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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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entdeckten, die sich näherte.
    »Wenn es nicht zuviel verlangt ist«, sagte Kandar, »würde ich gern einmal feststellen, wessen Schiffe das sind.«
    Die Flotte bestand aus fünfzig Einheiten aller Klassen – Zweidecker und einfache, offene Galeeren, alle voll bemannt mit Kriegern und Rudersklaven.
    »Die myposische Kriegsflotte«, sagte Jantor, »und sie hält auf Japal zu.«
    »Gangor dürfte zu tun bekommen«, sagte Kandar.
    »Wir müssen ihn warnen«, sagte Jantor.
    »Aber er ist dein Feind!« protestierte Doran.
    »Japal ist mein Land«, erwiderte Jantor, »Wer auch immer der Herrscher ist – es ist meine Pflicht, ihn zu warnen.«
    Auf dem Rückweg verfaßte Jantor bereits eine Nachricht an Gangor. Ich raste im Tiefflug über den Palast dahin und machte dabei mit der rechten Hand das Friedenszeichen. Sofort ent stand unten Bewegung, und mehrere Männer kamen aus dem Palast. Jantor erkannte Gangor, rief ihm etwas zu und warf die Botschaft über Bord.
    Der Mann las sie langsam und winkte uns dann zu. Ich flog ganz niedrig und schlug einen engen Kreis. »Ich danke dir für deine Warnung, Jantor«, rief Gangor, als wir in Hörweite wa ren. »Ich wünschte, du würdest dich unserem Kampf anschließen. Bei der Verteidigung der Stadt brauchen wir dringend dei nen Rat. Ich verspreche dir, daß dir nichts geschieht.«
    Wir alle schauten Jantor an und warteten auf seine Weigerung. Aber er hob den Kopf und sagte: »Es ist meine Pflicht.«
    »Tu es nicht!« sagte Kandar. »Gangor können wir nicht trauen!«
    »Er würde es nicht wagen, mir etwas anzutun«, sagte Jan tor. »Zu viele Krieger haben sein Versprechen gehört! Nein, ich habe dort unten eine Aufgabe zu erfüllen. Würdest du bitte landen?«
    »Wenn du darauf bestehst, setze ich dich gern vor der Stadt ab«, sagte ich. »Es ist dein gutes Recht, dich in Gefahr zu be geben – aber ich möchte das Leben der anderen nicht aufs Spiel setzen.«
    Kandar ließ sich von Gangor noch einmal hoch und heilig versprechen, daß seinem Vater nichts passieren würde und daß er die Stadt jederzeit verlassen dürfte. »Bring doch auch Kan dar und Doran mit, Jantor«, fügte Gangor hinzu. »Sie sind beide willkommen – und ich verspreche euch noch einmal, daß ihr alle in Sicherheit seid, sobald ihr die Stadt betreten habt!«
    Jantor rief hinunter, daß wir vor der Stadt landen würden, und ich drehte ab.
    »Jetzt fühle ich mich schon besser«, sagte Kandar. »Es ist alles gut, wenn wir dich begleiten können.«
    »Ihr werdet hierbleiben«, sagte Jantor. »Ich traue Gangor ‘ nicht. Vielleicht habt ihr recht, und wenn ich sterben muß, liegt die Zukunft des Landes in deiner und in Dorans Hand. Wenn wir uns alle drei in Gangors Gewalt begäben, wäre die Ver suchung vielleicht zu groß für ihn. Allein wird mir nichts ge schehen.«
    »Aber, Vater!« widersprach Kandar. »Was soll das japali sche Volk denken, wenn deine Söhne ihren Vater im Stich lie ßen?«
    »Ihr begleitet mich nicht – das ist ein Befehl«, sagte Jantor bestimmt, und damit war die Diskussion beendet.
    Ich setzte die Maschine dreihundert Meter vom Tor entfernt auf, das sich sofort öffnete. Gangor erschien mit zwölf Kriegern und blieb in respektvollem Abstand von der Maschine stehen. Jantor stieg aus.
    »Ich wünschte, wir wären niemals hierher gekommen«, sag te Kandar. »Ich habe das unbestimmte Gefühl, daß unser Va ter einen großen Fehler begeht.«
    »Ja«, sagte Doran. »Gangor ist für seine Hintergründig keit bekannt. Bisher hat sich aber niemand wirklich um ihn ge kümmert, weil er nur Kapitän eines Handelsschiffes war. Wer hätte vermutet, daß er sich zum Jong von Japal machen woll te?«
     
    21
    Kein Zweifel, “Jantor war ein mutiger Mann, der genau wußte, welches Risiko er einging. Ich beobachtete ihn, während er sich seinen Feinden näherte – jeder Zoll ein Jong.
    Ich war sofort wieder gestartet und kreiste jetzt über dem Treffpunkt. Jantor hatte sich Gangor auf wenige Schritte genähert, als dieser plötzlich seinen kurzen Speer erhob und ihn dem Jong ins Herz stieß.
    Kandar und Doran schrien entsetzt auf. Ich gab Gas und ging zum Sturzflug über. Als mich Gangor und seine Krieger kommen sahen, ergriffen sie die Flucht. Ich vermochte einige mit meiner Pistole zu erledigen, aber Gangor erreichte unangefochten die Stadt.
    Schweigend flog ich über die Stadt auf den See hinaus. Lange Zeit brachten Kandar und Doran kein Wort heraus. Mit stei nernen Gesichtern saßen sie da, und ich

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