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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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konnte mir vorstellen, daß die Hangorier sich auch weiterhin an den panganischen Herden gütlich tun würden. Ich blieb in meinem Versteck, bis sich die siegreiche Flotte mit ihrer Beute und ihren Gefangenen auf den Heimweg machte.
    Meine Flucht war offenbar unbemerkt geblieben. Ich schlich mich wieder zu dem kleinen Erkundungsschiff hinunter, das nun verlassen dalag. Ich bereitete mir eine Mahlzeit und überlegte dabei, was ich jetzt mit dem Schiff anfangen sollte. Vielleicht war es am besten, wenn ich mich nach Onar, der Hauptstadt Falsas, durchschlug, wo ich Duare zu finden hoffte. Wenn ich mich nahe der nördlichen Bergkette hielt, konnte ich vielleicht jede gefährliche Begegnung vermeiden – und wenn ich erst einmal in Onar war, konnte mir eigentlich nichts mehr geschehen, denn ich hatte ja in der falsanischen Flotte gekämpft, und niemand wußte, daß ich mich anschließend auf die panganische Seite geschlagen hatte.
    Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machte ich mich daran, die 975 zu inspizieren, doch ich hatte meine Runde noch nicht beendet, als ich lautes Hufgetrappel vernahm. Im nächsten Augenblick war ich von fünfzig wild aussehenden Männern umgeben. Sie ritten Zorats, unheimlich wirkende Tiere, die die Amtorier als Reittiere benutzen, die ich aber nicht als Pferde bezeichnen möchte. Sie erreichen allerdings die Größe eines kleinen Pferdes, haben lange, schlanke Beine und sind schnell und ausdauernd.
    Die Reiter waren mit Strahlengewehren und Schwertern be waffnet. Sie trugen farbenfrohe Lendenschurze und Turbane, die so um ihre Köpfe geschlungen waren, daß ein etwa vierzig Zentimeter langes Ende auf ihrer linken Schulter baumelte. Die Gesichter unter diesen Turbanen starrten mich grimmig an.
    »Was tust du da, Panganer!« fragte mich einer der Männer.
    »Ich bin kein Panganer«, sagte ich. »Ich versuche dieses Schiff in Gang zu bringen, um damit nach Hangor zu fahren und zu fragen, wie ich aus diesem Land komme, ohne wieder von den Panganern gefangengenommen zu werden.«
    »Du warst Gefangener bei den Panganern?« fragte er.
    »Ja«, sagte ich. »Und ich mußte mitfahren, als sie gestern Hangor angriffen.«
    »Kann das Schiff noch fahren?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Es ist nicht mehr zu reparieren.«
    »Wenn du kein Panganer bist«, fuhr der Mann fort, »mußt du entweder Falsaner oder Maltorier sein.«
    »Oh, ich komme aus einem anderen Land«, sagte ich.
    »Du kommst nicht von Anlap?«
    »Nein«, erwiderte ich, »sondern aus Kalifornien. Das ist ein kleines Land, das gegen niemanden Krieg führt, und ganz bestimmt nicht gegen Hangor.«
    Zwei der Männer stiegen ab und entwaffneten mich – und dann mußte ich mich hinter einem Reiter in den Sattel schwingen. Der Trupp machte sich auf den Weg nach Hangor.
    Die Zorats sind sehr ausdauernde Tiere, und wir legten ohne Pause etwa zwanzig Kilometer zurück, ehe wir kurz vor Ein bruch der Dunkelheit ein Lager erreichten. Es lag in einem Wald an einem Flußufer, und in einem Cañon auf der anderen Seite erblickte ich eine große Herde amtorischen Viehs.
    In dem Lager der Viehtreiber, die zugleich Soldaten waren, gab es auch zahlreiche Frauen, die jetzt die Abendmahlzeit zu bereiteten. Allerdings wurde nur das Gemüse gekocht, das Fleisch wurde roh gegessen.
    Rauhe Sitten herrschten im Lager, und schon während des Essens gab es mehrere blutige Kämpfe, bei denen es haupt sächlich um Frauen ging. Ein Mann wurde übel zugerichtet, nur weil er eine Frau zu lange angesehen hatte. Obwohl also die lächerlichste Provokation genügte, um eine harte Ausein andersetzung heraufzubeschwören, wurde nur mit Händen und Füßen gekämpft, und es galt als unehrenhaft, seinen Gegner zu töten. Wurde dieses ungeschriebene Gesetz überschritten, dann war auch der unglückliche Sieger dem Tode verfallen.
    Nach dem Essen entstand eine lebhafte Diskussion um mich und um die Lage von Kalifornien.
    »Das ist ein kleines Land, das nicht mit uns im Krieg steht«, erklärte einer der Männer, die mich gefangengenommen hatten, »und er will sich in Hangor erkundigen, wie er dieses Land verlassen und nach Kalifornien zurückkehren kann.«
    Diese Bemerkung stieß auf allgemeine Heiterkeit.
    »Du mußt dich sofort an Jeft wenden, wenn du nach Hangor kommst«, sagte einer der Männer. »Du mußt ihm sagen, daß du jemand suchst, der dir den Weg nach Kalifornien zeigt.« Wieder brachen die Männer in wieherndes Gelächter aus.
    »Was ist daran so lustig?« fragte

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