Velvet Haven Paradies der Dunkelheit
ist aber jetzt Vergangenheit.«
»Ach, wirklich?«
Seine Haltung verriet ihr, dass er verzweifelt darum rang, die Fassung zu bewahren. Doch er blieb standhaft, stur bis zuletzt. »Alles ist nun anders. Meine Welt ist in Aufruhr geraten. Deine Welt ⦠auch hier ist es ähnlich. Finstere Zeiten stehen uns bevor, und wir können ihnen nicht entkommen. Ich, du, deine Freundin. Wir alle spielen darin eine Rolle. Was geschehen ist, ist nur der Anfang.«
»Rhys hat mir von der toten Frau erzählt, die ihr in der Gasse gefunden habt. Er sagte, dass in Annwyn noch mehr Leichen gefunden wurden, und dann gab es da auch noch Lauren. Dieser ⦠Mörder, er ist es, nach dem ihr sucht.«
Zustimmend nickte er. »Bis ich seine Identität herausgefunden habe und weiÃ, was er will, darfst du nicht fortgehen.«
»Und das ist wirklich der einzige Grund, aus dem du mich hier festhältst?«
»Ja.«
»Ich glaube dir nicht. Ich denke, deine Worte von heute Morgen kommen der Wahrheit näher.«
»Ich wollte dich manipulieren, das ist wahr. Ich brauchte die Energie, um das Bedürfnis, das ich meinem Fluch zu verdanken habe, zu befriedigen.«
»Und was hat dich dazu gebracht, dich so plötzlich von mir abzuwenden? Wovor hast du Angst?«
»Lass die Fragen«, sagte er barsch.
»Weshalb denn? Weil du ein zu groÃer Feigling bist, um zuzugeben, was du für mich empfindest? Hast du Angst vor mir? Vor einer gewöhnlichen Sterblichen?«
»Wovor ich mich fürchte, willst du wissen?«, donnerte er nun los und packte sie mit seinen kräftigen Händen an den Schultern. Er riss ihren Körper ganz fest an sich und zwang sie dazu, ihren Kopf zurückzulegen, damit sie ihm ins Gesicht sehen konnte. »Ich fürchte mich davor, dich zu lieben und dich doch nie besitzen zu dürfen. Ich fürchte mich auÃerdem davor, dass du Suriels Geliebte werden könntest und ich nur dasitzen und dabei zusehen darf.«
»Suriel?«, rief sie. »Er ist nicht ⦠das ist ⦠das ist doch vollkommen hirnrissig.«
»Er hat es aber auf dich abgesehen.«
»Aber doch nicht so! Oh, bitte nicht«, hauchte sie und schloss ihre Hände um sein Gesicht. »Bitte halte dich nicht von mir fern, nur weil du denkst, ich wäre mit Suriel zusammen. Bitte, Bran, das ist alles nicht so, wie du jetzt denkst. Du bist alles, was ich will.«
»Du weiÃt ja gar nicht, was du da sagst.«
»Ich weià genau, was ich will.«
»Nein, das tust du nicht. Verdammt «, presste er hervor. »Kannst du denn nicht verstehen, dass dies hier keine Zukunft hat?«
»Und warum bist du dann zu Suriel gegangen und hast ihn gebeten, mich zu retten?«
»Weil Annwyn dieses Buch braucht und ich wusste, dass du es besitzt. Ebenso wie ich deine Freundin Rowan und ihre Visionen brauche. Ich habe dir aus dem einfachen Grund das Leben gerettet, weil du nützlich für mich bist.«
Mairi spürte, wie ihre Lippen bebten, als seine Worte zu ihr durchdrangen. »Heute Morgen hast du noch behauptet, du habest nicht die Absicht, mich auszunutzen.«
»Das war gelogen.«
In einer stillen Ecke saà Mairi mit Suriel zusammen und betrachtete das Buch. Auf einem Block machte sie sich Notizen und versuchte, die verborgenen Bedeutungen und Botschaften zu entschlüsseln. Sie überlegte, ob sie nicht Rowan bitten sollte, ihr dabei zu helfen.
»Du bist heute Abend nicht ganz du selbst«, erklärte Suriel, als ihr zum wiederholten Mal der Bleistift auf dem Papier abbrach. Sie warf den Stift weg und nahm sich einen neuen.
»Mairi«, sagte er sanft, »was geht denn nur vor in deinem Kopf?«
»Ich versuche, dieses verdammte Buch zu entziffern, damit ich hier endlich weg kann.«
Er legte seine Hand über die ihre. »Der Rabe wird niemals zulassen, dass du gehst.«
Verächtlich stieà sie die Luft aus. »Ja, klar. Er kann es doch gar nicht erwarten, bis ich mit dem hier fertig bin.«
Suriel drückte ihre Hand und zwang sie, ihn anzusehen. »Er ist ganz verrückt vor Eifersucht, denn er beneidet uns um das Band, das zwischen uns ist.«
»Es ist ein geistiges Band. Das hab ich ihm gesagt. Doch dieser sture Esel hat es sich in den Kopf gesetzt, dass wir ein Paar seien, und zwar vor allem ⦠körperlich«, erklärte sie.
»Nur weil er befürchtet, die Verbindung zwischen uns beiden könnte
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