Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
Vom Netzwerk:
hat er denn für Ware bekommen?«, wollte Romelia wissen. »Mohren aus Afrika sollen dabei sein und Mädchen aus Ägypten. Aber das meiste kommt wohl von den Galliern und Germanen.«
    »Oh, Mohren, wie hübsch!« Flavia klatschte aufgeregt in die Hände. »So einen kleinen Mohren würde ich auch gern haben. Die sind richtig niedlich. Man kann ihnen kleine Kleidchen anziehen und sie auf Hunden reiten lassen.«
    Romelia überhörte Flavias entzückten Ausruf. Sklaven aus Germanien waren dabei! Und die waren blond! Sie würde morgen unbedingt den Sklavenmarkt besuchen.
    »Findest du es für eine Frau deines Standes nicht unschicklich, sich auf einem Sklavenmarkt herumzutreiben?«, nörgelte Valerius, der seine Gattin gezwungenermaßen begleitete, weil sie sich nicht davon hatte abbringen lassen, den Sklavenmarkt zu besuchen. Den Grund ihres dringenden Wunsches hatte sie ihm nicht mitgeteilt.
    »Eine Frau meines Standes sollte sehr wohl am öffentlichen Leben teilnehmen«, verteidigte sich Romelia.
    »Das öffentliche Leben ist etwas ganz anderes. Du kannst im Tempel beten, unter den weinberankten Pergolen lustwandeln oder dich im Badehaus entspannen. Du kannst in den Circus gehen, ins Theater, zu den Gladiatorenkämpfen. Du kannst die Bibliothek besuchen oder deine Nachbarin Flavia. Aber nicht auf einem schmutzigen Markt herumlungern!«
    Romelia machte eine ungeduldige Handbewegung. »Flavia ist auch hier und kauft sich einen Mohren.«
    »Nein, Flavia lässt sich die Mohren in ihrem Haus vorführen, wie sich das geziemt. Was willst du eigentlich hier?«
    »Nur mal schauen, was es alles so gibt.«
    »Wir brauchen keine Sklaven, zumindest nicht für das Haus. Für die Arbeitssklaven auf den Gütern ist der Landverwalter zuständig und dafür bewillige ich ihm Mittel. Er soll sich die Sklaven selbst aussuchen.«
    »Es soll Germanen geben, sagt Flavia« Romelia reckte den Hals. Ponticus thronte wie ein Kaiser auf einem reich verzierten Stuhl und ließ sich von Sklaven Kühlung zufächeln. Abseits drängten sich jämmerliche, in Lumpen gehüllte und mit schweren Ketten gefesselte Gestalten, teils apathisch schweigend, teils herzzerreißend wehklagend.
    »Keine schlechte Idee«, sinnierte Valerius. »Ich habe sowieso für den nächsten Monat die Durchführung von Spielen geplant. Der Einsatz von Germanen als Gladiatoren wäre doch eine pikante Einlage. Schau dir mal diese Riesen an. Sie überragen unsere Gladiatoren glatt um einen Kopf. Das macht den Kampf doch erst spannend. Also, ich werde mal mit Ponticus reden, was er mir anbieten kann.«
    Valerius drängte sich durch die umstehenden Neugierigen. Ponticus hatte ihn sofort erkannt, sprang von seinem Sitz auf und lief dem Senator entgegen. Er witterte ein gutes Geschäft.
    »Sei gegrüßt, edler Senator. Was begehrt dein Herz, was kann ich für dich tun? Eine schöne Nubierin, einen bärenstarken Gallier, einen kleinen Mohren? Such dir etwas aus, mein Angebot ist groß.«
    »Verschone mich mit deinen Angeboten, alter Gauner«, erwiderte Valerius und schüttelte desinteressiert den Kopf. »Du hast mich das letzte Mal übers Ohr gehauen mit deinen fünf mickrigen Dakern und zwei Judäern. Davon wurden nicht einmal die Löwen in der Arena satt, und ich habe mich beim Pöbel mächtig blamiert. Nein danke, ich bin bedient!« Brüsk wandte Valerius sich ab.
    Ponticus sprang trotz seiner Leibesfülle behände um Valerius herum und verstellte ihm den Weg.
    »Du tust mir wirklich Unrecht, Valerius. Schau sie dir doch an, meine Ware. Alles erstklassig! Können diese Augen lügen?« Er verrenkte sich vor Valerius und zerrte an seinen unteren Augenlidern, sodass sein Gesicht zur Fratze entartete.
    Valerius stöhnte entnervt auf und ließ sich scheinbar widerwillig zu dem Bretterpodest schieben, das zur Präsentation der Sklaven aufgebaut worden war. Er winkte dem Aufseher zu, der seine gewaltige Nilpferdpeitsche schwenkte und fünf aneinander gekettete Sklaven hinauftrieb.
    »Das sind Barbaren, Germanen. Schau sie dir an, wie groß und kräftig sie sind. Du kannst sie für die Feldarbeit einsetzen.
    Aber auch zu Gladiatorenkämpfen sind sie zu gebrauchen. Sie haben Muskeln, Mut und keinen Hunger.«
    Valerius schob die Unterlippe vor, als müsse er krampfhaft überlegen.
    »Nein«, sagte er dann zögernd. »Du willst mich bloß wieder übers Ohr hauen.«
    »Nur dreitausend Sesterzen pro Stück«, bot Ponticus.
    Valerius lachte laut auf. »Du beliebst wohl zu scherzen! Dreitausend!« Er

Weitere Kostenlose Bücher