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Venus und ihr Krieger

Venus und ihr Krieger

Titel: Venus und ihr Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hastings
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begleiteten, mietete er sich Lastsklaven auf dem Markt, die ihm die Einkäufe auf das Landgut trugen. Dort wurden sie schon von der aufgeregten Romelia empfangen.
    »Hast du genügend eingekauft, Aurus? Wir erwarten zum Abendessen unseren neuen Nachbarn als Gast. Es soll ein ausreichendes Nachtmahl werden, wir wollen uns doch von unserer besten Seite zeigen.«
    »Jawohl, Herrin, alles ganz frisch vom Markt.« Er vollführte eine ausladende Armbewegung, um die Herrlichkeiten vorzuführen, die der Markt von Pompeji zu bieten hatte.
    Und statt eines geruhsamen Landlebens gab es Hektik bei der Vorbereitung des Gastmahles. Doch bis zum Abend war alles geschafft und eine lange Tafel auf der Terrasse gedeckt. Der Gast sandte seine Sklaven zur Ankündigung voraus. Die meisten waren ägyptische Sklaven, dunkelhäutig, in weißen Kleidern. Sie brachten ebenfalls Körbe voll Blumen, Wein und Früchten als Gastgeschenk. Dann erschien der Gast selbst. Er kam gelaufen, nur begleitet von wenigen, sportlich durchtrainiert wirkenden jungen Sklaven! Valerius staunte, als er den hoch gewachsenen Mann von athletischer Gestalt gewahrte, der in einen luftigen Chiton aus hellem Leinen gekleidet war. Darüber trug er einen olivfarbenen Chlamys, einen kurzen Mantel aus dünner Wolle, der in üppigen Falten von seiner Schulter fiel.
    Valerius trat dem Gast entgegen und begrüßte ihn an der Tür zum Atrium.
    »Sei gegrüßt, mein Nachbar zur Linken, in meinem bescheidenen Heim. Ich bin Valerius Severus Atticus, Senator in Rom.« Der Gast schob sein Kinn vor, das von einem exakt gestutzten prächtigen Bart geziert wurde. Er nickte huldvoll und wartete, bis Valerius seine Rede beendet hatte.
    »Ich danke dir für deine Einladung, verehrter Senator Valerius Severus Atticus. Ich freue mich, deine Bekanntschaft zu machen. Ich bin Diodoros, Philosoph und Gelehrter aus Kos. Erst seit wenigen Wochen bewohnen wir unsere Villa und leider sind noch nicht alle Arbeiten beendet. Aber das Klima und die Nähe zu Rom haben mich veranlasst, mich hier niederzulassen. Ich erhoffe mir viele Bekanntschaften mit Philosophen und Dichtern aus aller Welt. Nichts erweitert den Geist so wie ein tiefgründiges Gespräch.«
    »Oh, wie mich diese Worte erfreuen, verehrter Diodoros. Auch ich bin den Dichtkünsten und den Geisteswissenschaften sehr zugetan. Welch eine Bereicherung für uns! Tritt ein, und labe dich mit uns an den Köstlichkeiten, die dieses Land zu bieten hat!«
    Mit einer einladenden Handbewegung geleitete Valerius den Gast in die Villa. Im Atrium stand Romelia, still und bescheiden, in eine züchtige lange Stola gehüllt. Über Haar und Schultern trug sie ein schleierähnliches Tuch. Natürlich trat Romelia nicht aus freien Stücken derart zurückhaltend auf. Doch Valerius hatte sie aus gutem Grund dazu ermahnt.
    Sie begrüßte den Gast zuvorkommend. Diodoros schien ein wenig überrascht, dass Valerius’ Gattin den Gast ihres Mannes begrüßte und sich ihnen auch noch anschloss, als sie durch das Atrium zur Terrasse hinüberschlenderten, wo die Tafel gedeckt war. Nachdem die Männer es sich auf ihren Liegen bequem gemacht hatten, legte sich auch Romelia auf das Triclinum und winkte den Sklaven. Pila schenkte Wein ein. Wenn Valerius gedacht hatte, der Gast würde bewundernde Blicke auf die in eine kurze meerblaue Tunika gekleidete Pila werfen, hatte er sich gründlich geirrt. Überhaupt schien Diodoros außer Valerius niemanden zur Kenntnis zu nehmen.
    Nachdem sie Wein getrunken, reichlich gegessen und sich geistvoll über viele Dinge unterhalten hatten, riss Romelia der Geduldsfaden.
    »Verehrter Diodoros«, wandte sie sich an den Griechen. »Wie mir meine Sklaven berichteten, hast du eine sehr nette Gemahlin, die zudem in meinem Alter zu sein scheint. Warum hast du sie nicht mitgebracht?«
    Diodoros schaute sie an, als nähme er sie jetzt erst wahr. Sein Blick zeigte Überraschung.
    »Natürlich habe ich eine Gattin, die Athenais heißt. Doch was soll sie hier? Eine Frau gehört ins Haus und nicht an Festtafeln. Am größten ist der Ruhm der Frau, von der bei den Männern in Lob und Tadel am wenigsten geredet wird.«
    Romelia riss die Augen auf, während Valerius schnell die Hand vor den Mund hielt, um sein Grinsen zu verbergen. Sie schob schmollend die Unterlippe vor.
    »Willst du mich beleidigen, werter Diodoros? Ich bin die Gastgeberin neben meinem Gatten und natürlich daran interessiert, auch mit der Gattin unseres Nachbarn ein freundschaftliches

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