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Velvet Haven Paradies der Dunkelheit

Titel: Velvet Haven Paradies der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renwick Sophie
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zaghaften Schritt und hob das Schwert. In Wirklichkeit war ihm klar, dass er würde sterben müssen. »Verflucht sei sie«, stieß er wütend hervor. »Ich werde gewiss nicht kampflos aufgeben.«
    Der Hund zog seine schäumenden Lefzen hoch und entblößte die spitzen Zähne. Die rotglühenden Augen des Tieres hatten die Farbe frisch vergossenen Blutes, die Zähne glänzten weiß im Mondlicht. Von dieser Kreatur zerfleischt zu werden, musste sich ebenso anfühlen wie die sengenden Feuer der Hölle, doch schien ihm dies noch erträglicher, als für den Rest seiner Tage an Morgan gekettet zu sein.
    Morgan würde niemals Königin von Annwyn werden. Niemals.
    Doch war dies alles gewesen, was sie je erstrebt hatte, und das bedeutete, dass ihn dieser Hund nicht töten, sondern ihn lediglich verletzen würde, damit man ihn zurück in die Ödnis bringen konnte, wo Morgan in all ihrem Elend und ihrer Bösartigkeit lebte. Sie wollte Königin werden. Sie begehrte seine Macht. Und da er Morgans innigsten Wunsch kannte, war er der Überzeugung, dass dieser Hund ihn nicht töten würde.
    Doch hatte er es mit einem Tier zu tun, und Tiere waren wankelmütig. Er selbst war ja auch zum Teil animalischer Natur; und er wusste, dass diese Seite von ihm nur schwer zu beherrschen war. Bei dieser Bestie würde es also nicht viel anders sein.
    Mit der Spitze des Schwertes reizte er das Tier, indem er immer wieder zustieß, und die Bestie fletschte die Zähne, während sie hin- und herschlich. Als die Spitze des Schwertes schließlich ein Stück durch Fell und Haut fuhr, biss der Hund die Zähne jedoch fest zusammen.
    Komm schon, fall mich endlich an. Doch das Untier wusste genau, was er wollte. Zähnefletschend lauerte es auf ihn. Bran provozierte es weiter, stieß immer wieder zu, verletzte es auch leicht, und schließlich bekam er das, worauf er gewartet hatte. Mit einem Fauchen sprang der Hund hoch, und Bran ließ sein Schwert durch die Luft sausen, zielte jedoch knapp daneben. Erneut hob er das Schwert und bereitete sich auf einen weiteren Angriff vor, ohne darauf zu achten, dass sein Arm brannte und blutverschmiert war.
    Das Biest sprang auf ihn los und brachte ihn mit seinen Pfoten zu Fall. Bran landete auf dem Boden und wusste, dass es sich jeden Augenblick auf ihn stürzen und ihm die Kehle durchbeißen würde. Plötzlich hatte er das Gefühl, schwerelos zu sein. Die Welt um ihn herum verschwamm, seine Augen verdrehten sich nach hinten in den Kopf hinein.
    Im nächsten Moment fand er sich mit dem Gesicht voraus auf dem Asphalt liegen, seine Nase in einer Pfütze Wasser.
    Â»Ã–ffne die Augen, Sidhe.«
    Bran hob seinen Blick, um die geflügelte Gestalt zu sehen, die über ihm thronte. Mit einem Stöhnen schloss er die Augen. »Was willst du, Suriel?«
    Â»Wie wäre es mit einem Dankeschön dafür, dass ich dir deinen nutzlosen Arsch gerettet habe?«
    Suriel tat nie etwas ohne Gegenleistung, doch Bran hatte keineswegs die Absicht, seine Schuld zu begleichen. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie Suriel Mairi angesehen hatte, und dieser Gedanke bereitete ihm Übelkeit. Er würde auf keinen Fall irgendeinen Deal mit Suriel eingehen.
    Â»Du hättest mich nicht zu retten brauchen«, fauchte er stattdessen.
    Â»Wie du meinst.« Suriel kniete sich neben ihm hin. Bran öffnete die Augen und erblickte ein Paar Springerstiefel und die Enden von zwei schwarzen Flügeln. Die Federn hingen im schmutzigen Wasser.
    Â»An dem Tag, an dem ich deine Hilfe in Anspruch nehme, kannst du mir all meine Kraft rauben und mir die Eier abschneiden.«
    Suriel stieß ein Knurren hervor, als er eine Handvoll von Brans langem Haar ergriff und seinen Kopf aus der Pfütze zog. »Du hast hier nichts zu sagen, Raven. Ich bin der Herrscher dieses Ortes, nicht du.«
    Wie wahr. Er befand sich hier im Reich der Sterblichen, und dieses unterlag der Herrschaft von Gott und den Engeln, selbst unter der dieses gefallenen Engels.
    Â»Was willst du von mir? Du tust doch nie etwas einfach so, es sei denn, du profitierst davon.«
    Suriel grinste verächtlich, sein schönes Gesicht war bedrohlich verzerrt. »O ja, aber auch du kannst profitieren, weißt du? Denn ich kenne den Namen des Menschen, der dich töten wird.«
    Woher weiß dieser Bastard von dem Fluch, den mir Morgan auferlegt hat?
    Suriel lachte. »Dies

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