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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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geschlagen.«
    »Edler Antequos, wenn dein Angebot noch gilt, mich in die Reihen deiner Krieger aufzunehmen, so würde ich dir mit Freuden dienen.«
    »Hast du dein Glück nicht gefunden im fernen Land hinter den Bergen? Nun, wie wohl, in den warmen Schoß eines Königs krauchen zu können.«
    »Du verhöhnst mich, König Antequos! Es war nicht die Abenteuerlust, die mich die weite Reise unternehmen ließ. Es war die Pflicht meiner Gemahlin gegenüber, die in den Schoß ihres Volkes zurückkehren wollte. Ich habe sie auf dieser gefahrvollen Reise beschützt.«
    »Und wollte sie nicht bei ihrem Volk bleiben? Oder ist sie etwa verstoßen worden, weil sie einen Fremden als Gemahl heimbrachte?«
    »Ihr Volk ist weitergezogen.«
    »So ein Pech!« Antequos lachte dröhnend. »Ihr habt diese Reise ganz umsonst unternommen!«
    Plötzlich erhob sich Verculix und der König schwieg. Doch Velox’ Augen blitzten. »Du bist ein weiser Mann, Verculix, warum hast du nicht vorausgesehen, dass sie ihr Volk nicht finden würde?«
    Verculix strich sich seinen dünnen, weißen Bart, der wie Spinnweben wirkte, und fing an zu lachen. Verwirrt blickte Velox ihn an. »Warum lachst du so seltsam?«
    »Sollte ich nicht lachen über die kindliche Unschuld in dir? Und über den Zweifel, den du nach wie vor hegst? Natürlich wusste ich, dass sie ihr Volk nicht finden würde. Nach der schrecklichen Schlacht sind sie weitergezogen.«
    »Du hast es gewusst und hast uns trotzdem ziehen lassen?« Velox sprang wütend auf und wäre dem alten Mann am liebsten an den Hals gesprungen.
    »Halt ein, Velox, du übertrittst das Gastrecht!«, grollte der König. »Es steht dem weisen Mann zu, auszuwählen, was er sagt und was nicht. Er muss sich vor dir nicht rechtfertigen.«
    »Sigrun wäre fast gestorben!«, rief Velox und trat unwillig zwei Schritte zurück.
    »Würdest du nicht zweifeln, hättest du dir alles ersparen können«, sagte Verculix.
    »Willst du damit sagen, ich sei schuld daran, dass wir fortgezogen sind?«
    »Allerdings. Oder wärest du geblieben, wenn ich dir gesagt hätte, ihr zieht in euren Tod, so wie Sigruns Volk in den Tod gezogen ist?«
    Verwirrt blickte Velox Sigrun an. »Ich – ich weiß nicht«, stotterte er.
    Verculix setzte sich wieder neben den König. »Dein Kind wird bald geboren. Du hältst es für sicherer, dich in den Schutz der Burg zu begeben.«
    Wieder hatte Velox das Gefühl, dass Verculix seine Gedanken lesen konnte.
    »Du hast uns gehen lassen, damit wir wieder zurückkommen«, sagte Velox leise und es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    Verculix beugte sich zu Antequos und sie flüsterten miteinander. Der König hob erstaunt die Augenbrauen. »Sie ist nicht deine Frau?«, fragte er verblüfft und schaute auf Sigrun.
    »Nicht nach den Riten meines Volkes«, sagte Sigrun.
    »Ei, ei, dann müssen wir vor dem Beltainefest noch eine Hochzeit ausrichten!«
    »Ich habe kein Haus, in das ich meine Gäste bitten könnte«, sagte Velox bescheiden.
    »Zu eurer Vermählung bedarf es keines Hauses, denn das Ritual wird im Wald stattfinden«, sagte Verculix und erhob sich.
    Alle schwiegen und blickten dem Alten nach, als er die Königshalle verließ.
    »Solange seid ihr natürlich meine Gäste«, sagte Antequos nach einer Weile. »Ein warmes Bad, ein gutes Essen, ein weiches Bett sind bescheidene Wünsche, die ich euch gern erfüllen werde.«
    Nach sieben Tagen erschien ein Schüler des Druiden und bat Velox und Sigrun, ihm zu folgen. Der König hatte beiden reich bestickte Gewänder zurechtlegen lassen, in die sie sich kleideten, bevor sie dem Schüler folgten. Ein festlicher Zug schloss sich den beiden an, der sich wie eine Schlange durch die erwachende Natur wand. Vor dem Waldrand hockten sich alle nieder, nur der Priesterschüler ging weiter, gefolgt von Velox und Sigrun.
    Mitten zwischen den Bäumen stand Verculix. Er leuchtete mit seinem hellen Gewand und dem weißen Haar. Verängstigt fasste Sigrun Velox’ Hand. Doch auch er war nicht viel mutiger. In der Nähe des Druiden schienen seine irdischen Kräfte neutralisiert zu werden.
    Verculix hob die Hände empor, in denen er Mistelzweige hielt, und sprach Beschwörungsformeln. Dabei zuckte und zappelte er am ganzen Körper. Sigrun und Velox rückten enger aneinander.
    Plötzlich hielt er inne. »Nun, Velox, übergib Sigrun deine Brautgeschenke.«
    »Welche …?« Sie fuhren beide herum, als ein Pferd hinter ihnen wieherte. In prächtiger Zäumung bäumte sich ein

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