Vegas Vampires 02 - Ein Vampir zum Anbeißen
einen Platz im Pflegeheim zu
bezahlen. Das Tanzen hinter dem Wandschirm bereitete ihr ein gewisses
sinnliches Vergnügen, allerdings wollte sie nicht, dass ein Mann sie jemals in
Fleisch und Blut nackt sah. Niemals.
Der Typ sah so aus, als wäre dieser Entschluss gerade vor
die Hunde gegangen.
Was nur ein geringes Ärgernis wäre, wenn er nicht zum
Niederknien und Kleidherunterlassen gut aussähe. Dunkles Haar. Blaue Augen.
Eine Menge Muskeln an genau den richtigen Stellen. Und obendrein ein charmantes
Lächeln. Das perfekte visuelle Beispiel dafür, warum Frauen jegliche Fähigkeit
zur Vernunft im Beisein eines so gut aussehenden Mannes verloren.
Während Caras Verstand ihn kritisch unter die Lupe nahm,
reagierte ihr Körper, indem er ihm ihre Brustwarzen als Willkommenscrew
entgegenschickte und das Thermostat weiter unten aufdrehte, was sie unendlich
nervte.
»Hi. Können Sie mir sagen, wo ich Jodi Madsen finden
kann?«, fragte er mit genau dem richtigen Anflug eines irischen Akzents, um
ihre Irritation ein wenig zu verstärken.
Jedes Mal wenn sie das Gefühl hatte, im Leben ein
Stückchen vorangekommen zu sein, wurde ihr ein solcher Felsbrocken in den Weg
geworfen. Ein großer männlicher Felsen. Beim letzten Mal, als sie einem Mann
erlaubt hatte, ihre Träume zum Stillstand zu bringen, war sie am Ende die
Betrogene und um zehn Riesen ärmer gewesen. Sie brauchte keine Versuchung in
Gestalt eines dunkelhaarigen Iren, um sich von ihren Zielen abbringen zu
lassen.
»Nein«, meinte sie und zog ihren Kimonogürtel enger. Wenn
sie den Blutkreislauf in ihrer unteren Hälfte unterband, wäre sie sich
vielleicht ihrer eigenen Nacktheit nicht so bewusst.
»Kennen Sie Jodi?«, wollte er wissen. »Arbeitet sie hier?«
Cara nickte. »Ja.« Sie war diese Unterhaltung dermaßen
leid. Er war viel zu süß, und sie hatte das ganz bestimmte Gefühl, dass er
ihren Hintern gesehen hatte. Sie wollte ihre Pantys anziehen, aber sofort,
bevor sie Zeit hatte, sich Gedanken darüber zu machen, warum sie plötzlich nach
zwei Minuten belangloser Unterhaltung mit einem vollkommen Fremden erregt war.
»Also gut.« Er legte den Kopf ein wenig schief, und sein
Lächeln war charmant, charmant, charmant. »Sie arbeitet also hier, Sie kennen
sie, Sie wissen nur gerade nicht, wo ich sie finden kann.«
Sie fragte sich, was um alles in der Welt er von Jodi
wollte, und nickte. Vielleicht gehörte ihm der Klub. Das würde erklären, warum
er an der dicht gestaffelten Kette von Türstehern vorbeigekommen war, die vom Klub
beschäftigt wurden. Männer schafften es nie in den Backstage-Bereich - einer
der Gründe, warum Cara ihre Arbeit hier liebte. Jodi war Inspizientin und
Choreographin für alle Tänzerinnen, also war das hier vielleicht ihr Boss. Der
Besitzer.
Shit. Der Boss hatte ihren Hintern gesehen.
»Ich bin Seamus Fox«, stellte er sich vor und streckte ihr
die Hand entgegen.
»Hi«, antwortete sie, ignorierte aber seine Hand. Sie
würde das Ding nicht anfassen, und wenn ihr Leben davon abhinge. Die Hand war
mit seinem Arm verbunden, dieser wiederum mit seiner breiten, muskulösen
Schulter, die letztendlich in einen festen, kräftigen Brustkorb überging,
welcher direkt bis zum Knochen reichte. Äh. Bis zu seinem Ständer. Und in
dessen Nähe würde sie sich niemals begeben.
»Das ist der Moment, in dem Sie mir ihren Namen verraten«,
sagte er und zwinkerte ihr zu.
Nur, wenn sie dumm wäre. Sie wusste, wie wichtig es war,
dass sie sich als Tänzerin vor Freaks schützte, die von Frauen wie ihr besessen
waren. Seamus sah nicht aus wie ein Freak, aber er sah gefährlich aus. Stark.
Gut gekleidet. Sexy, verdammt.
»Nein, das ist der Moment, in dem ich mich verabschiede.
Wenn ich Jodi sehe, sage ich ihr, dass Sie nach ihr suchen.« Sie wollte sich
abwenden, schaffte allerdings nur eine halbe Drehung.
»Warten Sie.« Sein Blick schoss zu ihrem Kimono hinunter.
»Ich habe Ihre Show gesehen. Sie tanzen sehr schön. Sehr sinnlich.« Seine
blauen Augen verdunkelten sich, verwandelten sich von einem blassen Himmelblau
zu einem kräftigen Azur. Was an dem Disco-Licht liegen musste, das von der
Bühne herüberschien. Augen veränderten nicht binnen zwei Sekunden total ihre
Farbe. »Ihre Bewegungen haben Stil.«
Cara fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die
Lippen, denn sie war sich nicht sicher, warum sie noch immer dastand. Sie hätte
schwören können, dass sie ihren Füßen den Befehl gegeben hatte wegzugehen, und
doch war sie
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