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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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allein konnte diese Vision sehen. Mairi hatte schon früher versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen und hinter das Geheimnis zu kommen – bisher aber vergeblich. Der einzige Anhaltspunkt, den sie hatte, war eine Zeichnung, die Rowan einmal in Trance angefertigt hatte. Und diese Skizze sah nicht gerade aus wie ein Schlüssel, den eine von ihnen je zuvor gesehen hatte. Wenn man ehrlich war, sah es sogar ganz und gar nicht nach einem Schlüssel aus.
    Â»Kurz bevor du gekommen bist, hat sie was davon gefaselt, dass Höllenhunde nahen, dass sie kämen, um den Raben zu zerfleischen«, raunte Sayer Bran leise zu.
    Â»Und woher sollte eine Sterb…« Bran unterbrach sich mitten im Wort und sah Rowan an. Seinen Satz führte er nicht mehr zu Ende.
    Â»Was auch immer sie noch tun wird, ich will jedenfalls, dass sie aus meinem Club verschwindet, bevor die Cops kommen, ist das klar?«, grollte MacDonald. »Benutzt die Hintertür und schafft sie hier raus.«
    Mairi startete einen Versuch, alles zu erklären. »Rowan hat immer wieder solche Anfälle. Sie hat … einen … einen Tumor im Gehirn«, fuhr sie leise fort und sprach es damit das erste Mal überhaupt laut aus. »In der nächsten Woche lässt sie sich operieren. Das« – Mairi deutete mit einer Handbewegung auf Rowan und ihren tranceähnlichen Zustand – »geschieht normalerweise, kurz bevor sie einen Anfall hat.«
    Ein leises Knurren von der anderen Seite des Raumes durchbrach die folgende Stille. Mairi drehte sich um und erblickte in der dunklen Ecke Keir. Der Ausdruck in seinem Gesicht erschütterte sie für einen kurzen Moment. Sie konnte sich den Schmerz in seinen Augen nicht erklären.
    Â»Was ist denn mit dem Schattengeist?«, erkundigte sich Bran im Geiste bei Sayer.
    Sayer warf einen Blick auf Keir. »Keine Ahnung. Aber er behauptet, sie sei nicht zur Gänze menschlich.«
    Brans Augen schossen zu der Frau, die Rowan hieß, zurück. Er beobachtete, wie sie sich bewegte, in welch tiefer Trance sie sich offensichtlich befand, wo sie etwas sah, das nur sie sehen konnte.
    Â»Sie hat die Ödnis beschrieben und die nahenden Höllenhunde – drei an der Zahl. Sie hat gesagt, Morgan habe einen Weg gefunden, sich von Cailleachs Strafe zu befreien.«
    Â»Woher zum Teufel soll sie denn irgendwas darüber wissen?«, fuhr er Sayer an.
    Â»Wenn ihr zwei dann mit eurem kleinen Tête-à-tête mal fertig seid«, entfuhr es MacDonald nun, und er blickte zwischen Bran und Sayer hin und her, »dann kommen wir hier besser in die Gänge. Wenn die Höllenhunde nämlich tatsächlich im Anmarsch sind, müssen wir schon vorbereitet sein. Und ich bin sicher nicht so dumm, ihnen zu geben, was sie wollen. Wenn du verstehst, was ich meine.«
    Denn was sie wollten, das war er .
    Â»Sieh mal, ich glaube gar nicht, dass irgendjemand kommt«, sagte Mairi. »Das liegt doch alles nur an dem Tumor. Rowan bekommt von ihm … ich weiß auch nicht. Sie hat Visionen.«
    Â»Es wäre ein Fehler, die Sache nicht ernst zu nehmen.« Die Stimme des Schattengeistes klang sanft, aber bestimmt. Bran funkelte ihn warnend an, doch Keir begegnete furchtlos seinem Blick und hielt ihm stand. Seine Augen, die ständig im Wandel begriffen waren, leuchteten in diesem Augenblick metallisch blau. »Sie sieht es.«
    Bran dachte an Rowans Aura zurück, wie das Indigo und das Schwarz ineinanderflossen. Gezeichnet vom Tode, aber auch eine Seherin.
    Verdammt, er hatte keine Zeit, über diese Frau nachzudenken und darüber, ob sie nach Annwyn blicken könnte. Wenn sich Morgan tatsächlich näherte, dann musste er handeln. Seine Kräfte waren am Schwinden, und im Reich der Sterblichen waren sie ohnehin kaum vorhanden.
    Ein greller weißer Blitz erleuchtete das Fenster des Büros. Gefolgt wurde er von einem erschütternden Grollen. Dem Knurren der Höllenhunde.
    Â»Oh, Scheiße«, stöhnte Sayer.
    Bran schnappte sich Mairi. »Runter mit dir«, zischte er ihr erst ins Ohr, dann schubste er sie zu Boden auf die Knie. »Unter den Schreibtisch. Schnel l !«
    Sayer griff nach Rowan, doch Keir hatte sie sich bereits geholt. Sie lag in seinen Armen, die Augen geschlossen, ihr Körper lehnte schlaff gegen seine Brust. »Ich komme problemlos an ihnen vorbei.«
    Wie wahr. Dieser gottverdammte Bastard konnte sich glücklich schätzen. Denn aus

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