Venusblut - Schreiner, J: Venusblut
Aufregung, war wieder da und obwohl ein Teil von ihr wusste, dass sie sich in einem Traum befand, dass Julius tot war, änderte sich nichts.
Sie wandte sich zu dem Lachen um und plötzlich war es hell, der Traum wirklich da. Julius stand vor ihr und lächelte sie gewinnend an, wie er es seit ihrer ersten Begegnung getan hatte. Die vier Grübchen, zwei unterhalb der Lippen am Kinn und zwei knapp neben den Lachfältchen am Mund, wurden tiefer, als er ihren Blick spürte.
»Ich vermisse dich!« Selbst als bewusst Träumende war Maeve erstaunt darüber, wie traurig ihre Stimme klang.
Julius sagte nichts.
Sie streckte ihre Hand nach ihm aus. Unter ihren Fingerspitzen fühlte sich die Haut ihres Geliebten warm an, lebendig. Die kleinen Bartstoppeln, die ihn in den Untod begleitet hatten, kratzten leicht und wohlbekannt, kein Irrtum möglich.
Er trat einen Schritt näher und mit einem Mal war sich Maeve nicht mehr sicher, dass sie sich in einem guten Traum befand, in einer lebhaften, freundlichen Erinnerung.
Doch es war zu spät. Julius hatte bereits seinen Arm um ihren Körper gelegt und zog sie, im Traum ebenso unerbittlich wie in ihren Gedanken und Gefühlen, näher zu sich. Als ihre Körper sich der Länge nach berührten, vergaß Maeve,dass es nur ein Traum und sie in Sicherheit war. Wie versteinert starrte sie auf den verführerischen Mund, der sich ihrem näherte, konnte nicht anders, als die Augen schließen und ihm entgegenzukommen. Als sich ihre Lippen berührten, leicht und sanft, öffnete sich die Finsternis in ihrem Inneren und sie spürte den Sog einer längst unkontrollierbaren Kraft.
Julius Hände schlossen sich um ihre, fixierten sie hinter ihrem Rücken, bis er beide Handgelenke mit einer Hand umschließen konnte. Seine freie Rechte nutzte er dazu, um über ihren Körper zu streichen. Fordernd und verlangend.
Er hatte kein Recht dazu. Der Gedanke war da, schwach aber beharrlich. Sie wandte sich in der Umarmung, doch das einzige, was sie erreichte, war ein festerer Griff.
Sie versuchte ihren Mund zu befreien, um um Hilfe zu rufen, sich durch ihre eigene Stimme aus dem Traum zu befreien, doch es war unmöglich. Julius‘ Hand vergrub sich in ihren Haaren, zog ihren Kopf zurück und brachte sie dazu, ihre Lippen für ihn zu öffnen. Seine Zunge glitt in ihren Mund und erkundete ihre seidige Höhle in langen, genießerischen Küssen. Mit einem Seufzen gab sie nach und wurde mit einem Kuss belohnt, der ein gebrochenes Herz heilen oder es endgültig in den Untergang ziehen konnte. Ein sanftes Necken, Zähne an der empfindsamen Haut der Lippen, zärtliche Bisse und verspieltes Züngeln ließen Maeve immer tiefer in den Traum gleiten. Bis sie nicht mehr wusste, was real war und was nicht. Eine Aufgabe ins Unbekannte.
Plötzlich gab Julius sie frei und sah sie auffordernd an. Und sie folgte seiner stummen Aufforderung, folgte ihm Schritt für Schritt nach hinten, wo sich ein traumhaft weißes Bett vor einem fließenden, weißen Hintergrund abzeichnete. Alles war hell und mit einem feinen Leuchten umgeben, so dass die Konturen unwirklich wurden, verwischten und alles in einem ständigen Fluss erschien.
Maeve sah zu, wie ihr Geliebter sich auf den weichen Untergrund legte. Immer noch schwieg er, immer noch sah er sie an. Unheimlich – und verlockend.
Sie kicherte. Ein Laut, der sie verwunderte, weil sie sich nicht daran erinnern konnte, wann sie das letzte Mal mit dieser seltsamen Mischung aus Verwunderung und Stolz gekichert hatte. Sie beugte sich über Julius und strich über den Stoff seiner Beinbekleidung. Statt der für ihn üblichen Kleidung trug er eine dunkle Hose, die sich nach Jeans anfühlte. Maeve öffnete gemächlich einen Knopf nach dem anderen, während Julius seine Hüfte gehoben hatte, damit sie gezwungen war, seine Erregung zu berühren. Doch sie war geschickt darin, ihn zappeln zu lassen. Mit sanftem Nachdruck legte sie ihre Linke auf seine Hüfte und drückte ihren Geliebten zurück. Ihn mit der einen Hand ruhig haltend, nutzte sie die andere, um seine Erektion endgültig zu befreien. Groß und genauso ebenmäßig wie sie ihn in Erinnerung hatte, hob sich der helle Penis vor der dunklen Hoseab. Obwohl er hart war, wusste sie, wie seidig er sich unter ihrer Hand anfühlen würde, wie sensibel er unter ihren Fingern reagieren würde.
Maeve hockte sich in die nachgiebige Matratze und beugte sich nach vorne, um über die Länge des Schaftes zu lecken. Herrlich. Weicher als die übrige
Weitere Kostenlose Bücher