Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
Vom Netzwerk:
Duma.
    »Für eine Göttin ist ein Jong ein Sterblicher wie jeder ande re«, sagte Loto. »Wenn du keine anderen Wünsche hast, ge statte ich dir, dich zurückzuziehen.«
    Duma war außer sich vor Wut. »Ein Jong hat Krieger und kann seinen Wünschen Nachdruck verleihen.«
    »Du drohst mir?« fragte Loto.
    »Ich verlange, daß ich mein Opfer selbst aussuchen kann!« brüllte Duma.
    »Bitte sehr.«
    »Nun gut – ich biete dir den Sklaven Carson dar, mit dem du stundenlang allein gesprochen hast – in Verletzung aller heiligen Tempeltraditionen.«
    »Dieses Opfer lehne ich ab«, sagte Loto.
    Duma sprang auf. »Bringt den Sklaven in seinen Käfig zurück!« brüllte er. »Ich werde mich später um diese Frau kümmern. Zunächst erkläre ich, daß sie keine Göttin mehr ist, son dern daß ich – Duma – ein Gott bin. Alle, die mich als Gott anerkennen, sollen sich siebenmal verbeugen.«
    Mehr bekam ich nicht zu hören, weil ich aus dem Saal ge zerrt und wieder in meinen Käfig gebracht wurde. Jonda starrte mich entsetzt an, als ich ihm von den Ereignissen berichtete. Er sagte, daß ich jetzt nicht mehr lange zu leben hätte. »Das kommt davon, wenn man sich mit Göttinnen und Jongs ein läßt.«
    »Ich wäre sowieso umgebracht worden«, sagte ich. »Ich fra ge mich nur, ob das Volk es hinnehmen wird, daß er Loto-El- Ho-Ganja verstoßen hat.«
    »Wenn ein Jong viele Krieger hat, nimmt ein Volk alles hin«, sagte Jonda.
    »Loto-El-Ho-Ganja schien mir allmächtig zu sein. Die Prie ster waren wirklich ehrerbietig, bis Duma die Beherrschung verlor.«
    »Sieh!« rief Jonda. »Wen bringen sie denn da? Ich habe noch nie eine Frau hier gesehen!«
    Ich wich entsetzt zurück. »Aber das ist Loto-El-Ho-Ganja«, sagte ich.
    »Also ist Duma jetzt wirklich ein Gott.«
    Zwei Krieger eskortierten Loto-El-Ho-Ganja, ohne sie zu be rühren. Vielleicht waren sie trotz allem der Meinung, daß sie eine Göttin war, die man nicht verärgern durfte.
    Sie kamen auf unsere Käfige zu, öffneten meine Tür und stießen sie zu mir herein.
     
    28
    Mein abenteuerliches Leben hat mir schon manches Erlebnis beschert – aber noch nie war ich über Nacht mit einer Göttin in einem Käfig eingeschlossen. Loto schien verwirrt zu sein. Sie schien ihren Sturz vom Olymp noch nicht ganz begriffen zu haben.
    »Was ist geschehen?« fragte ich.
    »Das ist das Ende«, sagte sie. »Gott sei Dank – das ist das Ende.«
    Sie sprach Amtorisch – nur das Wort »Gott« war eindeutig dem Englischen entlehnt. Woher kannte sie das englische Wort? Auf meine Frage starrte sie mich nur verwirrt an und sagte, daß sie es nicht wüßte.
    »Warum ist das das Ende, Loto?« fragte ich.
    »Er hat mich zum Tode verurteilt – und dich und deinen Freund hier auch. Ich, die ich nicht sterben kann, soll sterben! Ich wünschte, ich könnte euch helfen.«
    »Du hast es versucht, Loto«, sagte ich leise. »Aber warum – es hat dich das Leben gekostet!«
    »Du hast mir gefallen«, sagte sie. »Eine Macht, die ich nicht begreife, beeinflußte mich.«
    Wir unterhielten uns noch bis tief in die Nacht hinein. Ich hörte seltsame Dinge über das Volk der Brokolier – zum Beispiel, daß sie weißes Blut haben und daß sie kein Fleisch essen, sondern nur das warme Blut von Tieren trinken.
    Ich erkundigte mich nach den winzigen Brokoliern, die ich an den Bäumen gesehen hatte, und erfuhr, daß die Brokolierinnen kleine nußähnliche Eier legen, die in den Boden gepflanzt wer den. Daraus entstehen Bäume, an denen nach einigen Jahren die Früchte wachsen, die mir aufgefallen waren. Wenn die klei nen Brokolier reif sind, fallen sie ab und müssen eingefangen und gezähmt werden.
    Jede Familie hat ihren eigenen Garten, der wegen der Guy pals und anderer Raubtiere gut bewacht werden muß, damit die Sterblichkeitsrate nicht noch mehr steigt. Aber da die Frauen außerordentlich fruchtbar sind, besteht die Gefahr ei ner Ausrottung nicht.
    In einer Gesprächspause rief Loto plötzlich: »Ich habe kein Menschenblut getrunken! Als Loto-El-Ho-Ganja Kum O Raj konnte ich dir das nicht sagen – aber jetzt kann ich offen sprechen.«
    »Irgendwie habe ich auch nicht angenommen, daß du Blut trinken würdest«, sagte ich. »Aber ich bin froh, daß du es mir noch einmal bestätigst.«
    »Nein«, sagte sie, »Ro-ton, Duma und einige der wichti geren Priester haben das Blut getrunken, und nur ihr Blutdurst brachte sie dazu, Menschenopfer zu verlangen, obwohl Sklaven doch so wertvoll sind. Die meisten Opfer

Weitere Kostenlose Bücher