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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Jungen und Unschuldigen herumzuspielen. Ich habe noch nie den Ruf einer Frau ruiniert, außer den Sophias - aber halte das ja nicht für eine Tugend bei mir! Es ist ein gefährliches Spiel, junge Mädchen zu verführen, und im Allgemeinen sind sie auch nicht mein Typ. Dann bin ich dir begegnet, und, um offen mit dir zu sein, meine Geliebte, ich bin zu keinem anderen Zweck im Yorkshire geblieben, als um dich zu erobern - zu meinen eigenen Bedingungen!"
    „Ja, das haben Sie mir schon gesagt, als wir an jenem ersten Tag auseinandergingen", sagte sie völlig ungerührt. „Und ich hielt das für eine große Frechheit! Nur erlitt dann Aubrey jenen Sturz, und wir sind so gute Freunde geworden - und alles hat sich geändert."
    „O nein, nicht alles! Du nennst mich deinen Freund, aber ich habe dich nie meine Freundin genannt und werde das auch nie! Du bist für mich ein wunderschönes, begehrenswertes Geschöpf geblieben und wirst es immer bleiben. Nur meine Absichten haben sich geändert. Ich habe beschlossen, dir nicht wehzutun, aber verlassen konnte ich dich nicht mehr!"
    „Warum sollten Sie auch? Es erschiene mir sehr dumm."
    „Weil du das nicht verstehst, mein Darling. ,Ach wollten doch die Götter nur Raum und Zeit vernichten' - aber das tun sie nicht, Venetia, das tun sie nicht!"
    „Pope", sagte sie ruhig. „,Und glücklich werden lassen zwei in ihrer Liebe.' Aubreys Lieblingsdichter unter den englischen, aber nicht der meine. Ich sehe keinen Grund, warum zwei Liebende nicht glücklich werden sollten, ohne dass sich Zeit und Raum dreinmischen."
    Er ließ ihre Hände los, aber nur, um sie in seine Arme zu schließen. „Wenn du mich so anlächelst, ist das ein einziger Festtag für mich! O Gott, ich liebe dich bis an den Rand des Wahnsinns, Venetia - aber noch bin ich nicht wahnsinnig, zumindest nicht so wahnsinnig, dass ich nicht weiß, wie katastrophal es vielleicht für dich werden kann ... für uns beide! Du erkennst nicht, wie ich damit deine Unwissenheit ausnützen würde!" Er brach plötzlich ab und hob den Kopf, als die Tür vom Gang in das Vorzimmer zufiel. Dem Geräusch folgte ein schleppender Schritt. Damerei sagte schnell: „Aubrey. Vielleicht ganz gut. Es gibt so viel zu sagen, aber nicht heute!
    Morgen, wenn wir beide kühler sind!"
    Er konnte nicht weitersprechen, drängte sie fast brüsk von sich weg und wandte sich, als sich die Tür öffnete, Aubrey zu, der, seine Jagdhündin an den Fersen, das Zimmer betrat.

14. KAPITEL
    Damerel hatte sich zwischen Venetia und die Tür gestellt, aber diese Vorsicht erwies sich sofort als unnötig. Aubrey sah höchst erregt aus, seine schmalen Wangen waren hochrot und seine sonst eher kalten Augen funkelten. Sein Interesse an den Mitmenschen war schon in seiner besten Laune nur oberflächlich; wenn ihn aber Zorn in den Klauen hielt, kümmerten sie ihn überhaupt nicht, und es wäre ihm kaum aufgefallen, wenn er seine Schwester in Damereis Armen angetroffen hätte.
    Als er die Tür schloss, sagte er mit einer brüchigen Stimme: „Bestimmt wirst du es gern hören, Venetia, dass die Kaiserin einen neuen Ukas ergehen ließ! Die Hunde - meine Hunde! - müssen in Zukunft an der Kette gehalten werden. Alle, außer Bess hier, die zu wild ist, dass man sie überhaupt behalten kann. Sieh dich vor, Jasper - siehst du denn nicht, was für ein bösartiges Vieh sie ist?"
    Damerei, der die Vorstehhündin sanft an den Ohren zog, während sie graziös mit dem Schwanz wedelte und geradezu idiotisch selig dreinschaute, lachte und sagte:
    „Was hat sie denn angestellt?"
    „Die Nachfolge gefährdet!", sagte Aubrey bissig. „Sie kam ins Haus - natürlich um mich zu suchen und als Charlotte sie am Fuß der Treppe liegen sah, war sie derart erschreckt und entsetzt, dass sie aufkreischte, worauf Bess den Kopf hob und sie anstarrte - was durchaus verständlich ist!"
    „O Himmel!", seufzte Venetia. „Ich weiß, Charlotte liegt nichts an Hunden, aber wenn das alles ist, was passierte ..."
    „Alles? Das war nur der Anfang von Bess' wütender Attacke! Du musst verstehen, mein Liebes, dass ihr starrer Blick Charlotte an eine wilde Bestie erinnern musste!
    Charlotte wusste nicht, was anfangen, so entschloss sie sich zum Rückzug - rückwärts gehend und verstohlen! Worauf Bess natürlich neugierig wurde - was ihr nicht zu verdenken ist aufstand und ihr nachging. Darauf kreischte Charlotte ernstlich, flüchtete hinter einen Stuhl, Bess folgte ihr, Mrs. Scorrier stürzte aus dem

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