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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ihren politischen Rat ein. Sie hat auch eine ganze Menge gu ter Ideen verwirklichen lassen – sie hat angeregt, die Zani- Wächter durch die Stadt patrouillieren zu lassen und alle Bürger durchzuprügeln, die sich nicht ausweisen können. Das Theater stück über unseren Geliebten Mephis war ebenfalls ihre Idee. Sie hat auch das Kopfstehen der Bürger eingeführt und den Ausdruck ›Geliebter Mephis‹ geprägt. O ja, Mephis verdankt ihr viel.«
    Seine Worte waren interessant für mich. Ich hatte das Gefühl gehabt, daß es Zerka nicht ganz ehrlich meinte, wenn sie Mephis huldigte. Ich hatte sogar an ihrer Loyalität gegenüber der Zani- Bewegung gezweifelt. Ich wußte jetzt nicht mehr, was ich glau ben sollte, und beglückwünschte mich, daß ich mich ihr nicht an vertraut hatte. Ich war ein wenig traurig und kam mir um eine Illusion ärmer vor.
    »Könnten Sie nicht ein gutes Wort für mich bei der Toganja einlegen?« fragte Torko.
    »Warten wir ein Weilchen, bis ich Sie besser kenne«, sagte ich, »dann werde ich wissen, was ich der Toganja berichten kann.« Das war fast schon Erpressung, aber ich hatte keine Ge wissensbisse.
    »Sie werden nur Gutes über mich berichten können. Wir kommen sicher gut miteinander aus. Jetzt bringe ich Sie in den Gerichtssaal und zeige Ihnen die Zellen, in denen unser Gelieb ter Mephis seine Lieblingsgefangenen hat.«
    Er führte mich in den dunklen Keller und in einen großen Raum, an dessen Stirnseite ein langer Tisch verlief, hinter dem einige Stühle standen. An der Seite erstreckten sich Bänke, die offensichtlich für die Zuschauer bestimmt waren. Die Einrichtung bestand im übrigen aus einer Anzahl der entsetzlichsten Folter geräte, die sich ein Menschenhirn nur ausdenken konnte.
    Torko hob stolz den Arm. »Das sind meine kleinen Lieblinge«, sagte er. »Viele habe ich selbst erfunden. Glauben Sie mir – mancher Gefangene wirft nur einen Blick darauf und gesteht sofort. Aber dadurch lassen wir uns natürlich nicht aufhalten.«
    »Die Gefangenen werden gefoltert, auch wenn sie gestanden haben?«
    »Gewiß – es wäre doch schade, die teuren Vorrichtungen un genutzt herumstehen zu lassen.«
    »Das ist logisch«, erwiderte ich. »Es besteht kein Zweifel – Sie sind ein vollkommener Zani.«
    »Und Sie sind ein Mann von großer Intelligenz, mein Freund Vodo. Kommen Sie mit – ich zeige Ihnen ein paar interessante Leute.«
    Er führte mich in einen dunklen Korridor, der auf der anderen Seite der Folterkammer begann. Die kleinen Zellen waren kaum erleuchtet, und es war so dunkel, daß ich die Gesichtszüge der Gefangenen nicht erkennen konnte, die sich meistens in die ent ferntesten Ecken ihrer Zellen preßten. Viele bargen auch ihr Ge sicht in den Händen und schienen unsere Anwesenheit gar nicht zu spüren. Einer stöhnte, und ein anderer kreischte.
    Anschließend führte mich Torko durch einen dunklen Gang in einen Raum, in dem es ekelerregend stank.
    »Hier verbrennen wir die Leichen«, verkündete Torko und deutete auf eine große Feuerstelle. »Vorsicht – treten Sie nicht auf diese Falltür. Sie ist nicht richtig befestigt. Hier werfen wir die Asche in die Bucht. Wenn die Tür unter Ihnen nachgäbe, würden Sie im Wasser landen.«
    Die folgenden Tage waren ein Lehrgang in Unmenschlichkeit, wie ich ihn niemand wünschen möchte; schließlich nahm Torko seinen Urlaub, und ich übernahm die Gefängnisleitung.
    In dieser Zeit versuchte ich den Gefangenen das Leben so an genehm wie möglich zu machen. Ich gestattete ihnen, die Zellen und sich selbst zu säubern, und versorgte sie ausreichend mit Nahrung. In meiner Amtszeit gab es auch keine »Prozesse« und Hinrichtungen – mit einer Ausnahme, die von oben angeordnet wurde, von Mephis persönlich.
    Eines Tages erhielt ich gegen Mittag Nachricht, daß uns Mephis in etwa zwei Stunden aufsuchen würde. Da ich dem Diktator noch nicht begegnet war und keine rechte Vorstellung hatte, wie ich ihn empfangen mußte, steckte ich in der Klemme. Ich wußte, daß der kleinste Fehler meinen sofortigen Tod zu Folge haben konnte. Schließlich fiel mir ein, daß ich meinen Kordogan um Rat fragen konnte, der mir sein Wissen auch gern zur Ver fügung stellte.
    Rechtzeitig nahm ich mit meinen Männern am Kai Aufstellung , und als Mephis mit seinem Gefolge anlegte, salutierten wir und brüllten »Maltu Mephis!« so laut wir konnten. Er begrüß te mich mit herablassender Jovialität.
    »Ich habe von Ihnen gehört«, sagte er. »Wenn Sie ein

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