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Venetia und der Wuestling

Venetia und der Wuestling

Titel: Venetia und der Wuestling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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versichere dir, sie konnte! Und du musst zugeben, dass das jeder konnte, der ihn nicht besonders gut kennt, denn abgesehen davon, dass er es selbst glaubt und immer imstande ist, sich wunderbare Gründe dafür auszudenken, was ihm am besten passt, schaut er doch auch edel aus!"
    Dem stimmte er zu, sagte aber, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte: „Tu ich das auch, Liebe?"
    „Nein, Herz", antwortete sie heiter und öffnete das Tintenfass. „Du tust zwar auch nur, was dir passt, aber ohne dir die
    Mühe zu geben, einen tugendhaften Grund dafür zu suchen. Das kommt daher, weil du grässlich eingebildet bist und dich keinen Deut darum kümmerst, was irgendwer von dir denkt. Aber Conway ja."
    „Na, ich bin viel lieber eingebildet als ein Heuchler", sagte Aubrey und nahm diese Interpretation seines Charakters gleichmütig hin. „Ich muss sagen, ich freue mich schon zu hören, was der Grund für diese überstürzte Heirat war. Wenn man es bedenkt, was war wirklich der Grund? Warum zum Kuckuck hat er es uns nicht mitgeteilt? Er wusste doch, dass er es uns schließlich doch sagen muss. Wirklich hirnverbrannt!"
    Venetia schaute von dem Brief auf, den sie zu schreiben begonnen hatte. „Ja, das ist mir auch ein Rätsel", gab sie zu. „Aber ich habe darüber nachgedacht, als ich mich zum Dinner ankleidete, und bilde mir ein, ich habe eine ziemlich klare Vorstellung davon, wie das war. Und deshalb fürchte ich auch, dass die Neuigkeit für die arme Clara ein entsetzlicher Schlag sein wird. Ich glaube, Conway hatte vor, um Clara anzuhalten. Ich will damit nicht sagen, dass er immer noch in jenem idiotischen Zustand war, der ihn so langweilig machte, als er das letzte Mal daheim war, aber sie immer noch so weit gernhatte, dass er meinte, sie würde ihm eine sehr angenehme Frau werden. Und mehr noch, ich würde annehmen, dass sie sich einander versprochen haben, wie wenig auch die Dennys das geahnt haben mögen. Falls Conway meinte, dass er ehrenhalber verpflichtet sei, um Clara anzuhalten, dann sehe ich klar, warum er uns nie schrieb."
    „Na, ich sehe das nicht!"
    „Guter Gott, Aubrey, du kennst doch Conway! Wann immer es gilt, eine schwierige Aufgabe auszuführen, wird er es so lange wie nur immer möglich hinausschieben, etwas dazu zu tun! Denke nur, wie schwierig es für ihn gewesen sein muss, mir zu schreiben, dass er in der kurzen Zeit eines einzigen Urlaubs ein Mädchen kennengelernt, sich verliebt und es geheiratet hat, das er nie in seinem Leben vorher gesehen hatte, und dass er außerdem noch Clara versetzt hat!"
    „Und wusste, dass er einen Esel aus sich gemacht hat. Ja, das würde ihm nicht passen", sagte Aubrey nachdenklich. „Ich nehme an, Charlotte war darauf aus, ihn zu fangen."
    „Nicht sie, aber Mrs. Scorrier ganz bestimmt - und die hatte keinerlei Absicht, sich ihn durch die Finger schlüpfen zu lassen! Nur sie war für diese überstürzte Heirat verantwortlich, nicht Conway - und ich halte sie für schlau genug, dass sie gemerkt hat, wenn sie den Knoten nicht festknüpft, dann würde er Charlotte sehr wahrscheinlich in einem Monat vergessen haben! Und sowie die Sache perfekt war, hatte er bestimmt vor, mir zu schreiben ... nicht gleich am selben Tag, aber am nächsten! Und so ging das weiter, genauso, wie er es die ganzen Ferien lang verschob, Papa mitzuteilen, dass er wünschte, in ein Regiment eingekauft statt nach Oxford geschickt zu werden - ja, und schließlich musste doch ich mit Papa sprechen, denn Conway war nach Eton zurückgefahren! Aber diesmal war niemand da, der für ihn handeln konnte, und ich zweifle nicht im Leisesten, dass er das Schreiben verschoben hat, bis es ganz unmöglich erschien, überhaupt zu schreiben. Vielleicht hat er sich dann eingeredet, es wäre sogar besser, nicht zu schreiben, sondern Charlotte gleich mit heimzubringen und sich auf die Chance oder unsere Freude zu verlassen, dass wir ihn wiederhaben, damit alles in Ordnung käme! Nur Mrs. Scorrier hat diesen Plan verpatzt, indem sie mit irgendeinem Oberst stritt und die Dinge für Conway so peinlich machte, dass er keinen Ausweg sah, als sie unter allen Umständen loszuwerden. Du kannst sicher sein, dass sie einen fürchterlichen Wirbel gemacht hätte, wenn er versucht hätte, sie ohne Charlotte fortzuschicken, und er hätte es nie gewagt, den Wirbel im Hauptquartier zu machen!"
    „Also schickte er Charlotte mit ihr heim", sagte Aubrey und verzog den Mund. „Du hast nicht recht gehabt, Dummes! Es war also doch

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