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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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sagte er. »Sie haben nichts dagegen, wenn ich Sie ver bessere?«
    »Ganz bestimmt nicht. Es wird wahrscheinlich sehr oft nötig sein.«
    »Zunächst müssen Sie wissen, daß alle loyalen Bürger jeder Begrüßung die Worte ›Maltu Mephis‹ voranstellen. Sie dürfen diesen Gruß niemals vergessen. Sie dürfen auch niemals die Re gierung oder einen Beamten oder ein Mitglied der Zani-Partei kritisieren. Am besten tun Sie immer genau das, was die ande ren gerade tun – obwohl Sie das vielleicht manchmal nicht ver stehen.«
    »Ich werde Ihren Rat beherzigen«, sagte ich, ohne zu erken nen zu geben, was ich wirklich davon hielt.
    »Und jetzt, Mantar«, sagte Zerka, »nehmen Sie sich bitte dieses ehrgeizigen jungen Mannes an. Er kommt aus Vodaro und möchte hier bei uns Soldat werden. Bitte sehen Sie zu, was Sie für ihn tun können.«
     
    9
    Mantar führte mich sofort in den Palast, der von Mephis und seiner Gefolgschaft bewohnt wurde. »Wir werden uns direkt bei Spehon melden«, sagte er. »Es hat keinen Sinn, mit niedri gen Rängen Zeit zu verschwenden.«
    Spehon! Wir gingen zu dem Mann, dem Muso geraten hatte, mich zu töten! Ich war überzeugt, daß der Brief jetzt schon in seinen Händen war.
    »Warum gehen wir zu Spehon?« fragte ich nervös.
    »Weil er der Leiter der Zani-Garde ist, die auch unsere Ge heimpolizei umfaßt. Zerka hat vorgeschlagen, Ihnen einen Posten in der Garde zu verschaffen. Sie haben wirklich Glück, eine solche Gönnerin zu haben! Ohne ihre Protektion wären Sie wahrscheinlich sofort an die Front gekommen, wo es heute nicht mehr so angenehm ist, seitdem sich Muso dieses Carsons be dient, der mit seinem teuflischen Fluggerät durch die Lüfte fliegt und Bomben herabregnen läßt.«
    »Er fliegt durch die Luft?« fragte ich und heuchelte Überraschung.
    »Wir wissen kaum etwas darüber. Natürlich ist das Ding von allen Leuten an der Front gesehen worden, und einige Gefan gene haben uns darüber berichtet – den Namen des Mannes, der darin fliegt und der es Anotar nennt. Aber das war schon alles. Ja, Sie haben wirklich Glück, wenn Sie in die Garde kommen. Als Offizier haben Sie es ziemlich gut, aber Sie müssen natür lich aufpassen. Sie müssen all das hassen, was auch die Zanis hassen, und Sie müssen applaudieren, wenn die Zanis applau dieren, und unter keinen Umständen dürfen Sie so etwas wie Kritik äußern oder eine zweifelnde Haltung einnehmen. Ein unbedachtes Stirnrunzeln ist schon manchem zum Verhängnis ge worden.«
    »Ich werde sehr vorsichtig sein«, versprach ich ihm.
    Der Palast des ehemaligen Jong war großzügig angelegt, aber ich vermochte mich der Schönheit der Gebäude nicht zu erfreuen, glaubte ich doch meinem Verderben entgegenzugehen. Wir wur den schließlich in ein Zimmer geführt und mußten etwa eine halbe Stunde warten, bis man uns in das Büro Spehons eintre ten ließ.
    Wie fast alle zivilisierten Amtorier war er ein gutaussehender Mann; nur seine Mundwinkel hatten einen zu grausamen Zug, und seine Augen waren ein wenig zu unstet, als daß ich mich in seiner Gegenwart wohl gefühlt hätte. Mantar und ich begrüßten ihn mit »Maltu Mephis!« und salutierten.
    Spehon hob die Hand. »Maltu Mephis! Seien Sie gegrüßt, Mantar! Was führt Sie her?« fragte er barsch.
    »Maltu Mephis! Das hier ist Vodo«, erklärte Mantar. »Ich bringe ihn zu Ihnen auf Vorschlag der Toganja Zerka, die für ihn einsteht. Sie empfiehlt ihn zur Aufnahme in die Garde.«
    »Aber er ist nicht einmal ein Zani!« wandte Spehon ein.
    »Er stammt auch nicht aus Anlap«, sagte Mantar. »Aber er möchte ein Zani werden und unserem Geliebten Mephis dienen.«
    »Aus welchem Land kommen Sie?« fragte Spehon.
    »Aus Vodaro«, sagte ich.
    »Sind Sie atorischer Abstammung?«
    »Wenn das der Fall wäre, hätte man mich in Vodaro schon längst umgebracht«, rief ich.
    »Und warum?«
    »Darf ich fragen, warum in Ihrem Lande die Atorier umge bracht werden?«
    »Weil sie große Ohren haben!« erwiderte er. »Wir müssen das Blut der Korvaner rein halten!«
    »Damit haben Sie Ihre Frage selbst beantwortet!« sagte ich.
    »Ausgezeichnet!« rief er. »Schwören Sie, unseren Geliebten Mephis zu ehren, ihm zu gehorchen, notfalls Ihr Leben für ihn zu geben und ihn und die Zani-Partei allem anderen überzu ordnen?«
    »Ich schwöre es!« sagte ich inbrünstig, nicht ohne vorher ins geheim die Finger gekreuzt zu haben. Dann salutierten wir alle und sagten: »Maltu Mephis!«
    »Sie sind jetzt ein Zani!«

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