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Venus 03 - Krieg auf der Venus

Venus 03 - Krieg auf der Venus

Titel: Venus 03 - Krieg auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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vergessen.«
    »Und was wollen Sie mit mir machen? Verhaften Sie mich?«
    »Ich wünschte, Sie würden mir die Wahrheit sagen«, erwi derte er. »Ich bin Ihr Freund, und wenn sich Zerka in Ihnen nicht sehr getäuscht hat, werde ich Ihnen helfen.«
    Ich dachte daran, daß mir Zerka diesen Mann als absolut vertrauenswürdig geschildert hatte, und warf meine Bedenken über Bord. Etwas anderes blieb mir auch kaum übrig. Ich erzählte ihm also, daß ich Carson von der Venus wäre und mit einem an Spehon gerichteten Brief Musos in die Stadt gekommen war. Leider hätte man mir den Brief gestohlen.
    »Wohin wollen Sie jetzt?«
    »Zurück nach Sanara.«
    »Werden Sie das schaffen?«
    »Ich glaube schon.«
    »Dann gehen Sie schnell. Zum Glück kennen meine Leute den gesuchten Vodo nicht von Angesicht. Viel Glück!« Und er wandte sich zum Gehen. Ehe ich um eine Ecke verschwand, hörte ich ihn noch rufen: »Er sagt, daß Vodo in der Kaserne ist. Los, weiter!«
    Gleich darauf erreichte ich das kleine Boot, das ich heute schon zum Fischen benutzt hatte, und legte ab. Vorsichtig ließ ich mich durch die Dunkelheit treiben, südwestwärts an der Küste ent lang. Auf diesem Kurs hoffte ich nach einiger Zeit die kleine In sel zu erreichen, die mein Flugzeug beherbergte.
    Mit Bedauern dachte ich an Mintep, um den ich mich jetzt nicht kümmern konnte, weil es um wichtigere Dinge ging als um ein Menschenleben. Ich verfluchte Musos Niederträchtigkeit und hoffte, Sanara noch rechtzeitig zu erreichen. Wenn ich es nicht schaffte, konnte ich ihn wenigstens umbringen.
    Langsam umrundete ich das Kap an der westlichen Hafenaus fahrt und kam schließlich auf das offene Meer. Im Schatten der Küste waren die Segelbedingungen nicht besser als in der Bucht, aber ich steuerte zunächst nicht weiter hinaus, weil ich noch et was erledigen wollte, ehe ich mich endgültig auf den Weg machte.
    Ich verdankte Zerka sehr viel, und ich mußte sie unbedingt auf die Gefahr hinweisen, in der sie schwebte. Ich kannte ihr Haus an der Küste, und es konnte mich kaum ein paar Minuten ko sten, zu ihr hineinzugehen und sie zu warnen. Ich hatte das Ge fühl, ihr diesen Dienst schuldig zu sein.
    Leise näherte sich mein leichtes Boot der Küste, die als schwar ze Masse sichtbar war. Trotz der Dunkelheit hatte ich keine Mü he, Zerkas Palast ausfindig zu machen. Ich ließ das Boot am Ufer auflaufen, zog es etwas hoch und näherte mich dem Palast.
    Ich wußte, daß ich ein großes Risiko einging, denn wenn Zer ka tatsächlich schon unter Verdacht stand, wurde sie sicher be obachtet. Vielleicht hatte man sie sogar schon verhaftet; viel leicht hatte man erkannt, welchen Namen Narvon aussprechen wollte, als er starb.
    Ich trat vor die große Tür, die von der Terrasse ins Haus führ te. Auf Amtor gibt es keine Klingeln, auch sonst kennt man ein Anklopfen nicht. Wenn jemand eintreten möchte, pfeift er. Jeder Mensch hat seine eigene kleine Melodie, und an den meisten Türen gibt es Sprechrohre, durch die man sich bemerkbar ma chen kann.
    Ich war ziemlich nervös, als ich mein Erkennungszeichen pfiff. Mehrere Minuten lang geschah gar nichts, doch dann öffnete sich die Tür, und Zerka erschien. Wortlos nahm sie mich bei der Hand und führte mich eilig in die Deckung der Bäume und Bü sche des Gartens.
    »Sind Sie verrückt?« flüsterte sie. »Man hat sich gerade nach Ihnen erkundigt! Wie sind Sie hierhergekommen? Wenn Sie noch eine Fluchtmöglichkeit haben, müssen Sie sofort verschwin den! Wahrscheinlich sind Spione in meiner Dienerschaft. Oh, warum sind Sie nur gekommen?«
    »Weil ich Sie warnen wollte!«
    »Mich warnen? Wovor?«
    »Ich mußte mit ansehen, wie Narvon gefoltert wurde«, sagte ich.
    Sie erstarrte. »Und?«
    »Mephis versuchte, die Namen seiner Komplicen herauszube kommen.«
    »Und… und hat er geredet?« fragte sie atemlos.
    »Er sagte ›Die Toga…‹ und starb, ohne den Namen auszu sprechen. Ich glaube nicht, daß Mephis Sie im Verdacht hat, aber die Möglichkeit besteht immerhin, und ich bin gekommen, um Sie mit mir nach Sanara zu nehmen.«
    Sie drückte meine Hand. »Sie sind ein wirklicher Freund«, sagte sie. »Das wußte ich von Anfang an. Den ersten Beweis dafür lieferten Sie mir, als Sie den Kordogan von einer Durch suchung des Hauses abhielten, in dem ich mich versteckt hielt. Jetzt haben Sie es erneut bewiesen. Ja, Sie sind ein wahrer Freund, Carson von der Venus.«
    Es überraschte mich, diesen Namen von ihr zu hören. »Wie haben Sie das

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