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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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hohen Raumes, der nur spärlich erleuchtet war.
    Da ich sehr hungrig und durstig war, belebte mich der An blick des reichlich gedeckten Tisches sehr. Offensichtlich sollte ich nicht hungrig sterben.
    »Warte!« schnappte Sov. »Hör gut zu, was ich dir zu sagen habe.« Währenddessen wanderte Moosko herum und auf sei nen dicken Lippen spielte ein zufriedenes Lächeln. »Wir wer den dich in Kürze allein lassen«, fuhr Sov fort. »Wenn es dir gelingt, aus diesem Gebäude zu entkommen, sei dir das Leben geschenkt.
    Wie du siehst, hat dieses Zimmer sieben Türen, von denen keine verriegelt oder sonstwie verschlossen ist. Hinter jeder liegt ein Korridor, der genauso aussieht wie der, durch den wir eben gekommen sind. Es steht dir frei, jede der Türen zu öff nen und jeden der Korridore zu betreten. Wenn du eine Tür allerdings passiert hast, wird sie von einem Mechanismus geschlossen und du kannst nicht wieder zurück. Nur eine Tür führt in die Freiheit; hinter den anderen lauert der Tod.
    Im Korridor hinter der zweiten Tür wirst du auf eine ver steckte Sprungfeder treten und damit eine Serie von Spießen auslösen, die von allen Seiten auf dich eindringen und dich so fort töten.
    Im dritten Korridor wird von einem ähnlichen Mechanismus ein Gas entzündet und in dem folgenden Feuersturm wirst du verbrennen. Im vierten wirst du es mit R-Strahlen zu tun bekommen und im fünften wird sich am anderen Ende des Kor ridors eine Tür öffnen, die den Weg für einen Tharban frei gibt.«
    »Was ist ein Tharban« fragte ich.
    Sov blickte mich erstaunt an. »Das weißt du ebensogut wie ich«, knurrte er.
    »Ich habe dir schon gesagt, daß ich aus einer anderen Welt komme!« schnappte ich. »Ich weiß nicht, was das Wort be deutet.«
    »Es schadet ihm nicht, wenn wir es ihm sagen«, schlug Vilor vor. »Wenn er das Tier aus irgendeinem Grunde wirklich nicht kennen sollte, wäre der Raum vielleicht nicht so wirkungsvoll.«
    »Kein schlechter Gedanke«, bemerkte Moosko. »Gib ihm ei ne Beschreibung, Freund Sov.«
    »Der Tharban ist ein entsetzliches Raubtier«, erklärte Sov, »und ist mit einem rötlichen Borstenfell bedeckt, durch das sich weiße Längsstreifen ziehen, während seine Unterseite bläulich gefärbt ist. Er hat gewaltige Zähne und Krallen und frißt nur Fleisch.«
    In diesem Augenblick ertönte ein gewaltiges Brüllen, bei dem das Gebäude zu erzittern schien.
    »Das ist der Tharban«, sagte Hokal grinsend. »Er hat seit drei Tagen nichts zu fressen bekommen und ist nicht nur sehr hungrig, sondern auch sehr aufgebracht.«
    »Und was liegt hinter der sechsten Tür?« fragte ich.
    »Im Korridor hinter der sechsten Tür wirst du aus versteckten Düsen mit Säure bespritzt, die dir zuerst die Augen aus brennt und dann langsam dein Fleisch zerfrißt; du wirst genü gend Zeit haben, die Verbrechen zu bereuen, die dich hierher gebracht haben. Die sechste halte ich für die schrecklichste Tür.«
    »Ich finde die siebente noch schlimmer«, bemerkte Hokal.
    »Vielleicht«, räumte Sov ein. »Auf jeden Fall dauert der Tod noch länger und die seelische Qual ist einfach unvorstellbar. Wenn du die versteckte Sprungfeder berührst, setzen sich die Wände in Bewegung und kommen auf dich zu. Sie bewegen sich nur unmerklich, aber irgendwann werden sie dich erreichen und zerquetschen.«
    » Und was soll die Schlinge über dem Tisch?« fragte ich.
    »Die Qual der Entscheidung, welche Tür wohl in die Freiheit führt, wird dich in Versuchung führen, Selbstmord zu begehen – und die Schlinge ist für diesen Zweck vorgesehen. Aber vor sichtshalber haben wir sie so niedrig über dem Tisch angebracht, daß du dir darin nicht das Genick brechen kannst – nein, das wäre ein zu schneller Tod. Dir bliebe nichts anderes übrig, als langsam darin zu ersticken.«
    »Es scheint, als hättet ihr keine Mühe gescheut, eure Feinde zu vernichten«, sagte ich.
    »Das Zimmer der sieben Türen ist nicht in erster Linie für die Todesfolter vorgesehen«, erklärte Sov, »sondern als Mittel, Ungläubige zum Thorismus zu bekehren und du wärst sicher überrascht, wenn ich dir erzähle, wie wirkungsvoll die Behand lung ist.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, erwiderte ich. »Nachdem ihr mir nur das Schlimmste erzählt habt, darf ich wohl meinen Hunger und Durst stillen, ehe ich sterbe.«
    »Alles, was sich in diesem Raum befindet, steht uneinge schränkt zu deiner Verfügung – allerdings muß ich dir wohl vor dem Essen erklären, daß von den

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