Venusblut - Schreiner, J: Venusblut
zurücknehmen konnte. Als er in sie eindrang, füllte er sie so tief aus, dass Maeve vollkommen von ihm erfüllt war. Sie konnte ihn in ihrem ganzen Körper spüren.
Mit geschlossenen Augen und gefangen in wollüstigem Genuss, spürte Hasdrubal, wie Maeve sich fest um ihn schloss. Sein Gesicht vor Leidenschaft angespannt, konnte er nicht einmal mehr selbstgefällig lächeln. Nicht einmal ansatzweise.
Sie brauchte ihn jetzt tief und er kam ihrem Wunsch nach, indem er ihre Beine nach oben nahm und so den Winkel änderte. So konnte er sie länger in dem Netz des besinnungslosen Liebestaumels gefangen halten, das er bereits um sie gewoben hatte. So lange, dass sie nicht mehr denken konnte, bis sie nicht mehr den Willen und die Kraft besaß, sich ihm zu widersetzen, wenn er seinen Plan in die Tat umsetzte.
Also liebkoste er sie, innen wie außen, benutzte seinen Körper, seine Hände und brachte bewusst und gewollt all seine Geschicklichkeit auf, um sie tiefer in die Verzückung zu treiben. Und die ganze Zeit über füllte er Maeve aus, bewegte sich in einem langsamen, gleichmäßigen Rhythmus, der dafür sorgte, dass er sie sowohl befriedigte, als auch hungrig auf mehr machte. Sodass sie im Genuss des Moments schwelgte und bereit sein würde, ihm ihre Seele zu verkaufen. Hasdrubal hob ihren Po leicht an und veränderte Geschwindigkeit und Stoßkraft.
Eine neue Woge der Lust schlug über Maeve zusammen und ließ Blitze hinter ihren Augenlidern aufzucken, die bis tief in ihr Inneres drangen. Die Woge ließ Vergangenheit bersten, Gedanken splittern und Emotionen entflammen. Heiße Leidenschaft pulsierte durch jeden Augenblick, durch jede Ader und jede Zelle. Maeve wurde von der Flut mitgerissen, hinein in die pure Hitze des Momentes und spürte, wie sie ihn in ihrem Innersten willkommen hieß – in ihrem Körper und in ihrem Herzen.
Sie wusste, dass es gefährlich war. Sie sah den gähnenden schwarzen Abgrund, den Julius in ihre Existenz gerissen hatte. Aber das Verlagen, das Hasdrubal antrieb, die pure Sehnsucht, die ihn immer wieder und wieder in sie hineintrieb, hatte sie beide gleichermaßen gepackt. Sie keuchte seinen Namen.
Hasdrubal beugte sich vor und trank ihn förmlich von ihren Lippen.
Noch während die nächsten Wellen des Orgasmus anrollten, biss er Maeve abermals. Dieses Mal ohne zu fragen und ohne Vorsicht. Er drang in ihren Geist ein, in ihre Gedanken und Erinnerungen – und ließ los. Genau in diesem Moment, in dem ihr Orgasmus auf ihn ausstrahlte und den Vampir mit sich riss. Die Verbindung, nun losgelöst von Julius und offen für ihn, brannte sich durch seinen Körper, bahnte sich einen Weg zu dem Teil seines Geistes, der die Magie der Vampire enthielt. Es war wie eine blendend weiße Hitze, die in ihm tobte und in einem Blitz erhöhten Bewusstseins aufbrach. Es war die unglaublichste Empfindung, die er jemals erlebt hatte.
Plötzlich konnte er Maeves Vergnügen fühlen, konnte sogar spüren, wie die kleinen Entladungen, die seine Fülle immer noch in ihre verursachten, durch die Muskeln ihrer Vagina krampften, und zog Maeve zu sich, um sie in seine Arme zu schließen. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten fühlte er inneren Frieden.
35
Joel hasste Logan mit jedem Schritt, den dieser näherkam, mehr. Doch sein Hass konnte Judith nicht helfen und seinen Körper nicht dazu bringen, sich zu rühren. Hilflos musste der Herrscher der Schatten zusehen, wie sich Logan zu ihm beugte und das »In-Ohr-Headset« beäugte. Joels Sinne waren bis zur Belastungsgrenze angespannt, er wagte es nicht einmal Luft zu holen, um Logan nicht durch seine Atembewegung auf die Kette aufmerksam zu machen.
Eine unbegründete Achtsamkeit, denn Judiths Stimme klang erneut aus dem Headset – näher an Logans denn an seinem eigenen Ohr. »Verdammt Joel, hol mich wieder aus der Jacke raus!«
Joels Hoffnung zerfaserte bei dem plötzlich triumphierenden Lächeln Logans und machte einem dumpfen Gefühl Platz, das sich durch seine Eingeweide fraß. Er hatte Judith nicht schützen können – und alles andere spielte keine Rolle mehr; würde es nie wieder tun.
»Eine kleine Freundin, Joel?« Logan ließ seine langen, schlanken Finger über Joels Hals gleiten – eine unangenehme Berührung –, bis er die Glieder der Kette fand und sie unter dem Mantel hervorziehen konnte.
»Du hast einen guten Geschmack!« Mit einem amüsierten, sardonischen Lächeln strich Logan andächtig über die Perle, hinter der Judith ihm
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