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Venezianische Verführung (German Edition)

Venezianische Verführung (German Edition)

Titel: Venezianische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manon Sera
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lange halten.
    Die Alte brachte sie in eine Kammer. Dort saß Emma, blass wie zuvor, wodurch die Schatten um ihre Augen sich umso dunkler abhoben. Emma wirkte schüchtern, nein eher verschüchtert und sie schien überrascht, dass sie gekommen waren.
    Nach dem Austausch der üblichen Grußfloskeln trat Leandro näher zum Fenster, bei dem Emma saß. Er musterte sie eindringlich. Sie schien kleiner zu werden unter seinem Blick.
    »Wann sagten Sie, waren wir beide zusammen?«
    Emma errötete. »Vor über einem halben Jahr, Sior.«
    »Wo?«
    »In einer Schenke in Padua. Dort gab es Zimmer, die man mieten konnte.«
    »Weder kann ich mich an sie noch daran erinnern, vor einem halben Jahr in Padua in einer Schenke gewesen zu sein. Ich bin durch diese Stadt durchgereist, ohne dort zu übernachten; und ganz sicher habe ich mir zu dieser Zeit kein Weib genommen, denn dazu war die Zeit zu knapp. Wie kommen Sie darauf, dass das Kind von mir sei?« Sein Blick war kühl.
    »Es ist ihres. Das versichere ich Ihnen, Sior«, sagte sie mit bebender Stimme.
    »Von einem einzigen Mal?« Er hob eine Augenbraue.
    »Sie sind der Einzige, der in Betracht kommt.« Sie sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. Verzweiflung lag in ihrem Blick.
    »Das soll ich glauben? Dass eine Frau, die mit einem Mann im gemieteten Zimmer einer Schenke verschwindet, dies nicht mit anderen Männern ebenso tut?«
    »Keiner ist so wie Sie, Sior.« Emma senkte verlegen den Blick.
    »Sie haben also eine Vergleichsgrundlage. Wie viele waren es?«
    »Aber es ist ihr Kind.« Tränen rollten über Emmas Wangen.
    »Sie wissen nicht, wer ihrer zahlreichen Liebhaber der Vater ist und versuchen deshalb, mir das Kind aufzubinden.«
    Emma schluchzte. »Aber Sior, ich . . . ich . . . «
    Aurora sah Leandro an. »Bist du sicher, nichts mit ihr gehabt zu haben, wenn du dich an die Namen nicht erinnerst?«
    Er bedachte sie mit einem Seitenblick. »Ich erinnere mich an Gesichter, und ich weiß noch, wo ich mich aufgehalten habe.«
    Die Alte trat hinter Aurora in den Raum. »Sie regen sie auf. Es ist besser, Sie verschwinden wieder.« In den stechenden Augen der Alten lag Hass.
    »Soll das ein Hinauswurf sein?« fragte Leandro.
    »Wenn Sie es so auffassen, ja.« Die Alte verzog ihren Mund zu einem zahnlosen Grinsen, das ihre Augen nicht erreichte.
    Aurora und Leandro traten hinaus in den muffigen Flur. Eine junge Frau, die Emma Berardino sehr ähnlich sah, offenbar ihre Schwester, huschte grußlos die Treppe hinauf.
    Aurora war froh, als sie endlich das Haus verließen. Erleichtert atmete sie auf, was nicht allein an der frischen Luft lag. Schweigend lief sie neben Leandro durch die Gassen der Stadt. Auch er begann kein Gespräch. Er wirkte in sich gekehrt und nachdenklich.
    Kurz vor ihrem Haus brach Aurora das Schweigen. »Du lässt diese Frau also wirklich sitzen?«
    »Ich habe diese Frau niemals zuvor gesehen.«
    »Warum sollte sie dann behaupten, dass es dein Kind sei?«
    »Weil sie nicht weiß, wer wirklich der Vater ist. Aber das habe ich doch schon gesagt.« Er klang ungeduldig.
    »Wie kommt sie dann auf dich?« Sie sah ihn von der Seite an. Sein Gesicht war ausdruckslos.
    »Weil ich Geld habe.«
    »Du denkst, sie bindet sich an dich, nur weil du Geld hast?«
    Leandro sah sie gleichgültig an. »Das machen viele.«
    »Ich würde es nicht tun.«
    »Wenn du arm wärst, würdest du es wahrscheinlich auch tun.«
    »Vielleicht.« Aurora spürte Schwere in ihrem Geist.
    »Und falls du ein Kind oder mehrere dort draußen hast?« fragte sie.
    »Wo draußen?«
    »Überall, wo du mit Frauen zusammen warst.«
    Er sah sie nachdenklich an. »Eifersüchtig?«
    »Vielleicht.« Aurora biss sich auf die Lippen. »Nun sag schon, was wäre wenn . . . «
    »Das wäre sehr unwahrscheinlich, weil ich vor dem Segen aus der Kirche gehe.«
    Aurora sah ihn verwirrt an. »Ich kann mich nicht erinnern, dass du seit unserer Hochzeit in der Kirche gewesen wärst.«
    Er lachte leise. »Ich war auch seit unserer Hochzeit nicht mehr dort, außer in deiner.«
    Aurora senkte den Blick, als sie die Doppeldeutigkeit seiner Worte begriff.
    »Deine war die Einzige, die den Segen bekam.«
    Sie errötete. Er konnte nur seinen Samen meinen. »Doch kommen nicht zuvor schon einige Tropfen heraus?« Ihre Stimme bebte.
    »Gewiss, eine Garantie hat man niemals, doch ist es recht unwahrscheinlich.«
    Sie spürte seinen Blick auf sich. Als sie ihn ansah, fragte er: »Möchtest du dich auch heute segnen lassen?«
    »Ich

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