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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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freundschaftlicher Na tur war. Und doch hatte ich eigentlich keinen Grund, ihr zu miß trauen; sie war eben nur eine recht geheimnisvolle Frau. Aber immerhin – ich war in einer feindlichen Stadt und mußte vor sichtig sein. Wenn man meine wahre Identität auch nur vermutete, war es um mich geschehen. Ich war sicher, daß ich ihr eine glaubhafte Geschichte vorgelogen hatte – war ihre Geschichte vielleicht auch nicht die Wahrheit?
    Die Möglichkeit, daß Duares Vater Mintep in Amlot gefan gengehalten wurde, machte mir große Sorgen und bestärkte mich in meinem Entschluß, erst wieder nach Sanara zurückzukehren, wenn sich mein Verdacht bestätigt oder zerstreut hatte. Und un ter diesem Aspekt hatte ich auch keine Skrupel mehr, den Umschlag mit der Nachricht Musos zu öffnen und zu lesen. Meine Befürchtungen, daß die Dinge nicht so standen, wie sie sollten, bewahrheiteten sich schon nach den ersten Zeilen:
    Muso, der Jong,
    grüßt Spehon in Amlot.
    Mögen Deine Pläne erfolgreich sein, und möge das Alter Dich niemals schwächen. Muso läßt diese Nachricht durch Carson von der Venus überbringen, der nicht Amtorisch lesen kann. Wenn Sanara in die Hände Mephis’ fiele, würde dieser unseli ge Bürgerkrieg ein Ende finden.
    Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn Muso nach dem Fall Sanaras lang von ganz Korva würde.
    Wenn Mephis hiermit einverstanden ist, laßt drei blaue Raketen vor dem Haupttor Sanaras an drei aufeinanderfolgen den Nächten abschießen. In der vierten Nacht laßt eine starke Streitmacht unbemerkt vor dem Haupttor aufmarschieren und behaltet starke Reserven in der Hinterhand; Muso wird dann dafür sorgen, daß die Haupttore geöffnet werden, um einen Ausfall zu ermöglichen. Aber es wird keinen Ausfall ge ben, so daß die Truppen Mephis’ in die Stadt eindringen können.
    Muso wird kapitulieren, und das Blutvergießen ist vorüber. Muso wird ein guter König sein und sich stets mit Mephis beraten. Die Zanis werden belohnt.
    Es wäre eine wünschenswerte Tatsache, wenn Carson von der Venus aus Amlot nicht zurückkehrte.
    Möge Dir der Erfolg stets zur Seite stehen.
    Muso,
    Jong.
    Es wurde mir ein wenig kalt bei dem Gedanken, daß ich dieses Todesurteil beinahe abgeliefert hätte, ohne es zu lesen. Wie ahnungslos war ich doch gewesen! Ich ging zum Kamin, zückte meinen kleinen Feuermacher und machte Anstalten, das Doku ment zu verbrennen. Doch dann fiel mir ein, daß ich hier ein sehr wertvolles Schriftstück in der Hand hielt – ein Schriftstück, das für Taman und Korva von größter Wichtigkeit sein konnte, wenn es richtig eingesetzt wurde. Es durfte also nicht vernichtet werden. Der Gedanke, es ständig mit mir herumzutragen, gefiel mir allerdings wenig. Aber wo sollte ich es verstecken? Ich wuß te, daß man mich bereits in Verdacht hatte, und hier im Raum gab es kein Versteck, das auch nur einer oberflächlichen Durch suchung standgehalten hätte. Ich war überzeugt, daß das Zim mer sofort durchgekämmt würde, wenn ich es verließ. Ich steckte das Blatt wieder in den Lederumschlag und ging zu Bett. Ich konnte mich morgen mit dem Problem befassen; heute war ich zu müde.
    Ich schlief sehr fest und erwachte ziemlich spät am nächsten Morgen. Als ich mich aufrichtete und mich auf die Bettkante setzte, war ich recht zufrieden mit mir. Heute früh würde ich Zerka aufsuchen und hoffte auf eine Möglichkeit, bei den Zanis in Dienst genommen zu werden und dabei vielleicht festzustel len, ob Mintep wirklich in Amlot war. Da ich Musos Brief an Spehon gelesen hatte, stellte er keine Gefahr mehr für mich dar. Ich mußte jetzt nur noch ein geeignetes Versteck dafür finden.
    Ich trat auf den Balkon hinaus und schaute mir die Stadt bei Tageslicht an. Das Hotel schien doch näher am Hafen zu liegen, als ich gestern abend angenommen hatte. Fast direkt zu meinen Füßen begann der herrliche natürliche Hafen.
    Was würde mir der neue Tag bringen? Zunächst wollte ich baden und dann gut frühstücken – dann konnte ich weiter sehen. Auf dem Weg ins Badezimmer bemerkte ich, daß meine Kleidung unordentlich am Boden lag. So hatte ich sie nicht hinge worfen! Mit zitternden Fingern tastete ich nach dem Lederum schlag. Die Botschaft war verschwunden! Ich ging zur Tür, die jedoch noch verschlossen war. Ich dachte sofort an die beiden Zani-Wächter, mit denen ich mich gestern abend angelegt hatte. Jetzt hatten sie ihre Rache. Wahrscheinlich hatte ich nicht mehr viel Zeit bis zu meiner Verhaftung, mußte

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