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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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bedrückt hätte.
    Ein Wort noch zu den Theatern – auf den etwa hundert Büh nen der Stadt wurde das gleiche Stück gezeigt, welches das Le ben des Mephis beschrieb. Zerka erzählte mir, daß es hundertundeine Perioden umfaßte, die jeweils eine Abendvorstellung ausmachten. Es war für alle Bürger Pflicht, mindestens einmal in zehn Tagen ins Theater zu gehen. Das Stück lief schon seit über einem Jahr.
    Am nächsten Tag bekam ich eine Abteilung Soldaten zuge teilt und erhielt den Befehl, mich am Gap kum Rov zu melden. So einfach war das. Tagelang hatte ich mich bemüht, das Ge fängnis ausfindig zu machen, und jetzt wurde ich einfach in of fiziellem Auftrag dorthin geschickt. Was ich dort sollte, und ob ich dort bleiben würde, wußte ich nicht. Ich mußte mich bei einem gewissen Torko, dem Leiter des Gefängnisses, melden.
    Mein Trupp bestand aus elf Männern, zu denen ein Kordogan gehörte. Ihm befahl ich, die Männer zum Gefängnis zu bringen. Auf diese Weise brauchte ich nicht zu erkennen zu geben, daß ich unser Ziel nicht kannte. Wie es sich herausstellte, befand sich das Gefängnis auf einer kleinen Insel in der Bucht, kaum hun dert Meter von der Küste entfernt. Ich hatte das Gebäude schon mehrmals wahrgenommen, ohne zu ahnen, daß es sich dabei um das gefürchtete Gap kum Rov handelte. Am Kai bestiegen wir ein kleines Boot, das dem Gefängnis gehörte, und standen bald vor dem großen Tor. Die Tatsache, daß wir zur Zani-Garde gehörten, verschaffte uns sofort Zutritt, und wenig später stand ich Torko gegenüber. Er war ein riesiger Mann mit einem brutalen Gesicht. Er war feindselig und grob. Ich spürte sofort, daß er mich nicht mochte, was durchaus auf Gegenseitigkeit beruhte.
    »Ich habe dich noch nie gesehen!« knurrte er, nachdem ich mich vorgestellt hatte. »Warum hat man mir nicht einen geschickt , den ich kenne? Was weißt du schon, wie man ein Ge fängnis leitet!«
    »Nichts«, sagte ich. »Ich habe mich nach dieser Aufgabe nicht gedrängt, aber wir beide müssen uns wohl damit abfinden.«
    Er grunzte etwas Unverständliches und begann mich dann in seinem Reich herumzuführen. Zunächst öffnete er eine Tür in der Rückwand seines Büros, steckte den Kopf in eine Wachstube vol ler Zani-Gardisten und befahl den Soldaten, meine Leute vom Hof zu holen. Dann führte er mich durch eine andere Tür in einen langen dunklen Gang, von dem auf beiden Seiten große Käfige abgetrennt waren. Hinter den Gittern waren mehrere hundert Gefangene eingepfercht, von denen viele in schlechter körperlicher Verfassung waren.
    »Diese Mistals«, erklärte mir Torko, »haben unseren Ge liebten Mephis oder die Helden der Zani-Garde mißachtet. Sie haben kein Erbarmen verdient.«
    Am Ende des Korridors führte er mich über eine Treppe ins zweite Stockwerk. Hier befanden sich zwei Reihen Einzelzellen, die jedoch bis zu drei Gefangene enthielten.
    »Das sind die Verräter«, sagte Torko. »Sie warten auf ihre Prozesse. Eigentlich haben wir kaum genug Platz, und da wir täglichen Nachschub bekommen, müssen wir immer welche ‘raus nehmen und erschießen. Natürlich erhalten sie vorher Gelegen heit zu gestehen. Wenn sie das tun, ist natürlich kein Prozeß nötig. Wenn nicht, werden sie trotzdem erschossen, weil sie den Lauf der Justiz aufgehalten haben.«
    »Sehr einfach«, bemerkte ich.
    »Ja«, sagte er, »und auch sehr fair. Meine Idee.«
    »Unser Geliebter Mephis weiß schon, wen er sich zu seinen Helfern erwählt.«
    Er schien sich über dieses Kompliment sehr zu freuen, denn er lächelte sogar. Es war das erstemal, daß ich ihn lächeln sah, und ich hoffte, daß er dieses Bedürfnis nicht noch einmal verspürte.
    »Vielleicht habe ich mich in Ihnen getäuscht«, sagte er. »Sie reden wie ein kluger Kopf. Wir kommen sicher gut aus. Stehen Sie unserem Geliebten Mephis sehr nahe?«
    »Das tue ich leider nicht«, erwiderte ich. »Ich diene ihm nur.«
    »Aber Sie müssen doch wen kennen…« In diesem Augen blick entdeckte er den Ring, den ich – da er mir zu klein war – um den Hals trug. »Ich hab’s doch gewußt! Sie sind mit der Toganja Zerka befreundet! Mann, Sie sind ein Glückspilz!«
    Ich schwieg, da ich keine Lust verspürte, mit diesem Unge heuer über Zerka zu sprechen, aber er ließ sich nicht vorn Thema abbringen.
    »Es war klug von ihr, sich auf die Seite der Zanis zu schlagen, obwohl von ihresgleichen viele umgekommen sind. Wie man hört, hat Mephis unbegrenztes Vertrauen in sie und holt manch mal

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