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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Grübchen zierten ihre Wangen und wenn sie verärgert war, neigte sich ihre Nasenspitze ein wenig zu ihrem Mund. Einem Mund, den sie nun nervös mit ihrer Zungenspitze befeuchtete und dabei einladender als je zuvor wirkte.
    »Hasdrubal?!« Sie streckte ihre Hände nach ihm aus und schüttelte ihn leicht.
    »Ich bin wach.«
    Seine Stimme erschreckte Maeve und sie versuchte ein Stück von ihm abzurücken, doch sein Arm legte sich um ihre Schultern und zog sie wieder zurück in die bequeme Position, die sie zuvor inne gehabt hatte.
    »Deirdre starb nicht. Königin Maeve fand die Sterbende und rettete sie, ihren Sohn und die zwei Ungeborenen! Deirdre und die Kinder haben das Land verlassen – gen Italien.«
    »Großer Gott!« Maeve wollte aufspringen, aber ihr fehlte plötzlich die Kraft dazu.
    »Hasdrubal reicht völlig«, war das Letzte, was sie vor der traumlosen Schwärze hörte, die sie umfing.

15
    Joel verstand sich selbst nicht mehr. Er, der geschickte Führer und Manipulator, hatte versagt. Und zwar auf der ganzen Linie. Seit Claire hatte er nicht mehr so sehr versagt – und um das Ergebnis zu betrachten, musste er nur die Perle mit Judith betrachten.
    Wieder fiel ihm auf, dass er sich nervös durch die Haare fuhr. Wahrscheinlich würde er nach einem Jahr mit Judith keine Haare mehr haben. Verärgert stoppte er die Geste. Er durfte sich nicht von seinem schlechten Gewissen leiten lassen. Er hatte sie gefangen – und mit ihr geschlafen. So what? Hunderte, vielleicht Tausende von Frauen vor ihr hatten dasselbe Schicksal erlitten.
    Aber keine Einzige durch ihn.
    Joel seufzte, als ein Teil von ihm zurück zu Judith wollte. Vehement. Wollte ihr nah sein, sie berühren und wieder ihre wilde Leidenschaft genießen. Aber seine Moralvorstellungen hielten ihn ab. Judith war mehr wert – und deswegen verstand er auch nicht, wie er überhaupt mit dem Gedanken spielen konnte, sie Xylos zu überlassen. Xylos, der wahrscheinlich einzige Vampir, der sicherlich innerhalb einer einzigen Nacht herausfinden würde, welche Geheimnisse Judith verbarg. Und wenn sie wusste, wo das Elixier war, würde sie es dem unehrenwerten Callboy sicherlich in einer entzückenden Sekunde der Selbstaufgabe mitteilen.
    Ein Gefühl flammte in Joel auf, welches er nur mit Eifersucht beschreiben konnte. Wenn er daran dachte, dass ein anderer Vampir Judith berührte – oder bloß mit ihr sprach –, konnte er das Blut in seiner Zornesader hören. Es begann auf unheilvolle, magische Weise zu pochen und verkündete einen Wutausbruch, wie er ihn seit Jahrhunderten nicht mehr gehabt hatte.
    Aber es war trotzdem die logischste und beste Möglichkeit. Xylos würde erreichen, was Joel nicht konnte, und es war besser Judith zu verlieren als sein Herz.
    Joel schüttelte den Kopf. Welch blödsinniger Gedanke. Ausgerechnet er, der Führer der Schatten, stand wie ein Narr im Zimmer einer gerade erst volljährigen Frau und sehnte sich zurück in ihr liebeswarmes Bett.
    Joel schlug gegen die Wand und wunderte sich, dass das Haus nicht um ihn herum zu Staub zerfiel. Er hatte sie entjungfert – grausam, selbstgefällig und animalisch. Ohne Rücksicht auf ihre Gefühle. Jeder Anflug von schlechtem Gewissen kam zu spät.
    Er würde sie Xylos überlassen müssen. So schnell wie möglich und bevor er Dinge empfand, die er nicht mehr würde kontrollieren können. Bereits jetzt, nach einer einzigen Nacht, fühlte er sich der Tochter des Magnus verpflichtet, fühlte sich zwischen schlechtem Gewissen und reinster Lust hin- und hergerissen, ohne sagen zu können, welche Seite seiner Persönlichkeit schließlich die Oberhand gewinnen würde. Abermals drückte ihn die Last seiner Schuld. Bis er Xylos fand – und ihm Judith überlassen würde –, konnte er wenigstens ihren Aufenthalt im Perlengefängnis so angenehm wie möglich gestalten.
    Sein Blick glitt über die Bilder, die an der Wand hingen.
    Eine brillante Bestechungsidee!

16
    Der Traum kam aus dem Hinterhalt des Unterbewusstseins und hatte sich manifestiert, bevor seine bösen Absichten deutlich werden konnten. Eben noch umfing sie Schwärze und die Ruhe eines nahezu todgleichen Schlafes, im nächsten Augenblick fühlte Maeve eine Glückseligkeit, die sie in langen Jahrhunderten vermisst hatte. Julius‘ Lachen war das Erste, was sie hörte. Dieses Geräusch führte ihr ihre Gefühle für ihn deutlich vor Augen. Das altbekannte und schmerzhaft vermisste Ziehen in ihrem Unterleib, das Kribbeln der verliebten

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