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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ihm und der Frau Freundschaft schließen?«
    »Es würde mich sehr freuen«, sagte Jantor, »weil sie die Freunde meines Sohnes sind.«
    Yat blickte mich an. »Möchtest du ein Freund der Timals sein und dich in Frieden bei uns aufhalten?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Dann kannst du das seltsame Wesen verlassen«, sagte er. »Ihr könnt hierbleiben, solange ihr wollt. Ihr seid Freunde Yats und seines Volkes. Ich habe gesprochen, und mein Volk hat es gehört.«
    Wir kletterten zu Boden und begrüßten die Gelegenheit, uns endlich einmal wieder die Beine zu vertreten. Die Timals ver sammelten sich in respektvoller Entfernung um uns und be trachteten uns.
    »Der Stamm hat euch in Freundschaft willkommen geheißen«, sagte Jantor, »und ihr werdet feststellen, daß man wirk lich sehr entgegenkommend und gastfreundlich ist. Die Timals sind ein stolzes Volk, dem es sehr auf seine Ehre ankommt. Solange ihr euch der Freundschaft würdig erweist, ist alles in Ordnung; habt ihr sie jedoch nicht verdient, werdet ihr ge tötet.«
    »Wir werden alles versuchen, uns die Freundschaft zu er halten«, versicherte ich ihm.
     
    20
    Der alte Yat interessierte sich sehr für den Anotar. Er wander te mehrere Male um die Maschine herum und betastete sie. »Es lebt nicht«, sagte er zu Jantor, »und doch fliegt es wie ein Vogel.«
    »Möchtest du es einmal besteigen und sehen, wie ich es len ke?« fragte ich.
    Anstelle einer Antwort kletterte er in das vordere Cockpit. Ich setzte mich neben ihn und erklärte ihm die Kontrollen. Er stellte mehrere Fragen, die von einer wachen Intelligenz zeug ten.
    »Möchtest du einmal fliegen?«
    »Ja.«
    »Dann sage deinen Leuten, daß sie die Straße freimachen sollen.«
    Er erfüllte meine Bitte, und ich ließ die Maschine durch die kleine Straße auf die Ebene hinausrollen. Der Wind wehte von den Bergen herab, so daß ich in Richtung zum Dorf starten mußte und dicht über die Köpfe der Wartenden hinwegraste. Ich zog die Maschine in eine Kurve und ging auf Höhe. Dann sah ich zu Yat hinüber. Er schien völlig ruhig zu sein. Er schau te sich um und blickte über den Rand des Cockpits nach unten.
    »Wie gefällt es dir?« fragte ich.
    »Gut«, sagte er.
    »Du mußt mir sagen, wenn du zum Dorf zurück möchtest.«
    »Fliege dahin«, sagte er und streckte den Arm aus.
    Ich durchflog den Bergpaß, den er mir angegeben hatte. Un ter uns erstreckte sich ein breites Tal. »Jetzt dahin«, sagte er und deutete auf ein kleines Dorf unter uns. »Tiefergehen«, fügte er hinzu. »Das Dorf.«
    Ich flog dicht über den Strohdächern dahin. Frauen und Kin der rannten schreiend in die Hütten. Ein paar Krieger blieben wie angewurzelt stehen und schleuderten uns ihre Speere ent gegen. Yat beugte sich weit hinaus, als ich wunschgemäß eine große Kurve beschrieb, und von unten hörte ich den schwachen Ruf: »Das ist Yat, der Timal!«
    Yat sah mich fröhlich an. »Jetzt nach Hause«, befahl er. »Das waren die Feinde meines Volkes«, fügte er nach einiger Zeit hinzu. »Jetzt wissen sie, was für ein großer Mann Yat ist.«
    Die Timals in seinem Dorf warteten bereits auf uns. »Ich bin sehr froh, daß ihr wieder da seid«, sagte Kandar. »Die Leute begannen zu glauben, daß du Yat entführt hättest.«
    »Ich habe eine neue Welt gesehen«, sagte Yat. »Wie ein Vogel flog ich über das Dorf der Leute im Tal. Sie haben mich gesehen und erkannt. Jetzt wissen sie, was für ein großes Volk die Timals sind.«
    Er verstand es, seinen Sieg auszukosten; anderen Kriegern, die jetzt ebenfalls fliegen wollten, verwehrte er diesen Wunsch mit dem Bemerken, daß das nur etwas für Häuptlinge sei. Er hatte da etwas vollbracht, das in seiner Welt einzigartig war – und das festigte seine Position womöglich noch mehr.
    Die Timals gefielen uns gut. Wir wurden mit ausgesuchter Höflichkeit behandelt und ruhten uns einige Tage richtig aus. Dann flog ich Jantor, Kandar und Doran nach Japal zurück. Da der Anotar nur vier Menschen Platz bietet, ließ ich Duare und Artol zurück. Ich wußte, daß sie bei den Timals in guten Hän den waren. Außerdem wollte ich noch vor Einbruch der Dunkel heit zurück sein.
    Wir kreisten eine Zeitlang über der Stadt und riefen dadurch große Verwirrung hervor. Janton hatte gehofft, einige Freunde in den Straßen zu entdecken und auf sich aufmerksam zu ma chen – aber er sah kein bekanntes Gesicht. Ehe wir nach Timal zurückkehrten, flog ich noch einmal einen großen Bogen über dem See, wo wir eine Flotte

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