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Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Venusblut - Schreiner, J: Venusblut

Titel: Venusblut - Schreiner, J: Venusblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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selbst.« Maeve führte seine Hand an seinen Schwertknauf.
    »Und dann sorgen wir dafür, dass sie sich erfüllen.« Hasdrubal entzog sich ihrem Griff, sanft aber bestimmend.
    »Du musst es tun, Hasdrubal. Du musst«, flehte sie. »Ich opfere mich auch für dich.«
    Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen leichten Kuss auf den Mund. Unschuldig und ohne intime Bedeutung, die sanfteste Berührung, die er je gespürt hatte – und die intensivste. Seine Verzweiflung schlug in eine Wut um, die stärker war als alles, was er bislang empfunden hatte.
    »Wage es nicht, Maeve!« Er schob sie von sich fort. »Wage ja nicht, zu behaupten, dass du es für mich tust!« Er trat einen weiteren Schritt zurück. »Du tust es für dich, um dein Gewissen zu beruhigen. Du hast Morna getötet, ja und? Sie mag vor Jahrhunderten ein toller Mensch gewesen sein, voller Liebe und Opferbereitschaft – und sie hat damals die richtige Wahl getroffen. Trotzdem hat deine Schwester ihre Wahl nicht ertragen. Sie hat sich in der Zeit danach in eine psychopathische Hexe verwandelt, zerrissen von Liebe und Hass, Schuld und Angst. Getrieben von der Prophezeiung eurer wahnsinnigen Mutter!«
    Hasdrubal wusste, dass er die Wahrheit sagte, trotzdem tat es ihm leid, Maeve so unsanft die Scheuklappen von den Augen reißen zu müssen.
    »Und die Vampire? Die Vampire leben lange genug. Niemand muss unsterblich sein. Ein paar Jahrhunderte und dann ist Feierabend. Sie leben fünfmal so lange wie ein normaler Mensch! Wann ist genug wirklich genug, Maeve?«
    Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest genug, um ihr zu zeigen, was er wollte: Sie halten und schützen. Notfalls auch vor sich selbst.
    »Ich könnte es nicht ertragen, sie sterben zu sehen.« Ihre Stimme war nur ein leiser Hauch.
    »Aber so ist der Lauf der Dinge, Maeve. Tiere sterben, Menschen sterben und wir? Wir sterben auch.«
    »Nein!« Sie löste sich aus seinen Armen. »Nicht, wenn ich es ändern kann!«
    Hasdrubal ließ seine immer noch erhobenen Arme sinken, als sich die Vampirkönigin vor ihm auf den Boden kniete.
    »Du. Musst. Mich. Töten!« Ihre Worte waren ebenso eindringlich wie ihr Tonfall beschwörend.
    Hasdrubal spürte, dass er verloren hatte. Nichts, was er gesagt hatte oder noch sagen würde, konnte Maeves Entscheidung ändern.
    »Warum ich?« Er zog sein Schwert und betrachtete es, während er auf eine Antwort wartete.
    »Weil ich nicht von irgendwem getötet werden möchte. Ich möchte, dass das Letzte, was ich sehe, ein Vampir ist, den ich liebe.«
    Er ließ sein Schwert wieder sinken. Wie sollte er sie töten und das überleben können?
    »Hasdrubal?« Maeve sah flehend zu ihm auf und er begriff, dass er es nicht überleben konnte und auch nicht wollte. Aber er würde es tun. Wenn sie es so sehr wünschte, würde er es tun und gemeinsam mit ihr sterben. Er schloss die Augen, als er seine Entscheidung traf und sie in Worte fasste:
    »Dem Henker steht ein Preis zu.«
    »Was?«
    Maeve klang entsetzt und schien seine Forderung kaum glauben zu können. Hasdrubal öffnete die Augen und sein Blick bohrte sich in ihren, als er seinen Plan verdrängte und in eine Halbwahrheit formulierte.
    »Du weißt, was mit allen Vampiren passiert ist, die dich töten wollten? Ich weiß nicht, ob ich es überleben werde, also will ich einen Preis.«
    »Welchen?« Sie klang zu recht argwöhnisch.
    »Das, was ich am meisten begehre und liebe.«
    Maeve sah ihn stumm an und schien nicht zu begreifen, was er von ihr verlangte.
    »Dich.« Das Schwert neben sich legend kniete er sich zu ihr. »Ich will dich für eine Nacht.«
    Maeve blinzelte und benötigte einige Sekunden, um das Gehörte zu verarbeiten.
    »Ich kann das nicht«, sagte sie, doch ihre Stimme klang atemlos und hektische rote Flecke zierten ihre Wangen.
    »Du hast es doch schon.« Hasdrubal lächelte ein neckendes Lächeln.
    Maeve leckte sich nervös mit der Zunge über die Lippen. »Aber …«
    »Kein aber.«
    Er strich mit seinem Daumen über ihre volle Unterlippe und öffnete mit sanftem Druck ihren Mund ein wenig. »Ich will dich für mich ganz allein. Bei vollem Bewusstsein.«
    Sein Finger glitt sanft über die empfindsame Haut ihrer Lippen und allein diese Berührung ließ kleine, elektrische Impulse durch seinen Körper fließen.
    »Ich will deine Lust trinken, in deinen Schreien baden und einmal besitzen, was ich mein ganzes Leben lang begehrt habe.«
    Obwohl Maeve unter seinen Berührungen zitterte, konnte Hasdrubal

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