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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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fragen, wer das ist?«
    »Sie.« Wir lächelten beide.
    »Erzählen Sie mir von sich«, sagte sie.
    »Ich bin erst heute in Amlot eingetroffen. Ich möchte mich als Söldner verdingen, und da ich gehört habe, daß hier gekämpft wird…«
    »Und auf welche Seite wollen Sie sich schlagen?«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich weiß nichts darüber«, erwiderte ich.
    »Wie sind Sie in die Stadt gekommen, ohne verhaftet zu wer den?«
    »Ich bin zusammen mit einer Gruppe aus Soldaten, Arbeitern und Bauern einfach durchgegangen. Niemand hat mich aufgehal ten. Niemand hat mir Fragen gestellt. Ist das verboten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht wenn man damit durch kommt. In dieser Stadt ist es nur ein Verbrechen, sich fangen zu lassen. Sagen Sie mir doch, woher Sie kommen, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    »Warum sollte es mir etwas ausmachen? Ich komme aus Vodaro.« Ich hatte mich gerade noch rechtzeitig an das Land erin nert, das ich auf einer Karte bei Danus gesehen hatte. Es lag in der südlichen gemäßigten Zone und erstreckte sich bis in das un bekannte Land der Antarktis. Danus hatte mir seinerzeit gesagt, daß man wenig darüber wüßte. Ich hoffte jetzt, daß das wirklich so war, denn niemand konnte weniger darüber wissen als ich.
    Sie nickte. »Ich wußte, daß Sie aus einem fremden Land kom men. Sie unterscheiden sich sehr von unseren Männern. Haben bei Ihnen alle Menschen graue Augen?«
    »O ja – die meisten jedenfalls«, erwiderte ich.
    Endlich bequemte sich ein Ober, uns zu bedienen, und als endlich serviert wurde, stellte ich fest, daß sich das Warten gelohnt hatte. Während des Essens erzählte mir meine Tischnach barin viel über die Lebensbedingungen unter der Herrschaft der Zanis, aber sie wählte ihre Worte so vorsichtig, daß ich ihre per sönliche politische Einstellung nicht daraus ableiten konnte.
    Wir waren gerade bei der Nachspeise angelangt, als ein Trupp Zani-Wächter das Restaurant betrat und zielstrebig auf unseren Nachbartisch zuhielt. Ein Zivilist in ihrer Begleitung deutete auf einen der Gäste.
    »Das ist er!« rief er anklagend. »Seine Urgroßmutter wurde von einer atorischen Frau gestillt!«
    Der Betroffene wurde bleich und erhob sich langsam. » Mi stal! « brüllte der Kordogan und versetzte dem Mann einen Schlag ins Gesicht. Die Soldaten ergriffen den Unglücklichen und schleppten ihn davon. (Ein Mistal ist ein Nagetier von der Größe einer Ratte. Das Wort wird sehr oft auch als Schimpfwort be nutzt.)
    »Was hatte das alles zu bedeuten?« fragte ich. »Warum wird ein Mann verhaftet, weil seine Urgroßmutter von einer atori schen Frau gestillt wurde?«
    »Die Milch und also auch das Blut einer atorischen Frau sind in das Blut eines Urahnen eingedrungen und haben das reine Blut der korvanischen Superrasse beschmutzt«, erklärte sie.
    »Aber was stimmt denn mit dem Blut eines Atoriers nicht?« fragte ich.
    »Das ist eigentlich recht schwierig zu erklären«, sagte sie. »An Ihrer Stelle würde ich diese Tatsachen als solche akzeptie ren und keine Fragen stellen.«
    Ich machte mir klar, daß das ein ausgezeichneter Ratschlag war. Meine eigenen Erfahrungen in Amlot hatten mich bereits gelehrt, daß man nur lange leben konnte, wenn man den Mund hielt.
    »Sie haben mir Ihren Namen noch nicht genannt«, sagte die Toganja. »Ich heiße Zerka.«
    Ich konnte ihr kaum meinen richtigen Namen angeben und wagte auch den Namen Mensch nicht mehr zu verwenden, da mich Horjan und sein guter Freund sicher schon gemeldet hat ten; ich mußte mir also schnell ein neues Alias ausdenken.
    »Vodo«, sagte ich.
    »In Ihrer Heimat sind Sie sicher ein sehr wichtiger Mann«, sagte sie – offensichtlich bestrebt, mehr Informationen aus mir herauszulocken. Ich mußte versuchen, mich ihr einigermaßen interessant zu machen, und da ich mit dem Lügen schon einmal angefangen hatte, konnte ich auch gleich ganze Arbeit leisten.
    »Ich bin der Tanjong von Vodaro«, sagte ich. »Aber Sie dürfen mich nicht verraten. Ich reise nämlich inkognito.«
    »Aber wie haben Sie die Erlaubnis Ihrer Regierung zu dieser gefährlichen Reise bekommen?«
    »Ich bin durchgebrannt«, sagte ich lachend. »Ich war des prunkvollen Hoflebens müde. Ich wollte mich einmal im Leben bestätigen und…«
    »Das ist sehr interessant«, sagte sie. »Wenn Sie hier eine Arbeit annehmen wollen, kann ich Ihnen vielleicht helfen. Be suchen Sie mich doch morgen. Die Führer der öffentlichen Gantors wissen, wo ich wohne. Jetzt muß ich gehen. Es

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