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Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition)

Titel: Venit. Die Akte Veden: Thriller (Filii Iani-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Meier
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gesehen hat, das mehr ist als das, was die Vereinigung den Filii Iani zuspricht.« Er sah zwischen Loki und Tim hin und her. »Darf ich fragen, ob Sie auch Filii Iani sind?«
    »Sind wir«, antwortete Loki, ehe Tim etwas sagen konnte.
    »Nun, dann werden Sie verstehen, was ich meine. Eine Fähigkeit zu haben, die ein einfacher Mensch nicht zur Verfügung hat, ist wahrlich ein Privileg. Es mag angeboren sein, wie es das bei den Filii Ianin ja nachweislich ist, aber es kann auch erlernt werden. Zumindest können die philosophischen und ethischen Grundsätze erlernt werden. Natürlich werden wir in einem Menschen keine Gabe herbeizaubern können, das ist klar, doch bestimmtes Wissen schadet keinem mit hohem Intellekt.«
    »Darauf kommt es an?« Tim nestelte wieder am Krawattenknoten herum. »Auf den Intellekt?«
    Veden lächelte. »Selbstverständlich. Sie wissen ja sicher, dass wir all unsere Anwärter einer Prüfung unterziehen, ehe sie an unserer Schule studieren dürfen.«
    »Klar.« Tim räusperte sich. »Wusste ich.«
    Der Direktor musterte ihn. »Mir ist bewusst, dass die Vereinigung deshalb besorgt ist. Aber wir alle unterliegen dem Gesetz, und ich bin natürlich bemüht – genau wie meine Vorgänger auch – unsere Existenz vor den Menschen geheim zu halten. Die Menschen an unserer Schule wissen nichts von den Filii Iani, wir trennen die Klassen strikt.«
    Die Tür ging auf, und die Sekretärin brachte den Kaffee auf einem Tablett, das sie auf dem Schreibtisch abstellte. Der Direktor dankte ihr und bat sie, die Tür wieder hinter sich zu schließen.
    Tim griff sich seine Tasse, gab zwei Löffel Zucker und etwas Milch hinein und nippte. Ihm war nach einer Zigarette zumute. Er warf Loki einen Blick zu und sah, dass sein Cousin mit dem rechten Zeigefinger gegen den Oberschenkel klopfte. Ein Zeichen dafür, dass auch er rauchen wollte.
    »Darf ich fragen, warum man Sie geschickt hat?«, erkundigte sich der Direktor, während er seine Tasse vor sich abstellte. Er trank den Kaffee schwarz. »Die letzten Jahre war stets Herr Merk der Mann, der die Inspektion durchführte. Ist er nicht mehr im Amt?«
    »Doch. Er ist erkrankt. Das Herz.«
    Veden sah jetzt Loki eingehend an, und Tim gefiel dieser Blick aus den blauen Augen nicht. Dieser Kerl war ihm zu arrogant in seinem schicken Büro, mit den Gemälden und dem teuren Anzug, und sicher gehörte ihm auch eine der Kutschen draußen. Der Rolls wahrscheinlich.
    »Ich hoffe, er wird wieder gesund?«
    Loki lächelte. »Bestimmt. Er befand sich auf dem Weg der Besserung, als wir abreisten.«
    »Schön, zu hören.«
    »Sie waren selbst hier an der Schule?«, fragte Tim.
    Veden nickte. »Selbstverständlich. Keiner aus meiner Familie ging auf eine andere.« Er sah Loki wieder an. »Verzeihen Sie die direkte Frage, aber Sie werden verstehen, dass sie sich mir aufdrängt: Weshalb sind Sie zu zweit? Gibt es irgendwelche Bedenken seitens der Vereinigung?«
    »Herr Jung ist noch in Ausbildung. Ich bin nur hier, um ihm ein wenig unter die Arme zu greifen. Im Grunde aber führt er die Inspektion durch.«
    Tim blinzelte zu Loki hinüber, sah den Direktor an und nickte. »Äh, genau. Ich bin in Ausbildung.«
    Loki stand auf. »Ich glaube, mir ist jetzt doch nach etwas Ruhe zumute. Zeigen Sie uns unsere Unterkunft?«
    Der Direktor warf einen Blick auf Lokis Kaffee, den dieser nicht angerührt hatte, und kam langsam auf die Beine. »Frau Benz wird Ihnen gerne Ihre Räumlichkeiten zeigen, und sie ist auch stets für Sie da, sollten Sie Einblick in irgendwelche Unterlagen wünschen.« Er drückte einen Knopf auf dem Telefon und sah wieder Loki an. »Wann werden Sie mit der Inspektion beginnen?«
    »Morgen.«
    »Ich würde Sie gerne für heute Abend zum Essen einladen, leider bin ich aber verhindert. Sie wissen ja, als Direktor hat man so einige Verpflichtungen. Ich bin mir aber sicher, dass wir das nachholen können. Ihr Aufenthalt wird gewiss länger andauern.«
    Die Sekretärin öffnete die Tür und wartete.
    Loki nickte. »Vielen Dank für Ihre Zeit, Herr Veden.«
    »Sir.« Der Direktor lächelte. » Sir Veden. An dieser Schule halten wir uns an alte, traditionelle Bräuche. Dazu gehört das Sir, da mein Vorfahre Engländer war.«
    Loki erwiderte das Lächeln. »Auf Wiedersehen, Sir Veden.«
    Sie gingen hinaus und folgten Frau Benz über den gepflasterten Platz zu den Wohngebäuden, in denen jeder von ihnen ein Zimmer zugewiesen bekam.
     
     
    »Müsste es hier vor Schülern nicht nur

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