Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
Vom Netzwerk:
hinter sich zu, damit Johnny und die Zombies nicht aus ihrer Halle entkamen, und machte sich an die Verfolgung.
    Er holte die kleine Taschenlampe hervor, dann ging er langsam den Spuren nach, hielt sich dabei eng an der rechten Wand und nahm es in Kauf, dass sich das Leder seiner Jacke dabei abwetzte. Manchmal musste man einfach Opfer bringen. Er wollte keinesfalls in diese Spuren treten, sie damit verwischen oder gar unkenntlich machen, denn wer konnte schon sagen, wofür sie noch gut waren.
    Loki erreichte das Ende der Stufen. Die Neonröhren über seinem Kopf schienen vor langer Zeit das letzte Mal ihren Dienst getan zu haben. Sie waren teilweise gesplissen und hingen aus ihren Verankerungen.
    Einen Augenblick verharrte er und betrachtete die Spuren im Staub, ehe er weiterging.
    Nach wenigen Minuten gelangte er an eine T-Gabelung, wendete sich dem rechten Gang zu und schob sich auch hier nah an der Wand entlang. Mehrere Türen zweigten jetzt nach rechts hin ab, einige standen offen, andere waren verschlossen. Er spähte in einen kahlen Raum, ein winziges Kabuff, das augenscheinlich als Raucherraum gedient hatte. Die Wände waren vergilbt, die Ecken hatten sich gruselgelb verfärbt.
    Die Spuren im Dreck auf dem Boden gingen weiter, immer den Gang hinunter. Wohin die Zielperson wohl flüchtete? Nach draußen sicher nicht, denn Loki konnte schon entfernt die Sirenen hören. Lühnsmann war im Anmarsch.
    Wohin würde er flüchten, wenn er anstelle des Zombieerschaffers wäre?
    Loki rümpfte die Nase. Falsche Frage! Er käme nie an seine Stelle, denn er würde sich nicht erwischen lassen. Er hätte alles gänzlich anders inszeniert, auch wenn er zugeben musste, dass dieser Plan durchaus von Intelligenz zeugte. Nun ja, wohl vielmehr von Mut. Und Mut, das war allgemein bekannt, war vor allem eine Eigenschaft von geistlosen Menschen. Von verzweifelten, geistlosen Menschen.
    Als er die nächsten Abdrücke betrachtete, blieb er stehen. Sie hatten sich verändert. Die Zielperson rannte nicht mehr, das zeigten eindeutig die scharfen Konturen, die ein vollständiges Abrollen des Fußes andeuteten. Loki hob den Blick und spähte den Korridor hinunter. Er konnte mithilfe der Taschenlampe etwa vier Meter weit sehen, dann wurde es zu dunkel, um wirklich eine Analyse darüber abgeben zu können, was vor ihm lag. Er sah Schemen, aber er hielt nichts davon, sich auf die Bilder zu verlassen, die ihm sein Gehirn mithilfe der Phantasie zusammensetzte.
    Wieder senkte er den Blick auf die Spuren. Kein Zweifel, der Verfolgte hatte den Schritt verlangsamt. Dafür gab es nur eine Erklärung: Er fühlte sich in Sicherheit, weil das Ziel in unmittelbarer Nähe lag.
    Ein Hinterhalt?
    Absolut wahrscheinlich. Jemand, der ein solches Verbrechen einfädelte, hatte natürlich einen Plan B für unvorhergesehene Zwischenfälle, für den Worst Case. Vermutlich gehörten die deutlichen Fußspuren im Staub ebenfalls dazu. Sie führten einen Verfolger geradewegs in diesen Hinterhalt.
    Nun, alles wunderbar durchdacht, aber hatte er auch damit gerechnet, dass Loki der Verfolger war? Nachweislich nicht.
    Er setzte ein düsteres Grinsen auf und schob sich weiter voran. Nach wenigen Schritten bogen die Spuren im Staub schließlich ab, und zwar in Richtung einer der geöffneten Türen rechts. Da hatte sich der Gauner also versteckt, lauschte wahrscheinlich den Bewegungen Lokis, die das einzige Geräusch waren, sah man von den näherkommenden Sirenen ab.
    Loki verharrte dicht neben der Tür, warf einen Blick auf die MP und vergewisserte sich, dass er sie durchgeladen hatte. Sie stand noch immer auf Dauerfeuer. Er richtete die Augen auf die gegenüberliegende Wand und rief sich das Zimmer in Erinnerung, in das er am Anfang des Ganges gespäht hatte.
    Zehn, vielleicht zwölf Quadratmeter groß, quadratischer Grundriss,. Das einzige Versteck war die Tür, hinter der man sich verbergen konnte. Aber es war natürlich anzunehmen, dass der flüchtige Imago sich in diesem Zimmer eingerichtet hatte. Vielleicht gab es sogar eine Verbindungstür in einen anderen Gang, einen Fluchtweg. Generell müsste man das vermuten, aber Loki glaubte nicht daran. Dieser Flüchtige dachte anders.
    Loki seufzte unhörbar und vollführte eine Drehung, stand jetzt im Ausfallschritt mitten in der Tür und sah in den Raum hinein, die Maschinenpistole vor sich ausgerichtet.
    Er musste zugeben, dass er nicht schlecht erstaunt war, als er den Tisch mit den zwei Stühlen sah, die inmitten von

Weitere Kostenlose Bücher