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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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»Dieser ausgezeichnete Sklave ist hiermit für zehn Kloovol an den Agenten Yrons verkauft. Schafft ihn weg!«
     
    8
    Durch diesen Kauf blieb ich mit Kandar zusammen, das war wenigstens etwas. Er war schon recht lange in Mypos und kannte die Stadt und die Sitten ihrer Einwohner ziemlich gut. Wenn sich eine Fluchtmöglichkeit ergab, war er zweifellos ein wertvoller Verbündeter.
    Yrons Agent bedeutete uns, ihm zu folgen, und Kandar setzte sich gehorsam in Bewegung. Ich blieb jedoch stehen.
    »Komm, Sklave!« befahl der Agent. »Los, was stehst du da herum?«
    »Meine Hände sind zusammengebunden«, sagte ich.
    »Na und? Los, komm!«
    »Erst wenn du die Fesseln entfernst!«
    Er schlug mich mit seiner Peitsche. »Ein bißchen mehr Tempo, Sklave!« brüllte er.
    »Erst wenn meine Hände frei sind«, beharrte ich und legte mich auf den Boden.
    Der Bursche begann mich immer wieder zu schlagen, aber ich rührte mich nicht von der Stelle.
    »Wenn du ihn totschlagen willst«, sagte Kandar, »dann brauchst du nur weiterzumachen. Er wird erst gehorchen, wenn du ihm die Hände freimachst.«
    Ich wußte, daß das nicht gerade ein annehmbares Verhalten für einen Sechs-Dollar-Sklaven war, aber ich hatte das Gefühl, gleich zu Anfang einiges klarstellen zu müssen, damit ich es hinterher etwas leichter hatte.
    Der Agent schlug noch ein paarmal auf mich ein, dann bückte er sich und trennte die Fesseln. Ich stand sofort auf.
    »Ich bin ein bekannter Sklaventreiber«, sagte er daraufhin. »Mir gehorchen alle.«
    Es freute mich, daß er zufriedengestellt war, und ich blinzelte Kandar zu. Der grinste und schob sich neben mich. »Nimm dich in acht – die Burschen machen kurzen Prozeß mit widerspen stigen Sklaven. Und vergiß nicht, daß du Yron kaum etwas gekostet hast.«
    Vomer hatte die Szene mit sichtlichem Vergnügen verfolgt. »Du hättest ihn nicht losbinden sollen«, wandte er sich jetzt an Yrons Agent.
    »Warum?«
    »Jetzt kann er dich mit dem Ding da umbringen«, sagte Vo mer und deutete auf meine Pistole.
    »Gib sie mir!« befahl der Agent.
    Ich nahm die Waffe aus dem Halfter und reichte sie ihm.
    »Nicht berühren!« schrie Vomer. »Es bringt dich um, wenn du es berührst!«
    Der Mann wich hastig zurück.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte ich. »Solange du Kandar und mich gut behandelst, geschieht dir nichts.«
    »Da hast du Yron aber einen schönen Sklaven eingekauft.« höhnte Vomer. »Er wird dir dafür den Kopf abschlagen las sen.«
    Der Agent war mit seinem Kauf wirklich nicht recht glück lich, denn seine Kiemen zitterten. »Kommt, Sklaven!« befahl er schließlich und führte Kandar und mich weg.
    Schon nach kurzem Marsch erreichten wir Yrons Haus und wurden dort in einen großen Hof geführt, dessen Mitte von ei nem kleinen See eingenommen wurde. Es gab auch Bäume und Büsche und Blumen und Rasen. Mehrere Sklaven waren mit Gartenarbeiten beschäftigt, während drei andere Leidensge nossen mit hölzernen Dreizack-Speeren am Teich standen und ab und zu in den Himmel starrten. Natürlich blickte ich auch nach oben, konnte aber nichts entdecken. Im Teich schwammen ein paar Fische, für die ich mich nicht weiter interessierte – je denfalls damals noch nicht.
    Yron inspizierte uns, wie ein irdischer Bauer seine neuen Pferde untersucht hätte. Er unterschied sich von seinen Kriegern nur durch eine reicher geschmückte Kleidung und besser geschmiedete Waffen. Er betastete unsere Muskeln und unter suchte unsere Zähne.
    »Ein gutes Exemplar«, sagte er und deutete auf mich. »Was hast du für ihn bezahlt?«
    »Zehn Kloovol«, sagte der Agent.
    »Dann hat man dir sicher draufgezahlt, damit du diesen hier nimmst«, sagte Yron und deutete auf Kandar.
    Verlegen trat der Agent von einem Fuß auf den anderen. »Ich hatte großes Glück. Ich habe beide Sklaven für dreihun dertundsechzig Kloovol bekommen.«
    »Du willst mir doch nicht erzählen, daß du dreihundertundfünfzig für den da bezahlt hast, wenn dieser Bursche für zehn zu haben war?«
    »Niemand wollte ihn haben«, sagte der Agent. »Deshalb war er auch so billig. Er ist ungehorsam und gefährlich. Man mußte ihm sogar die Hände auf dem Rücken zusammenbinden, damit er keinen umbrachte. Niemand wollte bieten.«
    Yrons Kiemen begannen zu vibrieren, und er begann heftig den Atem auszustoßen. »So!« kreischte er. »Du hast also einen gefährlichen Sklaven gekauft, den niemand sonst haben woll te!«
    »Der Auktionator hat mich gezwungen, ihn zu nehmen,

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