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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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verkündete er und salutierte. »Maltu Mephis!«
    »Maltu Mephis!« sagte ich und salutierte ebenfalls.
    »Ich ernenne Sie hiermit zum Tokordogan«, sagte Spehon und salutierte. »Maltu Mephis!«
    »Maltu Mephis!« erwiderte ich und salutierte.
    Ein Tokordogan ist etwa einem Leutnant vergleichbar, wäh rend ein Kordogan auf der Stufe eines Sergeanten steht.
    »Sie sind für Vodos Ausbildung verantwortlich«, wandte sich Spehon an Mantar, dann salutierten wir noch einmal und ver ließen das Büro. Ich atmete erleichtert auf. Offenbar hatte Spe hon die Nachricht noch nicht bekommen. Ich hatte vielleicht noch etwas Zeit.
    Mantar brachte mich nun in die Offiziersquartiere, wo mir ein fachgerechter Zani-Haarschnitt verpaßt wurde. Anschließend wurde ich mit der Uniform und den Waffen eines regulären Tokordogan der Zani-Garde ausgestattet.
    Auf dem Rückweg vom Uniformschneider bemerkte ich einen großen Auflauf vor uns. Menschen drängten sich am Rand der breiten Straße und brüllten etwas, das ich zuerst nicht verstehen konnte, das ich dann aber als einen Singsang aus Maltu-Mephis- Grüßen erkannte. Die Ovationen galten einer Prozession riesiger Gantors.
    »Unser Geliebter Mephis kommt«, sagte Mantar. »Wenn er in unserer Nähe ist, müssen Sie salutieren und so laut wie mög lich Maltu Mephis rufen, bis er vorbei ist.«
    Langsam kam die Prozession näher. Ich sah Männer, die Kopfstände machten und ihrem Herrscher aus voller Kehle hul digten. Nur die Soldaten der Zani-Garde und die Frauen blieben stehen; aber auch sie brüllten so laut sie konnten.
    Die Gantors waren außerordentlich reich geschmückt, und in einer der Sänften erblickte ich einen kleinen, unscheinbar wir kenden Mann in der Uniform eines Zani-Kordogar – Mephis. Ich glaubte meinen Augen nicht zu trauen, aber der Mann schien tatsächlich Angst zu haben, und er blickte nervös von einer Seite zur anderen. Wie ich später erfuhr, fürchtete er sich nicht ohne Grund vor einem Attentat.
    Als die Prozession vorüber war, machte ich Mantar den Vor schlag, ein wenig in der Stadt herumzugehen. Ich sagte ihm, daß ich mir besonders gern im Hafen die Boote anschauen wür de. Er war sofort mißtrauisch und fragte mich, was ich dort unten zu suchen hätte.
    »Vodaro ist sehr auf das Meer angewiesen, das unsere Haupt nahrungsquelle ist«, erwiderte ich. »Daher sind wir alle mit Booten vertraut. Ich bin natürlich an der Bauweise der Boote in Anlap interessiert. Ich würde mir auch gern eins kaufen, da ich gern segeln fahre und fische.«
    Diese Erklärung schien ihn zufriedenzustellen, und er schlug vor, einen Gantor zu nehmen. Unten am Kai wimmelte es von Booten, die zum großen Teil nicht in Benutzung zu sein schie nen. Mantar erklärte, daß sie wahrscheinlich Männern gehörten, die zur Zeit an der Front dienten.
    »Ob ich mir wohl ein Boot mieten oder kaufen kann?« fragte ich.
    »Sie brauchen nichts zu kaufen oder zu mieten«, sagte er. »Sie sind jetzt Mitglied der Zani-Garde und können sich alles nehmen – soweit der Eigentümer nicht selbst zur Garde ge hört.« Das war eine ausgezeichnete Regel – für die Zani-Wäch ter.
    Am nächsten Tag begann mein Training, das etwa eine Woche dauerte. In dieser Zeit hörte ich kein Wort von Spehon. Konnte es sein, daß er die Nachricht noch nicht erhalten hatte? Ich wagte es kaum zu hoffen. Vielleicht gedachte er Musos Angebot nicht anzunehmen und hatte daher kein Interesse an meinem Tod. Aber das wäre unlogisch gewesen. Ich wußte ja, wie mißtrauisch und rachsüchtig diese Leute waren, und konnte mir nicht vorstellen, daß mich Spehon weiterleben und gar die Uniform eines Zani-Gardisten tragen ließ. Es blieb mir nichts anderes übrig, als abzuwarten, wie sich die Angelegenheit entwickelte. Rätsel haft blieb sie allemal.
    Ich kann nicht behaupten, daß ich an der Gesellschaft der an deren Offiziere viel Freude hatte, von Mantar abgesehen. Wäh rend man ihn als Gentleman bezeichnen konnte, handelte es sich bei den meisten anderen um ungebildete, rüpelhafte Burschen, denen die Macht zu Kopf gestiegen war. Sie mißtrauten einan der sehr und hatten es natürlich besonders auf Mantar und mich abgesehen, weil wir anders waren als sie.
    In dieser Atmosphäre des Mißtrauens und Hasses war es na türlich sehr schwierig für mich, Informationen über die Gefan gennahme des unbekannten Königs zu sammeln, in dem ich Mintep vermutete. Eine Flucht im Boot hätte mir keine große Schwierigkeit bereitet, aber ich

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