Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
nachdem er die junge Frau für Donatelli abgeholt hatte, aber danach war alles verschwommen. Vielleicht hatte er geschlafen und war mit einer ernst zu nehmenden Erektion aufgewacht und einem Amboss an Schuldgefühlen, die ihn niederdrückten.
Er musste sich dann also dafür entschieden haben, nach Kelsey zu sehen, und als er sie im Hilton nicht angetroffen hatte – wo sie ihre Rechnung bezahlt und ausgecheckt hatte -, war ihm das Ava eingefallen, um dort logischerweise als Nächstes nach ihr zu suchen. Aber der Blackjack-Tisch hatte ihn abgelenkt und die Tatsache, dass er durch seinen Auftrag Bargeld in der Tasche hatte.
Es überraschte ihn jedoch kaum, als seine Frau mit zornig aufeinandergepressten Lippen in den Sessel neben ihm glitt. Sie hatte so eine Art, aus dem Nichts aufzutauchen.
»Hey, Baby«, sagte er und lächelte sie an. Sie war wirklich hübsch, seine Frau. Ihr Haar glänzte seidig, und ihr Teint war makellos. »Ich habe nach dir gesucht.«
»Offensichtlich«, sagte sie.
War das Sarkasmus? Kelsey sprach nicht in diesem Ton mit ihm. Ringo gefiel ihre finstere Miene nicht, deshalb stieß er sie mit dem Knie an und lächelte wieder.
»Hier sind wir uns zum ersten Mal begegnet«, meinte er und holte so weit mit der Hand aus, dass er die Frau neben sich traf. »Sorry.« Er beugte sich wieder zu Kelsey. »Ist das nicht romantisch?«
»Wie viele hattest du?«
Sechs, vielleicht sieben Gläser. Er war sich nicht wirklich sicher. Und es war besser, sie nicht zu verärgern, wenn er guter Laune und geil war, sich wieder mit ihr vertragen wollte. »Nicht viel. Und es war ein Versehen.«
Seufzend ließ sie den Blick über den Tisch wandern. »Ich habe oben ein Zimmer. Kommst du mit ins Bett?«
Zur Hölle, ja. »Spiel«, sagte er dem Kartengeber.
Die Karte wurde umgedreht. »Drüber. Die Bank gewinnt.«
Ringo salutierte. »’nen schönen Abend noch.« Er nahm seine Zigarette aus dem Aschenbecher und lächelte Kelsey an. »Nach dir, Baby.«
Auf dem ganzen Weg bis zum Fahrstuhl sprach sie kein Wort mit ihm, und ihre Stille störte ihn. Kelsey war kein ruhiger Typ. »Okay, ich hab’s vermasselt, ist es das, was du hören willst? Es tut mir leid, ehrlich.«
Als sie darauf warteten, dass die Türen aufglitten, schlang er seinen Arm um sie und küsste ihr den Scheitel. »Sei wieder gut, Kels.« Er liebte es, wenn die Lichter hüpften und miteinander verschwammen, wenn er
auf einem Trip war, und er hätte schwören können, dass da eine Art Heiligenschein um Kelseys Kopf war. Der Scheißheiligenschein. Er versuchte, daran zu lecken, aber es war nichts da.
»Was machst du da?«, fragte sie und schlug spielerisch nach ihm.
Er lachte. Er fühlte sich so gut, so verdammt gut, dass er es gar nicht verstand. »Ich liebe dich, weißt du, du machst mich verrückt, aber, Shit, ich liebe dich. Wir zwei, wir sind beide so kaputt, dass wir einfach zusammengehören.«
Leise lächelnd sagte sie: »Das sehe ich ganz ähnlich.«
Das brachte ihn wieder zum Lachen, laut und ungehemmt, und er gab ihr einen kleinen Schubs, als die Fahrstuhltür sich öffnete. »Auf welcher Etage ist unser Zimmer?«
Ringos Gelächter erstarb. Im Spiegel vor ihnen auf der Rückwand des Fahrstuhls konnte er weder sie noch sich selbst sehen. Nur die Topfpflanze auf dem Tresen hinter ihnen. Die Topfpflanze und seinen Bruder Kyle.
»Verdammte Scheiße!« Ringo fuhr herum, aber da war nichts.
Als er sich wieder umdrehte, war Kyle zurück und beobachtete ihn ruhig und achtsam und ohne ein Lächeln. Die Aufzugtüren glitten zu und stießen gegen ihn.
»Was ist?«, fragte Kelsey.
Ringo schüttelte den Kopf und machte einen Schritt vor. Die Tür schloss sich hinter ihm. »Shit. Schlechter Trip.«
Das war alles. Sonst nichts.
Als Brittany aufwachte, bemerkte sie zwei Dinge auf der Stelle. Sie hatte vierzehn Stunden geschlafen, da die Uhr im Gästezimmer im Apartment ihrer Schwester zwei Uhr nachmittags anzeigte, und Corbin saß in einem granitfarbenen Polstersessel neben dem Bett und beobachtete sie.
» Bonjour. Wie geht es dir?«
»Ein bisschen steif. Durstig.« Sie lächelte zu ihm auf und streckte die Arme über dem Kopf aus. »Aber gut. Und dir? Bist ja noch immer in einem Stück. Das ist gut.«
»Ja, in einem Stück.« Er streckte einen Arm aus und strich ihr das Haar aus dem Gesicht. »Wir müssen reden.«
Das klang geheimnisvoll. »Okay.« Sie setzte sich auf, stopfte sich das Kopfkissen in den Rücken und zog die Spaghettiträger
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