Vaters böser Schatten
auf dem Sportplatz. Da ist genug Gras.“ Ryan schnallte sich ebenfalls an und startete den Motor. Die ganze Fahrt über alberten sie herum.
„Mann, was will der von mir?“ Ryan sah in den Rückspiegel, doch wegen der untergehenden Sonne erkannte er nicht, wer da hinter ihm so dicht auffuhr.
„Hat der nen Knall? Snoopy, fahr langsamer.“ Leon hatte sich umgedreht, doch auch er konnte nicht erkennen, wer sie da bedrängte.
Unruhig fuhr Ryan weiter, sah immer wieder in die Spiegel. Doch als der andere Wagen ihre Stoßstange berührte, fluchte er. „Was soll der Scheiß?“ Er wurde nervös.
„Ganz ruhig, lass dich nicht aus der Fassung bringen. Fahr einfach weiter und konzentriere dich auf die Straße“, versuchte Leon ihn zu beruhigen.
„Wie denn? Der drängt mich ab. Scheiße!“, platzte er heraus, als der andere Wagen sie rammte. „Leon, mach was!“
Der kaute auf seiner Unterlippe herum. Er erkannte, dass Ryan kurz davor war, die Fassung zu verlieren. Für einen Anfänger war das eine gefährliche Situation. „Ryan, da ist eine Tankstelle, fahr da rauf!“
Eine andere Wahl hatte Ryan auch gar nicht, denn er atmete immer schneller und trat plötzlich das Gaspedal durch, sauste die Einfahrt hoch und blieb bremsend stehen.
„Der folgt uns. Mann, den nehm ich mir jetzt vor“, fluchte Leon und sprang aus dem Auto, doch auf halbem Wege blieb er stehen. „Ryan, bleib im Wagen!“, knurrte er.
„Warum? Ich will nicht mehr fahren, ich laufe. Das ist … nein …“ Ryan stolperte zurück, als sein Vater sturzbetrunken aus dem Auto stieg, und zeitgleich Joe Steiger auf der anderen Seite folgte.
Leon blieb nicht so friedlich. Er rastete aus.
„HABEN SIE NOCH ALLE LATTEN AM ZAUN? WAS HATTEN SIE VOR, VERFICKT? WOLLTEN SIE UNS UMBRINGEN?“, brüllte er und stürzte auf Jon zu, verpasste ihm einen harten Schlag ins Gesicht.
„Ey … was soll das … lass mich los, du Arschloch“, lallte der, als Leon ihn am Kragen packte und schüttelte.
Ryan starrte seinen Vater an. „Das … das glaube ich nicht. Was soll der Scheiß?“
„Schwuchteln … ihr seid dreckige Schwuchteln …“, knurrte Jon McCoy.
„RUFEN SIE DIE POLIZEI!“, brüllte Leon dem Tankwart zu und stieß Jon von sich, so dass er auf dem Asphalt landete.
Einzig zwei Truckern war es zu verdanken, dass Leon in seiner Rage nicht auf Jon eintrat.
Ryan war viel zu geschockt, um überhaupt etwas zu tun.
Zornig beschimpfte Leon den Vater seines Freundes und versuchte sich aus der Umklammerung des kräftigen Mannes hinter sich zu befreien, während der zweite Joe Steiger festhielt, der es vorziehen wollte, sich zu verdrücken.
Die Situation spitzte sich immer mehr zu, die Männer brüllten alle durcheinander, bis die laute Sirene der Polizei alle innehalten ließ.
„Was geht hier vor?“, fragte der Officer, während der zweite zu dem völlig verstörten Ryan ging.
„Sir, geht es Ihnen gut?“
Ryan schüttelte nur den Kopf, nicht fähig zu antworten, oder den Blick von seinem Freund loszureißen, der kurz davor stand, Handschellen angelegt zu bekommen.
„HEY! ES IST GUT JETZT!“, brüllte der zweite Polizist und starrte Leon an, der den Blick heftig keuchend erwiderte. „Was geht hier vor?“
„Dieses besoffene Arschloch ist der Vater von meinem Freund.“ Er deutete mit dem Kopf auf Ryan. „Er hat uns fast von der Straße gedrängt. Ryan fährt erst seit heute. Er hatte richtig Panik. Er … du gottverdammtes, dreckiges Arschloch!“
„Es reicht jetzt. Jackson, kümmere dich mal um den hier, ich rufe Verstärkung. Und Sie, Sir, sind festgenommen.“ Der Officer, drehte Jon auf den Rücken und legte ihm Handschellen an, genauso, wie er es bei Steiger tat.
„Lassen Sie mich … ich will zu Ryan. Bitte lassen Sie mich los“, flehte Leon nun leiser. Er riss sich los, taumelte zu seinem Freund und zog ihn fest in seine Arme.
„Er wollte … mich töten … er wollte mich … umbringen“, stammelte der nur fassungslos.
Beruhigend streichelte Leon Ryans Rücken, als ein zweiter Polizeiwagen auf den Platz der Tankstelle fuhr und der Officer zu ihnen zurückkam.
„Sir, ist alles in Ordnung? Brauchen Sie einen Arzt?“, fragte er Ryan.
Den Kopf schüttelnd vergrub er sein Gesicht an Leons Hals. „Ich will nach Hause. Ich will ihn nicht mehr sehen. Bitte … Leon, ich will weg, bevor ich etwas tue, was nicht gut wäre …“
„Können wir fahren?“, fragte Leon den Officer.
„Geben Sie mir kurz Ihren Ausweis, damit
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