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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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zeigt und behauptet, ich hätte mit dem Mann unter einer Decke gesteckt und die Sache nur gemeldet, weil ich fürchtete, er würde mich sonst anzeigen. Er sagte, daß der Mann ein Spion aus Sanara wäre und sich noch immer in der Stadt aufhielte.«
    »Wie will er wissen, daß der Mann noch immer in der Stadt ist?« fragte ich.
    »Er sagt, er hätte ihn gesehen – und zwar in der Uniform eines Offiziers der Zani-Garde!«
    Ich wußte, daß mich Horjans Freund nicht gesehen hatte und daß mir Horjan auf diesem Wege nur zu verstehen geben wollte, er habe mich erkannt.
    »Es wäre bedauerlich, wenn dein Freund einen Meineid schwören würde, um einen Offizier der Zani-Garde zu bela sten«, erwiderte ich. »Wenn das der Fall wäre, müßte man ihn foltern. Aber es wäre vielleicht ratsam, deinen Freund zu fra gen, ob der den Fremden in deinem Haus wirklich gesehen hat und ob er ihn beschreiben kann.«
    Horjan wurde bleich. Er erkannte, daß er einen Fehler gemacht hatte, und er war entsetzt. Er wußte, daß sein Freund mich nicht zu Gesicht bekommen hatte und mich also auch nicht beschrei ben konnte.
    »Ich hoffe, daß ihn das nicht in Schwierigkeiten bringt«, fuhr ich fort. »In Amlot wird viel zu viel geredet, und es wäre besser, wenn manche Leute ihren Mund hielten.«
    »Ja«, erwiderte Horjan schüchtern. »Sie können versichert sein, daß ich niemals reden werde.«
    Ich hoffte, daß das kein leeres Geschwätz war. Jedenfalls wur de es langsam Zeit, Amlot zu verlassen. Nachdem ich nun endlich Mintep gefunden hatte, war das allerdings keine ganz einfache Sache.
    Am nächsten Morgen kehrte Torko zurück, und ich wurde ausgeschickt, um in dem Stadtviertel, das von den Wissenschaft lern und Gelehrten bewohnt wurde, eine Verhaftung vorzuneh men. Da die Atorier einen Hang zur Wissenschaft hatten, hatten viele von ihnen hier gelebt, und soweit sie noch am Leben waren, fristeten sie in abgetrennten Straßenzügen ein mehr als kärgliches Dasein. Das Viertel war früher einmal sehr schön ge wesen, da Gelehrte und Wissenschaftler unter der Herrschaft Kords in hohem Ansehen gestanden hatten. Aber das war unter den Zanis ins Gegenteil umgeschlagen. Die wenigen Menschen, die uns auf der Straße begegneten, sahen schäbig und unterer nährt aus.
    Wir erreichten schließlich das Haus meines Opfers, und ich trat mit zwei Männern ein, während ich die anderen draußen warten ließ. Als ich den Hauptraum erreichte, den man vielleicht als Wohnzimmer bezeichnen konnte, sah ich eine Frau, die hastig hinter einigen Vorhängen im Hintergrund verschwand. Sie war nicht schnell genug, und zu meiner Überraschung erkannte ich Zerka.
    Ein Mann und eine Frau erhoben sich und blickten mich an. Beide wirkten überrascht, und die Frau hob ängstlich die Hand. Sie waren sympathisch und machten einen sehr intelligenten Eindruck.
    »Sie sind Narvon?« wandte ich mich an den Mann.
    »Ja, ich bin Narvon. Was wollen Sie von mir?«
    »Ich habe den Befehl, Sie zu verhaften«, sagte ich. »Sie müs sen mich sofort begleiten.«
    »Wessen klagt man mich an?« fragte er.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte ich.
    Traurig wandte er sich der Frau zu, um sich von ihr zu ver abschieden, und als er sie umarmte und küßte, begann sie zu weinen. Verzweifelt versuchte er sie zu trösten.
    Der Kordogan in meiner Begleitung trat vor und packte ihn grob am Arm. »Los, los!« brüllte er. »Denkst du, wir warten hier den ganzen Tag, während ihr dreckigen Verräter herum heult?«
    »Lassen Sie die beiden in Frieden!« befahl ich. »Sie sollen sich richtig verabschieden!«
    Er blickte mich ärgerlich an und zog sich zurück. Er stand heu te zum erstenmal unter meinem Kommando und kannte mich noch nicht. »Dann werde ich eben das Haus durchsuchen«, sagte er trotzig.
    »Sie werden nichts dergleichen tun! Sie bleiben hier und gehorchen meinen Befehlen!«
    »Aber haben Sie die Frau denn nicht gesehen, die da nach hinten verschwunden ist?«
    »Natürlich habe ich sie gesehen!«
    »Und wollen wir sie nicht stellen?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ich habe Anweisung, diesen Mann zu verhaften. Von einer Durchsuchung des Hauses oder einem Verhör war nicht die Rede. Ich folge meinen Befehlen und empfehle Ihnen das gleiche.«
    Er knurrte etwas Unverständliches und schwieg.
    Als er auf dem Rückweg einmal außer Hörweite war, flüsterte ich unserem Gefangenen zu: »Die Frau, die das Zimmer ver ließ, als wir Ihr Haus betraten – war das eine gute Freundin von Ihnen?«
    Er

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