Vegas Vampires 03 -Ein Biss mit Folgen
ihres Tops gerade. Er sah ernst aus – und müde. Er war heute wahrscheinlich noch gar nicht ins Bett gekommen.
»Gregor ist nicht länger eine Gefahr.«
»Ist er tot?« Brittany war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Sie sollte Bedauern empfinden, Mitleid für einen Mann, der sich so verrannt hatte, aber es fiel ihr sehr schwer, Mitgefühl zu entwickeln.
»Nein. Nicht tot. Ich habe mich auf andere Weise um ihn gekümmert.« Er stand auf und setzte sich neben ihren Schenkel auf das taubengraue Laken. »Du brauchst dir keine Sorgen mehr seinetwegen zu machen.«
Nun, das war ja sehr erhellend. Wenn er dachte, sie würde es darauf beruhen lassen, hatte er wohl vergessen,
in welchem Jahrhundert sie lebten. Sie war nicht das zartbesaitete Fräulein, dem die Wahrheit nicht zugemutet werden konnte. Aber bevor sie diesen Punkt auch nur vorbringen konnte, fuhr er schon fort.
»Und um seinen eigenen Arsch zu retten und sich selbst und dich vor Gregor zu schützen, hat sich Donatelli der politischen Kampagne deines Schwagers angeschlossen. Es ist ihm klar, dass er keinen Kontakt zu dir oder dem Baby haben darf.«
»Was?« Brittany hielt sich nicht für besonders versiert in Vampirpolitik, aber sie hatte sich gezwungen gesehen, doch so viel darüber zu lernen, dass sie wusste, dass Donatelli Ethans Gegner gewesen war und Bevölkerungswachstum propagierte, was Ethan rundweg ablehnte. »Warum zum Teufel sollte er sich Ethans Kampagne anschließen? Und warum sollte Ethan das zulassen?«
»Weil Chechikov seine Kandidatur nicht zurückgezogen hat und er einen gewissen Prominentenstatus in der Nation genießt. So eine Art Oprah Winfrey der Vampire. Mit Donatelli an seiner Seite hatte er das Potenzial zu gewinnen. Aber wenn Donatelli jetzt das Lager wechselt, wenn er zu seinem Todfeind überläuft, wird jeder Chechikov gegenüber misstrauisch. Und gemeinsam geben Donatelli und Carrick ein machtvolles Signal der Einheit. Alle – Unreine, Alte, Konservative – sind glücklich.«
Alle außer ihr, hieß das. Sie war eher verwirrt als glücklich, doch es war auch nicht ihr Turf. Es war nicht ihr politischer Kampf. Wenn Corbin und Ethan meinten, das sei der richtige Schritt, dann musste sie ihnen vertrauen. Ihre Sorge galt ihrem Kind. »Da Donatelli jetzt
also über das Baby Bescheid weiß, gibt es für mich keinen Grund mehr, wegzurennen und mich zu verstecken, nicht wahr?«
Corbin schüttelte den Kopf. »Nein. Ich sehe keinen großen Sinn darin, dass du dich von deiner Familie und deinen Freunden, denen du etwas bedeutest und die dir mit dem Baby helfen können, trennst.«
Aber von ihm? Brittanys Herz fing an zu hämmern. Corbin sah nicht gut aus. »Was ist mit uns? Wohin geht das mit uns?«
»Es ist noch immer gefährlich, das will ich dir dieses Mal nicht verheimlichen. Wir müssen vorsichtig sein, wachsam, wenn es um das Baby geht. Ich habe noch nicht entschieden, was besser ist – in Las Vegas zu leben, wo du Freunde hast, die dich schützen können, oder irgendwo anders neu anzufangen, wo niemand dich beachten wird.«
»Wenn es nicht entschieden ist, würde ich lieber in Las Vegas bleiben. Es wäre eine ziemlich einsame Angelegenheit, ein Baby an einem fremden Ort großzuziehen.« Und da sie sich nicht sicher war, ob er mit ihr gehen würde oder nicht, konnte sie wohl nicht annehmen, dass er ihr helfen würde.
»Ich verstehe. Und ich werde dich natürlich beschützen, wenn es nötig ist.« Er fuhr mit dem Finger ihren Schenkel entlang. Es war eine merkwürdige Geste, als wollte er sie berühren, sie für sich beanspruchen, jedoch zögerte, sie ganz zu nehmen.
Er malte mit der Fingerspitze ein Muster auf ihr Knie. »Und wenn das Baby auf der Welt ist, könnte ich dich
zu einem Vampir machen. So könnten wir dann für immer zusammen sein. Wir alle drei.«
»Corbin!« Sie hatte nicht erwartet, dass er ausgerechnet das sagen würde, da sie ja wusste, wie seine Gefühle gegenüber der Unsterblichkeit waren. Doch es war sofort eine verführerische Idee, eine Karotte der Ewigkeit, die vor ihrer Nase baumelte … für immer mit ihrem Geliebten und ihrem Kind zusammen. Für einen kurzen Moment war das eine glückliche Vorstellung. Aber dann brach die Realität über sie herein. Was er vorgeschlagen hatte, war falsch und unnatürlich, und nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, wusste er es auch. So zog man kein Kind auf.
»Du weißt, dass wir das nicht tun können, so gern ich auch mit dir zusammen wäre
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