Vaters böser Schatten
Leons Stöhnen entschädigte für alles. Aus dem Stöhnen wurde ein Wimmern, aus dem Wimmern ein Flehen, bis Leon ihn lautstark anbettelte, ihn endlich zu erlösen.
Langsam leckte sich Ryan hinauf, biss ihm erneut fest in den Hals und öffnete seine Hose. „In den Himmel, oder in die Hölle, Baby?“, schnurrte er und.
„Ist mir scheißegal, Ryan!“, platzte Leon raus. „Nur fick mich endlich!“
Leise lachendverteilte Ryan etwas Speichel auf seinem Penis vergrub sein Gesicht in dessen Haar und drang tief in ihn ein.
„Oh ja … jajaja … weiter, Snoopy!“
Fest schlang Ryan seine Arme um ihn, trieb sich mit harten Stößen immer wieder in ihn, sah fasziniert zu, wie Leon verzweifelt vor Lust über die raue Rinde kratzte. „Tiefer, Ryan … bitte … tiefer … schneller …“
Mit jedem Stoß bettelte Leon lauter, schrie immer wieder auf, wenn Ryan den Winkel etwas veränderte.
„Ich kann nicht mehr … Ryan … bitte …“
Fest schloss sich Ryans Hand um dessen Erektion, rieb sie fest, während seine Stöße fast unmenschlich schnell wurden. Er war in einem verfluchten Rausch gefangen. Es war der gleiche Rausch wie auf den Bahngleisen, nur dass er hier definitiv den Absprung weder schaffte, noch schaffen wollte. Er wollte fallen, wollte springen. In die Tiefe, in die Schwärze, in den einzigen Moment hinein, in der er sich verletzlich schwach fühlte. Und er würde seinen Freund mitnehmen.
Vögel stoben erschrocken aus den Bäumen auf, als kurz hintereinander zwei Schreie über die Wiesen dröhnten, wie sie noch niemand da gehört hatte.
Jared und Julius hoben synchron die Köpfe.
„Was, zum Teufel, war das?“
„Entweder sie bringen sich um, oder sie vögeln. Mann, muss schön sein, so jung zu sein.“ Er grinste und machte weiter, während Jared nur amüsiert auflachte.
„Mach mich los … bitte … ich kann nicht mehr stehen.“
Ryan löste das Seil und sank mit Leon zusammen ins Gras, wo sie sich fest umarmten und Leon in rascher Folge Tränen über die Wangen liefen.
„Es tut mir leid. Ich … scheiße, ich hab die Kontrolle verloren“, flüsterte Ryan in das dunkelblonde Haar.
„Jaah … und das war … so verflucht geil. Hölle … eindeutig … Hölle …“ schluchzte Leon lachend. „Lass mich einfach da. Ich zieh da ein.“
Erleichtert seufzte Ryan und küsste Leon sanft. „Deine Arme sind ganz verschrammt. Wir sollten zurück und sie versorgen. Nicht, dass sie sich infizieren.“
Träge nickte Leon. Am liebsten würde er jetzt einfach nur schlafen.
„Oh Baby, hab ich dich so geschafft?“
Nickend kuschelte sich Leon an ihn. „Schlafen …“
„Wie geht es Ihnen, Ryan?“
Es war die siebte Sitzung und Ryan fühlte sich von Mal zu Mal wohler. „Ganz gut. Ich fühle mich ausgeglichener. Ich versuche, an die Dinge anders ranzugehen. Und ich habe ein neues Ventil gefunden.“ Er grinste frech, als er das sagte.
„Will ich wissen, was es ist?“, entgegnete der Arzt amüsiert.
„Leon. Ich versteh es selbst nicht. Ich meine, wir haben nicht erst seit einer Woche Sex, aber … ich habe gemerkt, dass er mir mehr geben kann, als jeder andere … als jede andere Situation. Er ist da und ich vergesse alles. Er kann mich vergessen lassen. Er kann dafür Sorgen, dass in meinem Kopf nicht solches Chaos herrscht. Es ist … verrückt, weil er eigentlich gar nichts tut. Er ist derjenige, der genießt, aber … ihn stöhnen zu hören, zu sehen, dass er allein wegen mir …“ Ryan sah auf und wurde rot. Sprach er hier gerade über Sex mit seinem Therapeuten?
„Ich verstehe schon. Wie geht es Ihnen, wenn Sie an Ihren Vater denken?“
Ryan schwieg einen Moment. „Ich bin nicht sicher. Ich habe angefangen, mit meiner Mum darüber zu sprechen. Wir führen sozusagen unsere eigene Therapie durch. Oft sitzen wir stundenlang da und reden über die Vergangenheit, regen uns auf, weinen … und lachen, wenn etwas ans Licht kommt, was wir beide vergessen hatten. Ich glaube, es geht vorwärts.“
Am Abend, als Leon wieder völlig geschafft in Ryans Armen lag, kicherte er. „Jessy hat mich heute gefragt, ob du nichts zu essen bekommst.“
„Warum?“ Ryan streichelte über Leons Rücken.
„Naja, weil ich völlig zerbissen bin am Hals.“
Mit tiefroten Wangen besah sich Ryan die Bissmale. „Oh Mann, ich sollte mich etwas zügeln. Hat deine Mum es schon gesehen?“
„Ja, gestern. Sie hat nur gegrinst, während Steph mich gefragt hat, warum June mich gebissen hat.“
Ryan
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