Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venezianische Verführung (German Edition)

Venezianische Verführung (German Edition)

Titel: Venezianische Verführung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manon Sera
Vom Netzwerk:
Baronessa grinste hämisch. »Und Sie ein naives Kind. Woher sollte ich sonst von dem Leberfleck an der linken Seite seiner Leiste wissen? Aber davon können Sie ja nichts ahnen.« Die Baronessa schüttelte den Kopf.
    »Es wird Zeit, dass Sie gehen«, sagte Aurora.
    Das Lächeln der Baronessa erfror. Eiseskälte lag in deren Blick. »Soll dies ein Hinauswurf sein?«
    »Nein, eine freundliche Aufforderung. Sollten Sie dieser nicht nachkommen, kann durchaus ein Hinauswurf folgen.«
    »Kein Bedarf, Kindchen. Richten Sie Luca einen Gruß von mir aus. Ich finde ihn schon, da machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Aber . . . « Aurora starrte der Baronessa hinterher, wie diese aus dem Raum stolzierte und eine Parfumspur hinter sich herzog. Sie riss alle Fenster auf, um den Geruch zu vertreiben, doch gegen die schlechten Gedanken half auch die kühle Morgenluft nicht. Ihr war übel. Gegen diese elegante, weltgewandte Dame hätte sie keine Chance, sollte sie um Leandro kämpfen müssen.
    »Darf ich Ihnen noch eine heiße Schokolade bringen?« Chiara steckte den Kopf zur Tür herein und sah sie besorgt an. Offenbar hatte sie die Auseinandersetzung mit der Baronessa mitbekommen. Laut genug gesprochen hatten sie.
    »Nein, danke, Chiara, packe lieber meine Koffer. Ich reise ab  jetzt sofort.«
    Chiara zögerte einen Moment. »Das Packen wird etwas dauern. Ich will Ihre schönen Kleider nicht beschädigen.«
    »Dann liefere sie mir nach.«
    Die Information, dass Leandro seinen Körper verkaufte, musste sie erstmal verkraften. Sie hatte gewusst, dass er viele Frauen vor ihr gehabt hatte; doch wie viele waren es wirklich? Sie wollte nicht darüber nachdenken.
    Schlimmer war jedoch, dass er eine reiche Frau suchte, um seine Schulden bezahlen zu können. Die Baronessa wusste also nichts von seiner Ehe mit ihr. Hatte er sie nur wegen ihres Erbes geheiratet? Aurora hatte das Gefühl, dass die Baronessa etwas Böses im Schilde führte? Doch warum sollte sie lügen? Was war, wenn nur die Hälfte davon stimmte?
    Aurora lief die Treppe hinauf, um ihr Schlafgemach aufzusuchen. Das Bett war ordentlich gemacht. Sie hob die Bettdecke leicht an. Auf der Mitte des Betttuchs befand sich der Fleck nicht mehr, der ihrer Liebe entstammte, als Leandro sich zwei Nächte zuvor mit ihr vereint und tief in ihren Leib ergossen hatte. Das Zimmermädchen hatte alle Spuren beseitigt.
    Doch die Erinnerung an seine Berührungen und sanften Liebkosungen war noch sehr frisch. Fast konnte sie noch seinen Duft auf ihrer Haut riechen.
    Wie sehr sie diesen Mann liebte und sich danach sehnte, in seinen Armen zu liegen.
    Wie konnte etwas so Intimes für ihn derart unverbindlich sein, dass er so viele Frauen genommen hatte, dass er sich ihrer Namen nicht mehr erinnerte und sogar seinen Körper verkauft hatte?
    Chiara betrat den Raum, um ihr beim Ankleiden und Frisieren zu helfen.
    Bald war Aurora ausgehfertig. Sie drapierte ein paar Seidenblüten in ihrem Haar, wie Leandro es mochte und verließ den Raum.
    Jetzt hielt sie hier nichts mehr. Sie wollte zur Villa ihres Vaters nach San Donà di Piave auf der Terra ferma, um dort Ruhe zu finden und ihre Gedanken zu sortieren. Sie musste sich über Leandro, ihre Gefühle zu ihm und ihrer Ehe Klarheit verschaffen. Danach würde sie Rede und Antwort von ihm fordern. Vor Ablauf einer Woche war er sowieso nicht zurück in der Stadt. Daher hatte sie genügend Zeit, zu sich zu finden.
    Sie erschrak, als sie im Flur Leandro sah. Was machte er unerwartet hier? Er beugte sich über ihre Zofe, während sie miteinander flüsterten. Als er Aurora erkannte, ließ er von Chiara ab, die knickste und in der Küche verschwand.
    »Du hier?« fragte Aurora, die nähertrat.
    Ein feines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. »Freust du dich denn gar nicht, dass ich wieder hier bin?«
    »Ich habe dich noch nicht zurückerwartet.«
    »Ich habe den Termin um einen Tag verschoben.« Sein Blick glitt über ihre Ausgehkleidung. »Wohin des Weges?«
    »Das könnte ich dich fragen. Deine Geliebte war hier. Sie wollte dich buchen.«
    »Ich habe keine Geliebte.«
    »Die Baronessa Pavese. Jetzt tu nicht so scheinheilig.«
    »Ach die. Mit der habe ich nichts.«
    »Woher weiß sie dann von deinem Leberfleck an der Leiste?«
    Leandro räusperte sich. »Das war vor unserer Ehe. Ein kleiner Ausrutscher. Auch ich bin nur ein Mann.«
    Aurora biss sich auf die Unterlippe. Würde er diese Worte auch später zu ihr sagen, wenn er zu seinen zahlreichen Mätressen

Weitere Kostenlose Bücher