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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ich.
    »Du würdest es auch lustig finden, wenn du schon von Jeft gehört hättest.«
    »Wer ist Jeft?«
    »Er ist unser König. Seit seiner Ernennung ist noch kein einziger Sklave aus Hangor entkommen.«
    »Ihr wollt mich also nach Hangor bringen und dort zum Sklaven machen?« fragte ich.
    »Natürlich.«
    »Bist du schon einmal Sklave gewesen?« fragte ein anderer.
    »Ja«, sagte ich.
    »Trotzdem wirst du erst richtig wissen, was Sklaverei ist, wenn du bei Jeft in Diensten stehst.«
    Etwas später legten wir uns schlafen. Ich war nicht allzu be unruhigt, denn in einer solchen Situation war ich nicht zum er stenmal.
    Am nächsten Morgen wurde ich in Begleitung von fünf Wächtern nach Hangor gebracht. Wir erreichten die Stadt am späten Nachmittag.
    Hangor war eine relativ kleine befestigte Stadt mit engen, krummen, schmutzigen Straßen und Häusern. Schlampige Frauen saßen in den Türen, und schmutzige Kinder spielten im Dreck der Straße.
    Ich wurde sofort zum Haus des Jong gebracht, das ein wenig größer war als die anderen Behausungen, das aber auch keinen besseren Eindruck machte.
    Jeft saß in einem offenen Hof. Er war ein riesiger, brutal wirkender Mann mit schmutzigem Lendentuch und einem schmutzigen Turban. Er trank aus einem gewaltigen Kelch, wo bei ihm die Flüssigkeit über das Kinn und die nackte behaarte Brust lief.
    »Was haben wir denn da?« rief er.
    »Ein Mann aus Kalifornien, der den Panganern während des Kampfes vorgestern entkommen ist«, erklärte einer meiner Begleiter.
    »Aus Kalifornien, soso«, sagte Jeft. »Ich habe schon lange auf die Gelegenheit gewartet, einen Zoratdieb aus Kalifornien in die Hände zu bekommen.«
    »Oh«, sagte ich, »dann kennst du Kalifornien also?«
    »Natürlich kenne ich Kalifornien!« brüllte er. »Wer be hauptet das Gegenteil? Willst du mich einen Lügner schimpfen? Was soll das eigentlich? Kommst hier herein und nennst mich einen Lügner!«
    »Das habe ich nicht getan!« sagte ich. »Ich freue mich nur, daß du Kalifornien kennst.«
    »In Wirklichkeit glaubst du gar nicht, daß ich Kalifornien kenne – also bist du ein Lügner! Was soll das, warum willst du hier Schwierigkeiten machen, he?«
    Als ich nicht sofort antwortete, steigerte er sich in einen neu en Wutanfall hinein: »Warum sagst du nichts?«
    »Was hat das für einen Sinn, wenn du doch schon alle Ant worten kennst? Du kennst sogar ein Land, von dem du nie vorher gehört hast und das auf einer Welt liegt, die vierzig Millionen Kilometer entfernt ist. Du bist ein Großmaul, Jeft, und wenn ich dich bisher noch nicht einen Lügner geschimpft habe, dann möchte ich das jetzt nachholen.«
    Ich wußte, daß ich von diesem Mann sowieso keine Gnade erwarten durfte und daß sich meine Lage nicht verbessern würde, was ich auch sagte. Er war ein engstirniger Choleriker und ich hatte genug von ihm – was auch kommen mochte. Doch mein Ausbruch hatte eine völlig überraschende Wirkung; meine Worte nahmen ihm sichtlich den Wind aus den Segeln, und er schien in sich zusammenzufallen. Er nahm einen großen Schluck, um seine Verblüffung zu verbergen, und sagte dann: »Bringt ihn zu Stalar. Der soll dafür sorgen, daß er ordentlich arbeitet.«
     
    37
    Stalar war ein großer Mann, der sich mit zwei Strahlenpistolen gegen seine Sklaven gewappnet hatte. Seine dicht zusammenstehenden Augen musterten mich eindringlich, und seine grausamen Lippen waren zusammengepreßt. Auf dem Tisch lag eine schwere Peitsche.
    »Woher kommst du?« fragte er.
    »Aus Kalifornien«, sagte ich.
    Er sprang auf und griff nach der Peitsche. »Lüge mich nicht an! Du bist ein Panganer!«
    Ich zuckte die Achseln. »Na gut, wenn du es besser weißt. Was ihr verdreckten Hangorier denkt, ist mir doch egal.«
    Bei diesen Worten kam er um den Tisch herum, die Peitsche in der Hand. »Du mußt wohl erst einmal lernen, dich zu be nehmen, wie?« knurrte er.
    Ich schaute ihm direkt in die Augen. »Wenn du mich damit schlägst, töte ich dich auf der Stelle. Und glaube nicht, daß ich das nicht schaffe – versuch’s nur!«
    Der feige Bursche wich zurück. »Wer hat denn hier etwas von Schlagen gesagt?« fragte er. »Ich will dir nur ein gutes Benehmen beibringen – und das werde ich auch. Aber im Au genblick habe ich keine Zeit. Los, ab ins Lager!« Und er schloß eine Tür in der Außenwand auf, hinter der sich ein großer Sklavenhof auf tat. Fast alle hier versammelten Sklaven waren gefangene Panganer.
    Mein Blick fiel sofort auf Banat, den

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