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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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kaufen?«
    Das war es also! Meine Vermutung war richtig gewesen. Aber was konnte ich tun?
    »Ich kaufe sie für hundert Kloovol!« sagte der Mann, der sie berührt hatte.
    Ein Vol entspricht etwa sechzig Cent. Der Bursche hatte also die Frechheit, für die Tochter eines Jong nur sechzig Dollar zu bieten!
    »Und wer bietet mehr?« fragte der Auktionator.
    »Ja, wer?« flüsterte ein Myposier in meiner Nähe. »Wer würde schon gegen Kod bieten wollen, der im Auftrag Tyros’ hier ist?«
    Duare wurde also dem Abgesandten des Königs zugeschla gen. Ich war wütend und konnte mich nicht mehr beherrschen. Ich gedachte die Sache auszukämpfen, so viele Myposier zu tö ten wie möglich, Duare zu befreien und mich zum Stadttor durchzuschlagen. Mit etwas Glück ließ es sich schaffen.
    Aber ich hatte nicht gemerkt, daß sich Vomer und seine Krieger um mich geschart hatten; offensichtlich ein Ergebnis der geflüsterten Unter­haltung mit dem Auktionator. Als ich jetzt meinen Plan in die Tat umsetzen wollte, wurde ich plötz lich von allen Seiten angesprungen und stürzte sofort zu Bo den; die Übermacht war einfach zu groß.
    Ehe ich meine Pistole ziehen konnte, hatte man mir schon die Hände auf dem Rücken gebunden, und ich war völlig hilflos. Allerdings berührte niemand meine Waffe, und ich kannte auch den Grund. Schließlich hatte ich verbreitet, daß jeder, der sie in die Hand nahm, sterben müßte.
    Vomer begann mich zu treten, und schlug mir auch mehrere Male ins Gesicht, als mich die Wachen wieder hochgerissen hatten. Ich weiß nicht, wozu er sich noch hätte hinreißen las sen, wenn der Auktionator nicht eingeschritten wäre.
    »Willst du ein wertvolles Kaufobjekt ruinieren?« fragte er.
    »Ich würde nicht einen Vol für ihn ausgeben!«
    Ich kümmerte mich nicht um das Gespräch, denn eben wurde Duare davongeführt. »Ich komme dich holen, Duare!« rief ich hinterher. »Irgendwie hole ich dich heraus!«
    »Mund halten, Sklave!« donnerte Vomer.
    Kandar stand neben mir. »Duare hat Glück«, sagte er.
    »Wieso?«
    »Sie ist für Tyros gekauft worden.«
    »Aber was soll daran so gut sein?« fragte ich. »Es scheint mir, daß sie im Palast ein Schicksal erleiden wird, um das sie niemand beneiden kann.«
    »Du irrst dich. Skabra wird dafür sorgen, daß sie Tyros nicht in die Hände fällt.«
    »Wer ist Skabra?« fragte ich.
    »Tyros’ Frau, die Vadjong von Mypos – ein sehr eifersüch tiges und kämpferisches Wesen. Solange Skabra lebt, fällt Duare nicht in die Hände des Königs, dafür ist sie zu schön.«
    Nun, das war wenigstens ein Hoffnungs­schimmer.
    In diesem Augenblick berührte ein Mann Kandar an der Schulter, und er wurde auf die Plattform geführt. Eine Anzahl von Myposiern umschwärmte ihn und betrachtete ihn.
    Kandar war gefragt. Er erbrachte dreihundertundfünfzig Kloovol – dreieinhalbmal soviel wie Duare. Aber er war auch ein starker Mann. Außerdem beteiligte sich der königliche Agent nicht mehr an der Versteigerung, so daß jeder nach Herzenslust bieten konnte.
    Nachdem Kandar gekauft worden war, berührte mich der Mann, der ihn erworben hatte, an der Schulter und ließ mich auf die Plattform führen.
    »Wer möchte diesen guten Sklaven kaufen?« fragte der Auktionator.
    Niemand sagte etwas. Niemand bot. Der Bärtige wartete einen Moment und ließ seinen Blick von einem zum anderen wandern.
    »Er ist sehr stark«, sagte er dann. »Er hat gute Zähne. Ich habe sie selbst untersucht. Er könnte jahrelang gute Arbeit leisten. Ich bin sicher, daß er so intelligent ist wie die Angehörigen der niedrigen Kaste. Wer will ihn haben?«
    Wieder trat Schweigen ein. »Es wäre schade, einen so guten Sklaven zu töten«, sagte der Auktionator und schien sogar den Tränen nahe zu sein. Und das war nicht schwer zu ver stehen, da ihm jeder Verkauf eine Provision einbrachte.
    Plötzlich brach es aus ihm heraus. »Warum hast du in be rührt?« brüllte er den Mann an, der die Hand auf meine Schul ter gelegt hatte.
    »Ich wollte ihn nicht kaufen!« konterte dieser. »Ich wollte nur feststellen, ob sein Fleisch auch fest ist. Neugier – nichts weiter.«
    »Du hattest kein Recht dazu. Jetzt wirst du bieten müssen. Du kennst das Gesetz des Sklavenmarktes!«
    »Oh, schon gut«, sagte der Mann. »Ich will ihn nicht, aber ich werde zehn Kloovol für ihn zahlen!«
    »Möchte sonst noch jemand auf diesen Sklaven bieten?« frag te der Auktionator.
    Anscheinend verspürte niemand den Wunsch. »Na gut«, sagte er.

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