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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Schwester aufgeschwungen hatte und jede Runde mit dem Feind gewann, konnte Venetia nur annehmen, dass Mrs. Scorrier entweder sehr dumm war oder durch ihren bösen Genius gezwungen wurde, Niederlagen geradezu herauszufordern. Sie schien wirklich der Versuchung nicht widerstehen zu können, Venetias angebliche Anmaßung zu unterdrücken, und so wurde das Speisezimmer äußerst schnell zu einem Schlachtfeld, auf dem - dachte Venetia mit einem nicht zu unterdrückenden Glitzern der Erheiterung - eine aufgerollte Linie unvermeidlich ihre Überlegenheit über die Kolonne demonstrierte. Unfähig, Aubreys Ausweichtaktik zu begegnen, versuchte Mrs. Scorrier, ihm eine schwere Abfuhr zu verpassen. Sie strahlte ihn mit ihrem entschlossenen Lächeln an und sagte, kein Mensch würde ihn und Conway je für Brüder halten, so unähnlich seien sie einander. Welche unschmeichelhaften Vergleiche sie damit ziehen wollte, blieb unbekannt, denn Aubrey sagte sofort mit einer Spur Besorgnis: „Nein, ich glaube, das könnte wirklich niemand, nicht wahr, Ma'am? Er hat die Muskeln, ich das Gehirn und Venetia die Schönheit der Familie geerbt."
    Daraufhin konnte es niemanden überraschen, dass sich Mrs. Scorrier betrüblich erbittert von der Tafel erhob. Als sie es sich in einem Stuhl neben dem Kamin im Salon bequem gemacht hatte, stand ein stählerner Blick in ihren Augen, vor dem ihre Tochter erbebte, aber ihre offenkundige Absicht, sich äußerst unbeliebt zu machen, wurde durch Venetia vereitelt, die sagte, sie hätte noch zwei dringende Briefe zu schreiben und hoffe, Charlotte würde ihr verzeihen, wenn sie sie bis zur Teestunde der Gemütlichkeit eines ruhigen Abends mit nur ihrer Mama zur Gesellschaft verließe. Sie verließ den Salon, ging zu Aubrey in die Bibliothek und sagte, als sie jenen Hafen betrat, aus ganzem Herzen: „Du Teufel!"
    Er grinste sie an. „Was wettest du mit mir, dass ich das Haus innerhalb einer Woche von ihr befreie?"
    „Nichts! Das hieße dich ausrauben, denn du wirst es nicht tun. Und du könntest wirklich ein bisschen Rücksicht auf die Gefühle Charlottes nehmen, mein Herz! Sie mag ja ein Gänschen sein, aber dafür kann sie nichts, und ihr Charakter ist, davon bin ich fest überzeugt, absolut liebenswürdig und entgegenkommend."
    „,So süßlich fade und so aalglatt dumm' - das ist es doch, was du sagen willst!"
    „Nun, das Süße ist wenigstens etwas, wofür man dankbar sein kann! Brauchst du deinen Schreibtisch? Ich muss Tante Hendred und Lady Denny schreiben, und ich habe weder im kleinen Salon noch im Frühstückszimmer den Kamin anzünden lassen."
    „Du hast sie nicht anzünden lassen?", sagte er spitz.
    „Wenn du nicht willst, dass ich einen hysterischen Anfall bekomme, dann sei ja still!", bat Venetia und setzte sich an den großen Schreibtisch. „Oh, Aubrey, was für eine grässliche Feder! Bitte, richte sie mir doch her!"
    Er nahm die Feder und ein kleines Messer vom Schreibtisch. Als er den Federkiel zurechtschnitt, sagte er abrupt: „Schreibst du der Tante und den Dennys, dass Conway verheiratet ist?"
    „Natürlich, und ich hoffe so sehr, dass ich wenigstens bei Lady Denny mit der Nachricht als Erste komme. Die Tante
    dürfte es schon in der Gazette lesen - hat es vielleicht sogar schon, denn dieses abscheuliche Frauenzimmer sagt mir, sie hätte die Vermählungsanzeige eingeschickt, bevor sie London verließ! Man könnte wirklich meinen, sie hätte damit noch ein paar Tage länger warten können, nachdem sie sich drei Monate Zeit ließ!"
    Er reichte ihr die Feder. „Conway war doch nicht mit Clara Denny verlobt, oder?"
    „Nein ... das heißt, bestimmt nicht offiziell! Lady Denny erzählte mir damals, dass sie beide noch zu jung waren und dass Sir John von keiner Verlobung hören wollte, bis Conway großjährig und Clara in die Gesellschaft eingeführt sei, aber es besteht kein Zweifel, dass ihm die Verbindung willkommen gewesen wäre, und ebenso kein Zweifel, dass sich Clara Conway für versprochen hält."
    „Wie närrisch Mädchen doch sind!", rief er ungeduldig aus. „Conway hätte doch quittieren können, als Vater starb, wenn er es gewollt hätte! Das muss sie doch gewusst haben!"
    Venetia seufzte. „Man sollte meinen, aber nach einer Bemerkung, die sie mir gegenüber einmal machte, fürchte ich sehr, sie dachte, er bleibe bei der Armee, weil er es für seine Pflicht halte."
    „Was ... Conway? Selbst eine Clara Denny konnte doch diesen Schwindel nicht glauben!"
    „Ich

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