Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
Freundin.«
»Ach ja? Wir könnten für eine Nacht die Partner tauschen.
Bryan steht auf so eine Scheiße, und bei diesem Typen könnte ich mir
vorstellen, dass ich es mal ausprobiere.«
Cara wollte diese Dinge über Dawn und Bryan definitiv
nicht wissen. »Igitt! Zu viele Informationen, Dawn.« Und sie würde nicht einmal
darüber nachdenken, warum sie bei dem Gedanken an Dawn und Seamus ihre Kollegin
am liebsten mit ihren Tassels erwürgen würde.
»Du bist die prüdeste Stripperin, die mir je begegnet
ist.« Dawn schaute noch einmal den Flur entlang. »Mist! Wo ist er hin? Vor zwei
Sekunden war er doch noch da.«
Cara streckte den Kopf etwas weiter hinaus. Dawn hatte
recht. Keine Spur von Seamus oder der Frau. »Das ist komisch. Aber ich bin
froh, dass er weg ist.«
Wirklich. War sie.
Doch als sie ihren Slip unter ihrem Kimono hoch zog und die
plötzliche verzweifelte Eingebung hatte, dass Seamus in Gefahr war, zögerte sie
nur eine Sekunde. Das Gefühl überraschte sie, ein heftiger Ansturm schwarzer
und roter Empfindungen, und ließ Cara vor Schmerz die Augen schließen.
»Verdammt!«
»Was ist los?«, fragte Dawn.
»Ich habe Kopfschmerzen.« Als der Schmerz nachließ,
schlüpfte Cara ohne zu zögern in Jeans und Flip-Flops und machte sich ohne
Umschweife auf den Weg in die Gasse auf der Rückseite des Klubs.
2
Dieser Plan war also fehlgeschlagen. Seamus tätschelte
Kelsey den Rücken und murmelte ihr bedeutungslose Worte zu, um sie zu
beruhigen. Die Tänzerin, Cara, hatte das Weite gesucht, nachdem sie
überdeutlich zum Ausdruck gebracht hatte, dass sie nicht an ihm interessiert
war. Sein vampirischer Gedankenkontroll-Trick hatte völlig versagt.
Er hatte sie dazu gebracht, ihm ihren Namen zu nennen,
aber das war auch schon alles. Und selbst das war anstrengend gewesen. Sie
hatte ihm widerstanden. Ein Teil von ihm wollte ihr hinterher und es noch
einmal probieren. Sein klügerer Teil sagte ihm, dass er mit einem Knie in den
Eiern enden würde, wenn er es versuchte.
»Na gut, lass uns heimgehen, Kelsey. Zum Kasino.« Er
könnte genauso gut den Rest der Nacht arbeiten. Oder mal früh ins Bett gehen.
Allein. Kein Sex für ihn, kein Blut, es sei denn, er holte sich eine kalte
Vorratstüte aus dem Kühlschrank. Es war absolut deprimierend.
»Okay. Danke, Seamus. Es tut mir leid, dass ich dir so
eine Last bin.« Kelsey schniefte und löste sich von seiner Brust. Sie wischte
sich die Augen und verschmierte dabei ihre blutroten Tränen.
Sie war einer der wenigen Vampire, die Seamus jemals hatte
weinen sehen, doch es stand ihr. Drama und Hysterie - das passte zu Kelsey.
»Du bist keine Last.« Er schubste sie mit dem Arm an und
lächelte ihr zu. »Du bist nur paranoid. Und zu dünn. Wir müssen dir ein
bisschen mehr Blut auf die Rippen schaffen.«
Sie erwiderte ein wässriges Lächeln und folgte ihm durch
den Notausgang nach draußen. Seamus fühlte sich nicht danach, durch das Lokal
zurückzugehen, und diese Tür würde sie wahrscheinlich auf den rückwärtigen
Parkplatz führen.
Die warme Las-Vegas-Luft traf Seamus wie eine Fleecedecke
im Gesicht. Er hatte sich nie vorstellen können, dass ihm die Hitze gefallen
könnte, die Wüste oder das glitzernde Nachtleben von Sin City, aber er genoss
den Pulsschlag der Stadt, die Möglichkeit, sich in aller Öffentlichkeit unter
den Sterblichen zu verstecken.
Sie waren nicht auf dem hinteren Parkplatz, sondern in
einer Seitengasse. Und sofort witterte Seamus einen anderen Vampir. Mindestens.
Er ließ den Blick durch die Dunkelheit schweifen, während er sich schützend vor
Kelsey schob. Er war sich nicht sicher, aus welchem Grund, aber er witterte
Hass, Gefahr. Einen Vampir. In der Luft lag ein säuerlicher Geruch.
»Was ist?«, fragte sie, und ihre hohe Stimme hallte in der
engen Gasse wider, als ob sie in ein Megafon gesprochen hätte.
Er wollte ihr gerade sagen, sie solle zurück ins Gebäude
gehen, obwohl er nichts sehen konnte, als ihm jemand einen Schlag gegen den
Kopf versetzte, der ihn vorwärts taumeln ließ, während zugleich ein
schillernder Sternenregen vor seinen Augen explodierte.
Instinktiv duckte er sich und entging so einem zweiten
Schlag. Seamus streckte den Arm aus und traf einen schweren fassförmigen
Brustkorb.
Sein Angreifer grunzte, und als Seamus ihm auswich,
erhaschte er endlich einen richtigen Blick auf ihn. Der Kerl war stämmig und
hatte schon fast eine Glatze, trug ein Seidenhemd und eine Anzughose. Seine
Goldkette glitzerte
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