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Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Venus 04 - Odyssee auf der Venus

Titel: Venus 04 - Odyssee auf der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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Ende des Raumes saß Hajan, der Jong von Pangan, mit den höchsten Offizieren seines Reiches. Neben ihm saß Danlot; er hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt, und das Kinn war ihm auf die Brust gesunken.
    Mir gefiel das alles gar nicht, und ich wollte mich eben zu rückziehen, als Hajan aufstand und sein Schwert zog. Das war offenbar ein vereinbartes Signal, denn sofort taten es ihm alle anwesenden panganischen Offiziere nach und richteten ihre Waffen auf die neben ihnen sitzenden Falsaner. Trompetenklänge waren zu hören, und andere Trompeten trugen das Si gnal in die Stadt hinaus.
    Ich riß mir den Helm vom Kopf und warf ihn zur Seite, so daß mich nun niemand mehr als Falsaner identifizieren konnte. Vielleicht konnte ich mich noch rechtzeitig aus dem Staube ma chen.
    Die wenigen falsanischen Offiziere, die Widerstand leiste ten, wurden getötet, die anderen ließen sich apathisch entwaff nen und gefangenehmen. In dem Durcheinander gelangte ich mit einer Gruppe panganischer Offiziere aus dem Palast.
    Der Platz war auf allen Seiten von panganischen Truppen umstellt, denen die betrunkenen falsanischen Soldaten keinen Widerstand entge­gensetzen konnten. Nach kaum einer Stunde waren alle Falsaner auf dem Paradeplatz vor der Kaserne zu sammengetrieben und wurden dort bewacht. Die meisten schliefen ihren Rausch aus. Die wenigen, die an den Stadttoren gewacht hatten, flohen zu Fuß in die Nacht hinaus. Die Panganer hatten Tausende von Gefangenen gemacht und die ge samte falsanische Landflotte erobert. Es sah wirklich so aus, als wäre der zehnjährige Krieg endlich vorbei. Die Panganer hatten sich schließlich doch nicht als Dummköpfe erwiesen.
    Ich stand neben der 975, starrte das Fahrzeug sehnsüchtig an und überlegte, wie ich damit wohl aus der Stadt käme. Da klopfte mir ein Offizier auf die Schulter. »Wer bist du?« fragte er.
    »Ich war ein Gefangener der Falsaner«, erwiderte ich, »aber als mein Wächter betrunken war, bin ich geflohen.« Dann kam mir eine Idee. »Ich bin Kanonier und Fahrer. Ich möchte gern in den Dienst eures Jong eintreten.«
    Der Offizier kratzte sich am Kopf. »Du siehst nicht wie ein Falsaner aus«, gab er zu. »Aber du bist auch kein Panganer. Ich sperre dich bis morgen früh ein, und die zuständige Stelle kann dann entscheiden, was mit dir geschehen soll.« Er rief einige Soldaten herbei und gab ihnen den Befehl, mich in ein Wachhaus zu sperren und am Morgen zu ihm ins Hauptquar tier zu bringen.
     
    35
    Als ich am nächsten Morgen durch die Stadt zum Verhör ge bracht wurde, sah ich lange Schlangen niedergeschlagener Falsaner , die durch die Tore auf die Ebene hinausmarschierten. Einer meiner Wächter verriet mir, daß Danlot und einige ande re hohe falsanische Offiziere als Geiseln in Gefangenschaft blieben, bis ein für Panga günstiger Friedensvertrag unterschrieben war. Alle übrigen Falsaner durften zu Fuß in ihre Heimat zurückkehren, wobei sie nur zwei Schiffe mit Vorräten mitführen durften. Sie hatten einen Marsch von rund dreitau send Kilometern vor sich – eine traurige Zukunft, ganz abge sehen davon, daß sie gestern noch eine siegreiche Armee gewesen waren und jetzt als Verlierer das Feld räumen mußten.
    Ich wurde in das Hauptquartier Banats, des Offiziers, ge bracht, der mich gestern verhaftet hatte – und er begleitete mich zu einem seiner Vorgesetzten, einem General. Hier er klärte er die Umstände meiner Verhaftung und wiederholte meine Aussage.
    »Woher stammst du?« fragte der General. »Aus Hangor oder Maltor?«
    »Ich bin in Korva zu Hause, das jenseits der Berge im Sü den liegt.«
    »Hinter den Bergen liegt nichts«, sagte der General. »Dort ist die Welt zu Ende.«
    »O nein – hinter den Bergen liegen noch viele Länder«, wiederholte ich.
    »Der Mann ist verrückt.«
    »Ich bin nicht verrückt«, sagte ich, »aber ich kann eine Ka none bedienen und einen Faltar steuern – und ich würde das gern im Dienst für Panga tun, bis ich die Suche nach meiner Frau fortsetzen kann.«
    »Deine Frau? Wo ist sie?«
    »Sie wurde wie ich von den Falsanern gefangen­genommen, als unser Anotar abgeschossen wurde – aber sie ist in der Nacht vor dem Angriff auf Hor geflohen.«
    »Was ist ein Anotar?« fragte er.
    »Das ist ein Schiff, das durch die Luft fliegt«, erwiderte ich. »Meine Frau und ich waren auf dem Wege nach Korva, als uns die Falsaner zur Landung zwangen.«
    »Ein Schiff, das in der Luft fliegt!« schnaubte der General. »Willst du dich über

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