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Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two

Titel: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Renwick, S: Velvet Haven - Pforten der Finsternis - Mists of Velvet - The Immortals of Annwyn Book Two Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Renwick
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Flüstern der Stimmen, die im ganzen Wald von der Ankunft des Königs der Sidhe kündeten, da sie ihn bereits gespürt hatte, lange bevor die Blätter über ihr angefangen hatten, zu leuchten und von seiner Nähe zum Tempel zu sprechen.
    Die Erde und die Elemente taten Kunde von seiner Macht. Seine Stärke und Magie eilten ihm voraus, er durfte als die mächtigste Kraft in ganz Annwyn gelten. Einst war dies anders gewesen. Damals hatte die oberste Göttin als am mächtigsten gegolten, doch Bronwnn hatte die schleichende Machtverschiebung miterlebt. Cailleach selbst hatte dies ohne Zweifel noch nicht begriffen. Doch Annwyn wusste
es. Jedes Lebewesen verehrte den König, verbeugte sich vor seiner Magie und bewunderte die Menschenkönigin, deren eigene Kraft ihrem Ehemann solche Allmacht verlieh.
    Dieser Bund stellte eine Kraft dar, wie die Magie sie niemals hätte hervorbringen können. Sie waren füreinander bestimmt gewesen, das Schicksal hatte entschieden, dass sie sich lieben sollten. Denn so fanden in Annwyn Paare zueinander. Es stand geschrieben im Mond und in den Sternen, ein Schicksal, das in den Weiten des Kosmos geschmiedet worden war. Niemand konnte seinem Geschick entfliehen – und niemand wollte das. Die Sehnsucht, seinen Gefährten zu finden und für sich zu beanspruchen, war eine Macht, der man sich nicht widersetzen konnte. Der König der Sidhe war seinem Schicksal gegenüber ebenso machtlos wie jede andere Kreatur in Annwyn auch.
    Es hieß, dass allen Lebewesen auf dieser Erde eine bestimmte Seele entsprach. Es konnte zwar ein Leben lang dauern, bis man seinem Seelengefährten begegnete, doch am Ende würden zwei füreinander bestimmte Seelen immer zueinanderfinden, wie auch der König und die Königin sich vereint hatten, selbst wenn die eine menschlich und der andere ein Sidhe war. Die neue Königin hatte ihrem König große Macht verliehen.
    In diesem Augenblick schien die Erde aufgrund seiner Autorität zu pulsieren, und schon bald würden alle Lebewesen in Annwyn ihm, dem König der Sidhe, und seinen acht Kriegern die Treue schwören.
    Sie hatte es gesehen. Und sie hegte keinerlei Zweifel an ihrer Vision. Es war nur noch eine Frage des Zeitpunkts, denn dass es geschehen werde, war gewiss. Ihre Gabe ließ sie nie im Stich.

    Bronwnn saß auf dem Fenstersims und blickte von ihrem Aussichtspunkt hoch oben in einer Kammer des Tempels hinunter. Von dort aus sah sie zu, wie sich die klaren Wasser des Flusses schlängelnd ihren Weg in Richtung Horizont bahnten, wo sie schließlich in einen Wasserfall mündeten und sich in die Tiefe stürzten. Der Aufstieg hoch zum Tempel war steil, das Gelände tückisch, denn man hatte es so angelegt, um dem uralten Orden, den diese mächtigen Steinmauern beherbergten, Schutz zu bieten. Ein Schloss, das ihresgleichen eine Zuflucht bot, und dennoch hatte es sich nie wie der sichere Hafen angefühlt, der es hätte sein sollen. Vielmehr war Bronwnn dieses Gebäude stets wie ein Gefängnis erschienen.
    Der Wind wurde stärker und zerrte lange, weißblonde Strähnen aus ihrem Zopf. Das Haar kitzelte sie in den Augen und raubte ihr die Sicht auf den großmächtigen König der Sidhe. Sie wischte sich die eigensinnigen Strähnen aus dem Gesicht und steckte sie sich hinters Ohr, dann beugte sie sich nach vorn, um zusehen zu können, wie der König aus dem Wald heraustrat. Hinter ihm folgte die Königin – Mairi lautete ihr Name –, und als er seine Gemahlin umarmte und fest an seinen Körper drückte, schloss Bronwnn die Augen und nahm die Energie des Verlangens in sich auf, die von den beiden ausging.
    Einst hatte sie beobachtet, wie der König seine Frau nahm. Sie hatte dabei zugesehen, wie die Königin auf ihrem Gemahl geritten war. Gefesselt hatte sie miterlebt, wie der König sein Weib auf dem geheiligten Altar der Sidhe liebte.
    Bronwnn war durch den Wald gestreift, in der Hoffnung, das Gefühl der Unruhe abzuschütteln, das sie schon seit
Wochen quälte. Laute der Leidenschaft hatten sie da zum Nemed des Königs, an seinen geheiligten Ort, gelockt.
    Verborgen zwischen den Bäumen, war sie zunächst schockiert, dann aber begeistert gewesen, den König und die Königin beim Liebesakt zu betrachten. Zwar gebot ihr der Anstand, sich zurückzuziehen, doch dieses Gefühl der Unruhe in ihrem Inneren hielt sie davon ab. Stattdessen sah sie weiter zu und wünschte sich, eines Tages dieselbe Leidenschaft zu erfahren – mit ihrem eigenen Gefährten.
    Später in dieser Nacht

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