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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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Papierstapeln standen. Nur ein schmaler Pfad war begehbar. Die Wände waren vollbehangen mit Zetteln und Fotos, kaum ein Fleck war frei davon. Auf dem Tisch stand ein Aschenbecher und eine Kerze sowie ein undefinierbarer kleiner Kasten, vielleicht eine Geldkassette, und davor saß Chester van Laan und grinste Loki an.
     

*
     
    Kommissar Pit Lühnsmann starrte griesgrämig zu dem Waldstück hinüber, in dessen Bereich Vöge zufolge die Koordinaten lagen. Er spürte ein Grummeln in der Magengegend und verfluchte sich dafür, dass er die Kohlrouladen mit Hackfleischfüllung gegessen hatte. Die bekamen ihm nie, und trotzdem hatte er auch heute zwei ganze Teller vertilgt. Manchmal könnte er seine Frau dafür umbringen, dass sie ihm trotz besseres Wissens diese unverdaulichen Gerichte vorsetzte.
    Er unterdrückte ein Gähnen und beobachtete die Busse der Spezialeinheit, die durch den gepflegten Park pflügten, ohne Rücksicht auf die niedrigen Buchsbaumhecken oder Rosensträucher.
    Es war das zweite Mal heute, dass er zu einem vermeintlichen Tatort gerufen wurde, und er hoffte für diesen BKA-Snob, dass es dieses Mal mehr gab als einen Haufen drogensüchtiger Kinder. Insgeheim wünschte er sich allerdings, dass nicht mehr dran war – das gäbe seiner üblen Laune eine wunderbare Möglichkeit, sich abzureagieren. Ganz zu schweigen davon, dass es ihm davor graute, von Schallern könnte den Fall ganz alleine mit seinem blöde dreinschauenden Kollegen in den weiten Clownsklamotten aufgeklärt haben.
    Vöge trat zu ihm. Trotz der späten Stunde sah er tadellos aus in seinem dunklen Anzug, das Gesicht wirkte entspannt und überhaupt nicht müde. »Pit, wir haben herausgefunden, was sich im Wald befindet.«
    »Ich höre.«
    »Ein Atomschutzbunker aus den sechziger Jahren. Allem Anschein nach ist er in Vergessenheit geraten. Das SEK macht sich gerade mit dem Grundriss vertraut, um herauszufinden, wie man ihn am besten stürmt.«
    Lühnsmann nickte. »Sehr gut. Wann sind sie so weit?«
    Vöge warf einen Blick auf die Männer hinüber, die vor einem ihrer Busse standen. Dessen Seitentüren waren geöffnet und gaben damit den Blick auf Monitore frei. »Zehn Minuten wird es gut und gerne noch dauern. Ich habe übrigens ein paar Krankenwagen angefordert und die Klinik darüber informiert, dass sie unter Umständen bald Notfälle reinbekommen.«
    »Schauen wir mal«, brummte Lühnsmann.
    »Bei allem Respekt, Pit, ich glaube nicht, dass Herr von Schallern ohne Grund Alarm schlägt. So jemand scheint er nicht zu sein.«
    Bei diesen Worten verdüsterte sich Lühnsmanns Stimmung vollends. Widerwillig musste er seinem Stellvertreter Recht geben. Er machte kehrt und ging zu den Männern vor dem Bus hinüber. Dabei warf er Vöge einen Blick zu. »Was ist das da überhaupt?«, fragte er und deutete auf die Gebäude hinter dem Park.
    »Wenn ich mich nicht täusche, eine Eliteschule.«
    Lühnsmann stieß lautstark Atem aus. War ja klar, dass sich von Schallern hierher verirrt hatte – da passte er hin. Wahrscheinlich war er ein guter Bekannter des Snobdirektors. Womöglich reichte die ganze Sache sogar bis zur Regierung hinauf. Wäre nicht das erste Mal, dass einer dieser reichen Schnösel sich an die Politik wandte, um sich helfen zu lassen. Und die schickten dann natürlich einen entsprechenden versnobten Anhänger , denn eine Hand wäscht gewöhnlich die andere.
    Wahrscheinlich hatte er nie den Hauch einer Chance gehabt, die Sache aufzuklären. Dafür hatten diese Fatzkes schon gesorgt. Elendes Pack!
    »Wie sieht’s aus?«, fragte er und drängte sich zwischen die Leute des SEKs. Er warf einen Blick auf die Baupläne, die vor ihnen ausgebreitet lagen, prägte sich aber nichts davon ein. Das war nicht seine Arbeit.
    »Wir sind so gut wie bereit«, antwortete einer der Schwarzgekleideten, dessen reiß- und feuerfester Overall nicht bis obenhin geschlossen war und damit einen Blick auf die ballistische Weste darunter freigab. Seinen Helm hatte er am Boden zwischen den Füßen abgestellt. »Da es nur diesen einen Zugang gibt, werden wir auch nur auf diese Weise eindringen können. Das vereinfacht die Sache ein wenig, wenn es sie auch nicht ungefährlicher macht. Anschließend schwärmen wir in alle Richtungen aus. Innerhalb von fünf, maximal zehn Minuten – je nachdem, wie sich die Lage dort entwickelt – sollten wir die ganze Anlage gesichert haben.«
    »Und die Gegend?«
    »Ist bereits umstellt«, war die Antwort. »Das Schulgelände

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