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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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aber wenn du ihn nicht haben willst, töte ich ihn und zahle dir deine zehn Kloovol.«
    Ich zog die Pistole. »Wenn ich es mir genau überlege«, sagte der Agent hastig, »möchte ich ihn nur von dir zurückkaufen. Vielleicht kann ich ihn anderswo wieder loswerden und dabei noch einen kleinen Gewinn machen.«
    »Hör zu«, wandte ich mich an Yron. »Das ist ja alles Un sinn. Wenn mein Freund und ich gut behandelt werden, bringe ich niemanden um.«
    »Und du wirst für mich arbeiten und alle Befehle befolgen?«
    »Solange wir gut behandelt werden«, sagte ich.
    »Wie heißt ihr?«
    »Ich heiße Carson – und das ist mein Freund Kandar.«
    Yron rief einen seltsam aussehenden Mann herbei, dessen Mund unter seiner Kinnspitze zu liegen schien; auf den ersten Blick sah er wie ein Hai aus. Er schien den Posten eines Haus verwalters zu bekleiden. »Carson und Kandar«, sagte Yron, »gehen bei der nächsten Fahrt an Bord unseres Schiffes. Bis dahin sollen sie am Teich die Kinder bewachen. Wo kommst du überhaupt her?« fragte er mich. »Ich habe noch keinen Mann mit gelbem Haar und grauen Augen gesehen.«
    Da es sinnlos gewesen wäre, ihm meine Geschichte zu er zählen, sagte ich ihm nur, daß ich aus einem Land im tiefen Süden käme.
    »Aber da ist nichts!« sagte er. »Nur geschmolzenes Fels gestein und Feuer.« Und damit war das Thema für ihn er ledigt. Der ehrenwerte Yron drehte sich um und verschwand in seinem Haus.
    Der Hausverwalter reichte jedem von uns einen hölzernen Dreizack. »Bleibt am Teich, bis ihr abgelöst werdet!« sagte er. »Den Kindern darf nichts passieren. Niemand außer Yron oder seiner Frau darf in den Teich. Haltet Ausschau nach Guypals. Und vergeßt vor allem nicht, daß ihr euch sehr glücklich schätzen könnt, in den Diensten des großen Yron zu stehen.« Damit wieselte er davon.
    Kandar und ich stellten uns an den Teich, um den die an deren drei Sklaven patrouillierten. Einer von ihnen erkannte Kandar und grüßte ihn respektvoll. »Du erkennst mich natür lich nicht«, sagte er. »Ich war Krieger in der Leibwache deines Vaters Jantor, des Jong von Japal. Ich heiße Artol. Es betrübt mich sehr, einen Prinzen meines Landes hier zu treffen. Da ich deinem Vater gedient habe, werde ich auch dir nach besten Kräften dienen.«
    »Hier bin ich kein Prinz«, sagte Kandar. »Dienen wir ein ander, wo wir können.«
    »Wie du möchtest«, erwiderte Artol. »Trotzdem bist du mein Prinz.«
    Kandar lächelte. »Wie bist du hierher gekommen?« fragte er.
    Und Artol erzählte seine Geschichte.
     
    9
    »Wir waren zwanzig«, berichtete er. »Zwanzig Soldaten aus der persönlichen Leibwache des Königs. Wir wurden abkom mandiert, eine Schiffs­ladung nach Torlac zu begleiten, das fünfhundert Klookob weiter westlich an der Küste des Noellatgerloo (großer Ozean) liegt. Wir wußten, daß die Ladung sehr wertvoll war, denn sonst hätte man nicht zwanzig ausgewählte Männer als Sonderkommando mitgeschickt.
    Es sollte eine lange Reise werden – zweihundert Klookob auf dem großen Japal-See, dann fünfhundert Klookob an der Ozeanküste entlang nach Torlac und wieder zurück, insgesamt also vierzehnhundert Klookob.« (Etwa sechs­tausendfünfhun dert Kilometer).
    »Aber es wurde eine sehr kurze Reise«, sagte Kandar, »weil das Schiff in Mypos schon überfallen wurde.«
    »O nein, mein Prinz. Wir erreichten das Ziel unserer Reise – allerdings nicht ohne Zwischenfälle. Als wir am unteren Ende des Japal-Sees lagen und darauf warteten, daß uns die Ebbe durch den Kanal in den Ozean ziehen würde, wurden wir von einem myposischen Kriegsschiff angegriffen.
    Die Myposier schlichen sich in der Nacht an uns heran und schwärmten über unser Deck aus. Es schien ein hoffnungsloser Kampf, mein Prinz – zwanzig gegen hundert. Unser Offizier wurde im ersten Ansturm getötet, so daß ich das Kommando übernehmen mußte. Die Sklaven nützten uns dabei wenig, und auch die Schiffsmannschaft verstand vom Kämpfen nicht viel. Der Kapitän hatte sich sogar irgendwo versteckt, so daß ich auch noch das Schiff befehligen mußte. Wir kämpften mit dem Mut der Verzweiflung und hielten der erdrückenden Über macht stand. Die Decks waren rot von Blut. Mitten im Kampf bemerkte ich, daß die Ebbe eingesetzt hatte – daß sich das Wasser jetzt vom See in den Ozean ergoß.
    Da wir den Niedergang, der vom Deck hinunter zu den Ru dersklaven führte, noch in unserer Gewalt hatten, konnte ich einen Mann mit Befehlen nach unten schicken;

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