Venetia und der Wuestling
etwas zu sagen, denn das wäre ganz und gar unziemlich.
Aber einen Mann wie Damerei derart zu fesseln, dass er sich doch tatsächlich wünscht, um dich anhalten zu dürfen, ist wirklich ein Triumph für dich! Denn weißt du, er muss vorgehabt haben, sein ganzes Leben zu ändern. So etwas hat es noch nie gegeben, und ich gestehe dir ohne Bedenken, mein Liebes, wenn das eine meiner Töchter gewesen wäre, dann wäre ich stolz wie ein Pfau darüber - nicht, dass ich damit sagen will, ich bilde mir ein, eine von ihnen könnte das zustande bringen, obwohl ich glaube, dass sich Marianne eventuell zu einem sehr hübschen Mädchen entwickeln wird -, und natürlich würde ich nicht im Traum daran denken, ihn ihr überhaupt über den Weg laufen zu lassen!"
Venetia, die nicht darauf geachtet hatte, was ihre Tante sagte, rief aus: „Der elende Mensch! Dieser idiotische, elende Kerl! Wie konnte er nur glauben, dass ich mich auch nur einen Pfifferling um einen solchen Unsinn kümmern würde? Oh, wie bös ich auf die beiden bin! Wie haben sie es nur gewagt, mich so unglücklich zu machen! Sich zu benehmen, als sei ich siebzehn und eine dumme kleine Unschuld! Meine liebe Tante - meine liebe, liebste Tante, ich danke Ihnen ja so!"
Mrs. Hendred, die aus einer impulsiven Umarmung auftauchte und instinktiv die Hand hob, um ihr Häubchen zurechtzurücken, wurde es langsam wieder unbehaglich zumute, denn nicht einmal ihr Optimismus konnte die Freude, die in Venetias Stimme schwang, dem bloßen Stolz auf eine Eroberung zuschreiben. „Ja, liebes Kind, aber du denkst doch nicht - ich meine, es kann doch nichts daran ändern! Eine solche Heirat würde dich total ruinieren!"
Venetia schaute leicht erheitert auf sie hinunter. „Wirklich? Nun, Ma'am, als Damerel zu uns in den Norden kam, war es aus dem Grund, weil er den Bemühungen seiner Tanten entfloh, ihn mit einer Dame ansehnlicher Herkunft und großen Vermögens zu verheiraten, damit er in den Augen der Welt wieder rehabilitiert würde. Ich sehe nicht ein, wie sie das hätten erreichen können, wenn eine Heirat mit ihm den gesellschaftlichen Ruin der Dame bedeutet hätte, und ich kann nicht glauben, dass dieser Plan ohne Wissen und Zustimmung der Eltern Miss Ubleys ausgeheckt wurde!"
„Was?!", rief Mrs. Hendred, augenblicklich abgelenkt. „Amelia Ubley? Das ist doch nicht dein Ernst!"
„Aber doch, und wollen Sie mir daher jetzt erklären, Ma'am, wieso es kommt, dass zwar ihr Ruf diese Heirat überleben würde, der meine aber nicht?"
Mrs. Hendreds kurze Spanne der Erleichterung war vorbei. Sie starrte ihre Nichte geradezu albern kummervoll an, nestelte nervös an ihrem Schal, fing mehrere Sätze an, brachte keinen zu Ende und sagte schließlich lahm: „Die Fälle sind nicht gleich. O
Liebe, jetzt wünschte ich ... Venetia, das verstehst du nicht! Miss Ubleys Situation - die Umstände - nun, sie sind wirklich total voneinander verschieden!"
„In welcher Beziehung?"
„Oh ... oh, in hundert Beziehungen! Heiliger Himmel, zunächst einmal ist sie schon über dreißig, hat eine jämmerliche Figur, abgesehen von ihrer Stumpfnase, und sie hat eine Art, sich nach vorn zu stemmen, wenn sie geht, und ... oh, die hat schon Vorjahren das letzte Mal um einen Mann gebetet! Kein Mensch kann Latchford einen Vorwurf daraus machen, dass er für jeden erstbesten Heiratsantrag dankbar wäre, besonders wenn die Damen Damerei vorhaben, Jasper zu ihrem Erben einzusetzen, was mich nicht im Geringsten überraschen würde, wenn ich es jetzt recht bedenke. Und obwohl ich nicht sagen will, dass Miss Ubley nicht anständig ist, denn sie ist geradezu unmodern anständig, kann man sie in ihrem Alter natürlich nicht mehr für eine Naive halten, und wo sie doch immer in der Stadt gelebt hat, sodass sie einfach gerissen ist, wie man so sagt! Aber in deinem Fall, meine Liebe, weiß jeder Mensch, unter welchen Verhältnissen du gelebt hast und dass du einfach gar keine Erlebnisse gehabt haben kannst! Und", fügte sie in einer blitzartigen Erleuchtung hinzu, „falls dich Damerei heiraten sollte, würde jeder sagen, dass es das denkbar Verruchteste wäre und die schockierendste Täuschung! Ich versichere dir, mein Liebes, an der Heirat eines Wüstlings mit einem wunderschönen Mädchen, das Jahre jünger ist als er und vollkommen unschuldig, wie du es bist, ist etwas besonders Abstoßendes dran, was immer du auch sagen willst!"
Zu Beginn dieser Rede glitzerte ein beunruhigend vertrauensvolles Lächeln in
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