Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
antrainiert hatte.
Auch würde er sich nicht von ihrem erregenden Duft
irritieren lassen, selbst als nun seine Nasenflügel bebten und er darüber nachdachte, dass er schon lange sechs Monate keinen Sex mehr gehabt hatte.
»Können Sie sich eigentlich noch im Spiegel ansehen? Es ist schon schlimm genug, dass sie ein absolut verkitschtes Kasino besitzen, in dem dem Laster gefrönt wird und das von menschlichen Schwächen lebt, nein, sie locken junge Frauen unter dem Vorwand von beruflichen Angelegenheiten hierher, und das macht sie zu einem Bastard.«
Dass er Brittany unter einem Vorwand hierher gelockt hatte, konnte er nicht wirklich bestreiten, aber er würde sich nicht dafür entschuldigen, ein Kasino zu besitzen. Um Himmels willen, sie waren in Las Vegas! Der Ort hier hatte nur den einen Zweck, Geld mit der Sünde zu verdienen. Oder dem Spaß, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man es betrachten wollte. »Ein Bastard also auch noch? Ich dachte, ich wäre ein Arschloch.«
Ihre Wangen liefen knallrot an. »Sie sind beides.«
»Ich denke, Sie sollten das vielleicht besser mit Ihrer Schwester besprechen, nicht mit mir.« Nicht ein einziges Mal in den drei Wochen, die sie hier war, hatte Brittany angedeutet, dass ihr kleines geschäftliches Arrangement ihr nicht gefalle, und auch wenn Ethan sich keine Mühe gegeben hatte, sie zu verführen, schien sie seine Gesellschaft doch zu genießen.
Nun, wenn man ganz furchtbar genau sein wollte, dann hatte er in den ersten paar Tagen leicht mental auf sie eingewirkt, aber das hatte er seit Wochen sein lassen. Er fühlte sich also nicht schuldig.
»Ich habe es mit Brittany besprochen. Und unser Gespräch hat mich in der Ansicht bestätigt, dass Sie ein Freak und ein Loser sind.«
Brittany biss sich auf die Fingernägel. »Alexis, ich finde, du solltest nicht …«
Ein Freak und ein Loser. Sie hielt ihn für einen Freak und einen Loser. Lustig. Er konnte eine Menge an Beleidigungen wegstecken, aber er konnte nicht für einen kurzen Augenblick glauben, dass diese Frau, dieser winzige Zwerg, ihn für dermaßen defizitär betrachten konnte. Oder dass er sich überhaupt darum kümmerte, was sie von ihm dachte.
Ethan ballte die Faust. »Würde es Ihnen etwas ausmachen, in diesem Punkt etwas genauer zu sein?«
Ihr Kinn reckte sich in die Höhe. Ihre blauen Augen blitzten vor Zorn, ihr Atem ging schnell und aufgeregt. »Brittany hat mir erzählt, dass Sie alle sich für Vampire halten.«
Irgendwo im Raum keuchte jemand hörbar auf. Ethan glaubte, dass es Isabella gewesen war, die Vorsitzende des Rates für die Bewahrung der Rechte der Untoten. Davon abgesehen war es mucksmäuschenstill im Zimmer. Alle warteten darauf, was er wohl sagen würde.
Alexis starrte ihn herausfordernd an.
Ethan war von dieser Entwicklung der Dinge etwas überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Brittany ihre wahre Identität herausfinden würde. In den letzten Wochen hatte er in ihren Gedanken eine Art mitleidiger Freundlichkeit wahrgenommen, nicht aber, dass sie zu dem Schluss gekommen wäre, dass sie Vampire seien. Auf lange Sicht war das eine gute Nachricht. Wenn Brittany sie für Vampire hielt und aus freien Stücken bei ihnen blieb, dann sollte er sie in wenigen Wochen davon überzeugt haben, sich in ihn zu verlieben und ihn zu heiraten.
Hurra! Aber irgendwie machte ihn diese Nachricht nicht so froh, wie sie es eigentlich tun sollte.
»Ich halte uns nicht für Vampire.« Er wusste, dass sie es waren. Und das war ein himmelweiter Unterschied.
»Sehen Sie, wir haben alle unsere Hobbys. Wenn Sie Tomatensaft trinken und es Blut nennen wollen«, sie deutete auf seine Champagnerflöte, »und sich mit schlechten Elvira-Doppelgängern umgeben, dann ist das Ihre Sache. Aber lassen Sie meine Schwester damit in Frieden. Sie ist ein nettes Mädchen, und sie glaubt fest daran, dass Sie Untote sind, und will Ihre Seelen vor dem Fegefeuer retten.«
Ihre Seelen vor dem Fegefeuer retten? Wie war sie denn auf die Idee gekommen? Überrascht und mit einem Glas Menschenblut in der Hand, schaute er zu Brittany hinüber und schlich sich in ihre Gedanken. Sie zu lesen war leicht. Sie war die meiste Zeit weit offen für ihn, wenn er sich denn die Mühe machen wollte.
Alex ist so zynisch, wünschte, Alex könnte glücklich sein, weiß, dass ich ihnen helfen kann, Ethan ist so traurig und einsam …
Ihre Gedanken liefen wie ein Teleprompter, und Ethan war entsetzt. Sie hielt ihn für einsam ? Er hatte
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