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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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sie Aubrey scharf. „Lass sie doch diesem Zankteufel sagen, was sie will! Umso besser, wenn sie uns von der befreien kann!"
    „Ja, wenn sie das bloß könnte! Aber Mrs. Scorrier würde nie zulassen, bei Nurse den Kürzeren zu ziehen! Und wenn Nurse beleidigend wird - wie schwierig für uns!"
    „Willst du damit sagen, du wirst dem Weib sagen, dass die Hunde an der Kette bleiben werden?", fragte er, und seine Wangen wurden vor Zorn noch röter. „Ich warne dich fairer-weise, Venetia, wenn du das tust, dann sperre ich Flurry in ihr Schlafzimmer und gebe ihr ihre beste Haube zum Spielen!"
    „O Liebster, führe mich ja nicht in Versuchung!", sagte sie spitzbübisch. „Natürlich denke ich nicht daran, so etwas zu tun. Aber ich halte es nur für gerecht, ihr zu versprechen, dass du die Hunde nur in diesen Raum bringen wirst. Es ist unsinnig von Charlotte, sich derart vor ihnen zu fürchten, aber ... oh, Aubrey, wir müssen einfach daran denken, dass das jetzt ihr Haus ist und nicht unseres!"
    „Daran denken! Wann dürfen wir es je vergessen?", fuhr er sie an. Darauf sagte sie nichts, sondern wandte sich zur Tür.
    Damerei öffnete sie für sie und sagte, als sie einen Augenblick stehen blieb und stumm fragend zu ihm aufschaute: „Das ist ausschlaggebend, glaube ich. Ich komme Sie morgen wieder besuchen, aber ich fürchte, nicht vor Mittag. Ich wollte Ihnen sagen ... aber das ist jetzt unwichtig. Mein Kommissionär ist in der Priory - ich habe den größten Teil des Tages mit ihm konferiert und dürfte das morgen wieder den ganzen Vormittag müssen. Es ist wichtig, denn sonst ließe ich ihn zum Teufel gehen.
    Aber wie die Dinge stehen ...", er hielt inne und lächelte leise, „... wie die Dinge stehen, muss ich ihn ertragen. Lassen Sie sich nicht von diesem Weibsstück zu Tode ärgern!"
    Sie schüttelte den Kopf, sein Lächeln spiegelte sich in ihren Augen, und sie lief durch das Vorzimmer fort.
    Er schloss die Tür, wandte sich um und betrachtete nachdenklich Aubrey, der zum Kamin gegangen war und wütend die Scheite aufschürte, dass sie sprühten. Er schaute von dieser Beschäftigung nicht auf, aber als spürte er, dass er beobachtet wurde, sagte er streitsüchtig: „Es war nicht meine Schuld!"
    „Na, jetzt fang nur nicht an, auch noch mich anzufauchen!", antwortete Damerei.
    „Ich habe es ja gar nicht behauptet. Hör auf, dich wegen nichts und wieder nichts aufzuregen!" Aubrey schaute ihn an, den Mund verkniffen, zwei tiefe Falten zwischen den Brauen. „Einfaltspinsel!", sagte Damerei mit freundlichem Spott in den Augen.
    Aubrey lachte kurz auf. „Ich gäbe was dafür, wenn ich dabei sein könnte, sobald sie einmal Conway sagt, sie wolle seine Hunde nicht im Haus haben! Und was Charlotte betrifft, die täte gut daran, sich an sie zu gewöhnen, denn es ist unwahrscheinlich, dass sie ihn je ohne mindestens drei an den Fersen erblickt. Und noch dazu sind Conways Hunde die schlechtest dressierten in der ganzen Grafschaft und infernalische Ekel! Er lässt sie auf die Stühle springen und füttert sie bei Fisch mit Fleischbrocken. Ich lasse mir meine Hunde jedenfalls nicht auf der Nase herumtanzen! Oh, Hölle und Teufel, verfluchter Hornochse, der er ist!"
    „Komm in die Priory zurück, und wir werden ihn miteinander verfluchen", lud ihn Damerei ein. „Ich habe noch einige schlimmere Wörtchen auf meiner Zunge für ihn!"
    Aubrey grinste, schüttelte aber den Kopf. „Nein, so schäbig bin ich nicht! Ich wünschte zu Gott, ich wäre wirklich wieder in der Priory, aber ich habe dir schon gesagt, ich drücke mich nicht."
    „Nun, ich versuche es nie, mit Mulis einen Pakt zu schließen, also drücke ich mich lieber selbst", sagte Damerei achselzuckend, nahm Hut und Reitgerte von dem Stuhl, auf den er sie gelegt hatte. „Hasta manana, du störrischer junger Hund!"
    Aubrey schaute ihn schnell an, schien zu zögern und sagte dann: „Machst du Schluss mit mir? Ich wollte nicht ..."
    „Nein, mache ich nicht - Dummkopf!", antwortete Damerei und lachte ihn an. „Spiel den Puffer, wenn du glaubst, dass du musst - ich wette, ich würde an deiner Stelle dasselbe tun."
    Er ging, Aubrey setzte sich nach einiger Zeit zum Schreibtisch und ließ seinen Verdruss daran aus, ein giftiges lateinisches Epigramm zu verfassen. Nach einigen unbefriedigenden Versuchen gelangen ihm vier präzise, prächtig pöbelhafte Zeilen, die ihn so erfreuten, dass er sich in einer Stimmung von fast schmeichelnder Nachgiebigkeit zum Abendbrot

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