Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Einkäufe machte. Vor einem hellerleuchteten Gebäude standen zwanzig oder dreißig Gantors, und als ich feststellte, daß es sich um ein Restaurant handelte, regte sich in mir der Appetit. Die Mahlzeit, die ich bei Horjan bekommen hatte, war wenig geeignet gewesen, meinen Hunger zu stillen. Ich betrat das Gebäude und stellte sofort fest, daß anscheinend sämtliche Plätze besetzt waren. Ich wollte mich schon wieder abwenden, als ein Kellner auf mich zukam und mich fragte, ob ich essen wollte. Als ich bejahte, führte er mich an einen kleinen Tisch für zwei Personen, an dem bereits eine Dame saß.
    »Nehmen Sie Platz sagte er. Ich war ein wenig verlegen.
    »Aber der Tisch ist besetzt«, sagte ich.
    »Machen Sie sich nichts daraus«, sagte die Frau. »Bitte set zen Sie sich zu mir.«
    Es blieb mir wirklich nichts anderes übrig, als ihr zu danken und mich zu setzen. »Das ist sehr großzügig von Ihnen«, sagte ich.
    »Oh, ganz und gar nicht«, erwiderte sie lächelnd. Sie war eine gutaussehende Frau, deren Alter, wie bei den meisten amtorischen Frauen, sehr schwer zu schätzen war. Sie mochte sieb zehn, aber auch siebenhundert sein. Bei dem Unsterblichkeitsserum wußte man das nie genau.
    »Ich hatte keine Ahnung, daß mich der Ober an einen be setzten Tisch führen würde. Ich wäre sonst natürlich nie…«
    »Machen Sie sich nichts daraus«, erwiderte sie. »Ich habe ihm aufgetragen, Sie zu holen.«
    Ich vermochte meine Überraschung nicht ganz zu verbergen. »Das war sehr nett von Ihnen«, brachte ich schließlich heraus.
    »Ich habe gesehen, wie Sie sich nach einem Tisch umsahen, und hier war ein Platz frei. Außerdem fühlte ich mich ein wenig allein. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen?«
    »O nein – im Gegenteil. Sie waren nicht der einzige einsame Mensch in Amlot. Haben Sie schon bestellt?«
    »Nein, die Bedienung hier ist fürchterlich. Allein, das Essen entschädigt einen für alles. Aber natürlich haben Sie hier schon oft gegessen. Wer tut das nicht?«
    Ich wußte nicht, wie ich mich verhalten sollte. Vielleicht war es wirklich das beste, wenn ich mich gleich als Fremder zu er kennen gab. Es wäre peinlich gewesen, mich durch Unkenntnis irgendeiner Kleinigkeit im Laufe des Gesprächs zu verraten.
    Ich bemerkte, daß sie mich eingehend musterte, und beschloß, ihr bei erster Gelegenheit zu sagen, daß ich nicht aus Amlot stammte. Doch in diesem Augenblick wurde unsere Aufmerk samkeit auf eine Szene am anderen Ende des Raumes gelenkt. Eine Gruppe Zani-Wächter verhörte Gäste an einem der Tische. Dabei nahmen die Soldaten eine drohende Haltung ein.
    »Was soll das?« fragte ich meine Tischnachbarin.
    »Das wissen Sie nicht?«
    »Das ist eines der vielen Dinge, die ich nicht weiß«, gab ich zu.
    »Man sucht nach Verrätern und Atoriern. Solche Szenen spie len sich heutzutage in Arnlot täglich ab. Es ist seltsam, daß Sie das noch nicht bemerkt haben. Da, sie kommen jetzt auch zu uns.«
    Der Trupp kam geradewegs auf uns zu, und der Anführer schien mich anzupeilen. Ich nahm schon an, daß er es speziell auf mich abgesehen hatte, sollte aber später erfahren, daß es generell zur Taktik solcher Patrouillen gehört, sich in jeder Gruppe ein paar Opfer aufs Korn zu nehmen. Natürlich werden von Zeit zu Zeit auch Verhaftungen vorgenommen, aber im wesentlichen zielt die ganze Vorstellung auf den moralischen Effekt bei den Unbeteiligten ab.
    »Wer sind Sie?« schrie der Offizier mich an. »Weisen Sie sich aus!«
    »Er ist ein Freund von mir«, sagte die Frau. »Es ist schon in Ordnung, Kordogan.«
    Der Mann blickte sie an und wich dann sichtlich zurück. »Na türlich, Toganja«, sagte er entschuldigend und verließ mit sei nen Leuten das Restaurant.
    »Es scheint mir, als wäre es – abgesehen von der Freude Ih rer Gesellschaft – ein großes Glück für mich, daß der einzige freie Stuhl an Ihrem Tisch stand«, sagte ich. »Obwohl ich na türlich nichts zu fürchten hatte. Für einen Fremden sind solche Zwischenfälle nur immer sehr unangenehm.«
    »Dann habe ich also richtig geraten,, daß Sie ein Fremder sind?«
    »Ja ; Toganja. Ich wollte es Ihnen eben erklären, als der Kordogan kam.«
    »Sie haben Ausweispapiere?«
    »Ausweispapiere? Nein.«
    »Dann war es wirklich gut, daß ich hier war. Ohne mich wä ren Sie wahrscheinlich in diesem Augenblick auf dem Wege ins Gefängnis und würden vermutlich morgen früh erschossen. Es sei denn, Sie haben Freunde.«
    »Nur einen«, sagte ich.
    »Und darf ich

Weitere Kostenlose Bücher