Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
Herzinfarkt.«
»Verzeihung.« Er gab ihr mit einer Bewegung des Armes zu verstehen, dass sie durchgehen konnte.
Sie wich ihm aus, um jeglichen Hautkontakt zu vermeiden, trat auf den Flur und eilte zu ihrer eigenen Tür. Sie wühlte in ihrer Handtasche nach der Schlüsselkarte. Hoffentlich fand sie sie, bevor er ihr folgte.
Zu spät. »Lass mich dir helfen«, sagte er, und bevor sie auch nur Atem holen konnte, um zu protestieren, hatte er schon in ihre Handtasche gegriffen und die Karte durch das Schloss gezogen.
Seine Geschwindigkeit fing an, ihr Angst einzujagen.
Er könnte mit ihr Sex haben, bevor ihr überhaupt aufgefallen wäre, dass er im Zimmer war. Und was daran würde Spaß machen?
»Kannst du für Miss Sterblich hier drüben ein bisschen langsamer machen? Mir ist schon ganz schwindelig.«
Ethan drückte ihre Tür auf und strich ihr eine Haarsträhne aus der Stirn. »Sorry. Und danke, dass du den Notarzt gerufen hast, als du dachtest, ich würde sterben. Deine Sorge rührt mich.«
Sie sollte seine Hand wegschlagen, konnte sich aber nicht zu der Verachtung durchringen, die sie dafür fühlen müsste. Eigentlich fühlte sie sich viel mehr danach zu seufzen. »Kein Problem. Ich konnte dich ja schlecht verbluten lassen.«
Er berührte jetzt ihre Schultern, beugte sich zu ihr herab. Sein Blick war ernst, forschend. »Wenn du gehen willst, Alexis … Ich verstehe das. Es ist nicht, was du erwartet hast. Es ist kein Spiel.«
Das brachte sie zum Lächeln, während sie im Türrahmen stand. »Ich befürchte, ich bin kein guter Vampirjäger, hm? Ich habe versucht, dich zu retten, anstatt dich umzubringen.«
»Zum einen finde ich dich viel ansprechender als diese dürre Buffy. Und das Leben ist nicht immer nur schwarz und weiß, Alexis, wo man die guten von den bösen Jungs leicht unterscheiden kann.«
Das war ihr in den Jahren ihrer Berufstätigkeit schon oft bewusst geworden. Und deshalb hatte sie es auch nicht eilig, das Ava und Ethan Carrick zu verlassen. Sie war von ihm fasziniert, und das Konzept einer geheimen Vampirregierung ausgerechnet hier in Vegas hatte ihre Neugier geweckt.
Sie wollte nicht gehen. Sie hatte noch nicht alle Antworten bekommen, und während ein Teil von ihr sich fragte, warum sie so impulsiv handelte, schätzte es der andere als eigentlich sehr logisch ein, dass sie Ethans Welt verstehen wollte.
Und deshalb sagte sie: »Ich habe versprochen, hierzubleiben und deine dominante Freundin zu spielen. Ich wäre ein Feigling und eine Lügnerin, wenn ich mich jetzt aus dem Staub machte. Außerdem bin ich noch nicht damit fertig, dich in die Mangel zu nehmen.«
Er zog eine Augenbraue hoch. »Das klingt aufregend. Auf verrückte, eher sexuelle Art.«
Sie schlug ihm auf den Arm. »Pass auf, was du sagst. Ich kann Taekwondo, schon vergessen? Und ich habe keine Skrupel, mein Können einzusetzen.«
»Ich erinnere mich daran.« Aber er sah nicht besorgt aus. Er sah aus, als würde er sich dichter zu ihr beugen, als wollte er sie …
Verdammt. Er küsste sie. Und es fühlte sich gut an, ein perfekt langsames, sinnliches Aufeinandertreffen ihrer beider Münder. Seine Lippen waren warm und sanft, fordernd, vertraut. Seine Hand lag in ihrem Haar, aber ansonsten berührten sie sich nicht, und es war angenehm, stark, ohne Fummeln, ohne Zweifel, ohne Zögern.
Während er nur ihren Mund berührte, fühlte sie seinen Kuss überall, wie er in langsamen, trägen Wellen durch ihren ganzen Körper rollte. Verlangen flammte auf, verstärkte sich, wurde binnen Sekunden zu einer lodernden Flamme, und sie öffnete die Lippen, zu mehr bereit, als er den Kuss beendete.
»Gute Nacht, Alexis«, sagte er mit heiserer, vor Verlangen belegter Stimme.
Aus Angst, sie könnte winseln, nickte sie wortlos. Verlegen bemerkte sie, dass ihre Atemstöße im stillen Flur zu hören waren, schloss den Mund und wich vor ihm zurück. Seine Hände waren zu Fäusten geballt, und er sah angespannt aus, als würde er sie packen und an die Wand drücken wollen, um sie dort zu nehmen, wenn sie nicht augenblicklich verschwand.
Sie zögerte nur eine Sekunde, wollte ihn wieder an sich ziehen. Es hatte durchaus seine Vorzüge, wenn man sich schnell auszog.
Doch dann holte er selbst zitternd Luft, während seine Hände schon nach ihr griffen, und sie erhaschte einen Blick auf ein paar richtig lange Eckzähne. Reißzähne.
Ogottogott, er hatte Reißzähne. Die waren vorhin noch nicht da gewesen. Alexis stammelte: »Gute Nacht!«,
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