    „Stimmt, sie ist genauso wild wie du!“, unterbrach Leon ihn leise lachend.
    Ryan drehte ihm den Kopf zu und grinste. „Ja, irgendwie schon. Ashley war einfach sehr … ja, ich weiß nicht. Gemütlich. Ja, so könnte man sie beschreiben.“ Er schwieg, hing seinen Gedanken nach und spürte Leons Hand auf seinem Rücken, die ihn sanft streichelte. „Ich vermisse sie …“, flüsterte er mit tränenerstickter Stimme.
    Sofort hockte sich Leon vor ihn, zog ihn in eine feste Umarmung und fühlte, wie ihm heiße Tränen das Shirt an der Schulter durchweichten. Er sagte nichts; was hätte er auch sagen sollen? Ryan hatte einen verdammt großen Verlust erlitten. Es war so, wie er immer gesagt hatte. Er hatte

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