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Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Venus 02 - Auf der Venus verschollen

Titel: Venus 02 - Auf der Venus verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Schritte gemacht, als mir das Herz stockte. In der Dämmerung vor mir leuchteten zwei Feuerbälle auf und ein entsetzliches Brüllen ertönte. Ich hatte den fünften Korridor gewählt, der in den Käfig des Tharban führte!
    Ich zögerte nicht, denn ich wußte, daß mich in der Schwärze dieses Loches der Tod erwartete. Nein, er wartete nicht, son dern stürzte sogar auf mich zu. Ich wandte mich zur Flucht und rettete mich in die vorübergehende Sicherheit, die mir der er leuchtete, größere Raum bieten konnte und als ich die Schwel le passierte, versuchte ich den Stuhl fortzureißen, damit sich die Tür vor dem wilden Ungeheuer schloß! Doch das gelang mir nicht. Die Tür, von einer mächtigen Sprungfeder zuge drückt, schloß sich zu schnell und klemmte den Stuhl fest, ehe ich ihn ganz fortziehen konnte; auf diese Weise war der Durch gang frei.
    In meinem kurzen Leben hatte ich schon manche gefährliche Situation meistern müssen, aber in einer derart hoffnungslo sen Lage hatte ich mich noch nicht befunden. Vor mir waren die Schlangen, angeführt von dem riesigen Ungeheuer, das mich auf dem Tisch angegriffen hatte; hinter mir drohte der wütende Tharban. Die Tischplatte, der ich noch vor Sekunden dankbar entflohen war, schien mir jetzt die einzige Zufluchts stätte zu sein, die mir auf der Welt geblieben war.
    Rechts von der Tür war eine Stelle ohne Schlangen. Ich hechtete über die Reptilien, die mich vor der Tür anzischten und er reichte den freien Fleck gerade in dem Augenblick, als der Tharban in den Raum sprang.
    Ich war nur von dem Impuls besessen, die Tischplatte zu erreichen, ohne daß ich darüber nachdachte, wie sinnlos dieses Vorhaben sein mochte. Vielleicht war es gerade meine Entschlossenheit, die dazu führte, daß ich mein Ziel schließlich er reichte und als ich mich auf dem Tisch umwandte, um die Situation zu überschauen, mußte ich feststellen, daß etwas einge treten war, das mich vor dem sofortigen Tode rettete und mir eine kleine Atempause gestattete.
    Auf halbem Wege zwischen der Tür und dem Tisch wehrte sich der Tharban, ein brüllendes, hin und her springendes Ungeheuer, gegen die Schlangen. Er schlug und biß wild um sich, riß die Angreifer in Stücke, doch sie ließen sich nicht ab schrecken und für jedes Reptil, das er vernichtete, glitten zehn neue auf ihn zu.
    Die Schlange, die mich auf dem Tisch angegriffen hatte, überragte drohend alle anderen und der Tharban schien zu wis sen, daß er hier einen würdigen Gegner vor sich hatte; wäh rend er die kleineren Schlangen mit Verachtung bekämpfte, ließ er das große Reptil nicht aus den Augen und unternahm immer wieder heftige Ausfälle. Aber vergeblich. Blitzschnell zuckte der bewegliche Schlangenkörper zur Seite, wich jedem Vorstoß aus wie ein erfahrener Boxer und verpaßte keine Chance, selbst anzugreifen und die Zähne tief im Fleisch des Tharban zu vergraben.
    Das Brüllen und Kreischen des Raubtiers vereinigte sich mit dem Zischen und Klappern der Schlangen zu einem unvorstellbaren Lärm. Wer würde Sieger bleiben bei diesem Kampf der Giganten? Und obwohl es nur auf die Frage hinauslief, in wel chem Bauch ich später enden würde, folgte ich der Auseinan dersetzung mit einer gewissen Spannung.
    Es war ein blutiger Kampf, wobei das Blut allerdings nur von dem Tharban und den kleineren Schlangen stammte; das große Reptil war nach wie vor unversehrt. Ich kann mir nicht erklären, wie es den wilden Angriffen des Tharban jedesmal entging und in den meisten Fällen auch noch einen Gegenangriff unternahm. Jedenfalls stellte der Tharban seine Attacken bald ein und begann zurückzuweichen. Ich beobachtete den langsam hin und her schwingenden Kopf der Schlange, der jede Bewe gung des Gegners aufmerksam verfolgte. Der Tharban, der sich nicht um die kleineren Schlangen kümmerte, die sich in seinen Körper verbissen hatten, wirbelte plötzlich herum und sprang auf die halb offene Tür zu.
    Offensichtlich hatte die Schlange auf diese Bewegung gewar tet. Halb aufgerollt lag sie am Boden und schoß nun plötzlich wie eine gewaltige Sprungfeder durch die Luft. Blitzschnell hat te sie ihren Körper um den Körper des Tharban gelegt – so schnell, daß ich der Bewegung kaum zu folgen vermochte. Dann entblößte sie ihre gewaltigen Fänge und vergrub sie im Hals des Tharban. Dieser stieß einen entsetzlichen Schrei aus, als sich der Schlangenkörper abrupt zusammenzog. Dann war der Kampf vorbei.
    Erleichtert atmete ich auf, als ich

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